Ein Mediziner und ein Energieberater erklären, auf was man achten sollte, wenn man eine Klimaanlage kauft und verwendet.
Manche Geschäfte sind in Höchstadt im Moment besonders gefragt: Zum Beispiel das Zigarrenhaus Riegler. "Ach, hier bleiben wir", sagen die Kunden, die durch die Ladentür ins Innere treten. Der Verkaufsraum, in dem Zeitschriften, Tabak und Lottoscheine auf Kunden warten, ist auf angenehme 22 Grad gekühlt.
In der Mitte des Raumes ist eine große Klimaanlage in die Decke integriert. "Die Beleuchtung im Laden heizt den Raum zusätzlich auf", sagt Thomas Schmidhuber und schaut zu den Strahlern. Beim Umbau des Ladens im Jahr 2003 habe man sich für eine Klimaanlage entschieden - und die Entscheidung bis heute nicht bereut. " Ich vermisse sie auch im Privatbereich", sagt Schmidhuber und lacht.
Damit sich niemand erkältet, achtet er darauf, dass man nicht zu lange direkt unter der Klimaanlage steht. Neben dem gesundheitlichen Aspekt, hat Schmidhuber auch den finanziellen Aspekt bedacht. Neben den Anschaffungskosten frisst die Klimaanlage im Betrieb schließlich auch Strom. Vier bis sechs Euro pro Tag für Strom rechnet er ungefähr für die Klimaanlage ein.
Auf die Geräteart achten
"Klimaanlagen brauchen eine Menge Energie", sagt Johannes Kollinger, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Energiewende ER(H)langen. Abhängig von der Technik und der Nutzung würden die Geräte unterschiedlich viel Strom brauchen. Am energiesparendsten, aber auch am teuersten, seien die Split-Systeme (
siehe Infobox). Vor allem für die regelmäßige Nutzung, beispielsweise in Büros, seien diese am sinnvollsten.
Generell rät der Klimaexperte bei Hitze eher zu Ventilatoren. Die würden nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel schonen. "Das sind nur ein paar Watt, was dieser Motor braucht", sagt Kollinger.
Trotzdem - wer arbeiten muss, sehnt sich nach einer möglichst effektiven Abkühlung. "Ohne Klimaanlage würde es gar nicht gehen", sagt Barbara Ziegler von der Metzgerei Brunner. Sonst würde die gleißende Mittagssonne durch die großen Fenster scheinen und die Temperaturen in der Metzgerei würden sofort ansteigen. Da helfen auch die heruntergelassenen Jalousien nicht viel.
Regelmäßig reinigen
So lange sie sich zurück erinnern kann, hängt in der Metzgerei schon das Gerät, das den Verkaufsraum auf angenehme Temperaturen kühlt. "Einmal im Jahr wird die Klimaanlage sauber gemacht", erklärt Ziegler.
Eine solche regelmäßige Reinigung sei bei Klimaanlagen sehr wichtig, sagt Dr. med. Martin Grauer, Chefarzt der Inneren Abteilung am Kreiskrankenhaus St. Anna. Werden Klimaanlagen schlecht oder gar nicht gewartet, können sich wegen der Feuchtigkeit mit der Zeit Keime entwickeln.
Der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen sollte nicht zu groß sein, sonst droht ein Kreislaufkollaps. Tritt man in die Hitze im Freien, erweitern sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt. Außerdem würden Virenerkrankungen im Nasen-Rauchenraum begünstigt, wenn der Luftstrom direkt auf den Körper bläst.
Der große Unterschied bei Klimaanlagen: Monoblock- und SplitgeräteKompaktgerät, Einleitungs-, Ein-Schlauch-Gerät Kostengünstig, allerdings nicht sehr effizient. Die Zimmerluft wird durch einen Schlauch ins Freie geblasen, Luft von draußen wird neben dem Schlauch (z. B. durch Fensterspalt) angesaugt.
Kompaktgerät, Zweileitungs-Gerät Etwas teurer, aber effizienter. Die Zuluft wird durch einen Schlauch angesaugt und die Abluft durch den zweiten Schlauch ins Freie geblasen.
Split-Systeme Noch effizienter, in der Anschaffung aber teurer. Der Kondensationsteil wird außerhalb des Raumes installiert, damit keine Abwärme des Gerätes in den Raum gelangt. Ein Kältemittel leitet die Kälte in den Innenraum.
Stromsparen Auf die Effizienz-klassen achten: Diese reichen von A (sehr gut) bis G (sehr schlecht). Die Kennzeichnung wird bis 2019 auf A+++ erweitert. Die Effizienz-klassen unterscheiden sich je nach Geräteart. Mehr Infos gibt es bei der Stromsparberatung des Landkreises und im Internet:
www.erlangen-hoechstadt.de/stromsparberatung/.
Quelle: Handbuch für Stromsparberater fr