Bei der Kärwa in dem Ortsteil von Pommersfelden wird auch der erste Platz des Ortes beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" hervorgehoben. Der Umzug ist nur einer von vielen Höhepunkten des Wochenendes.
Bestückt wie noch nie in den vergangenen Jahrzehnten war der Umzugswagen des Vereins der Steppacher Kärwasburschen am Sonntag: 49 Pappschilder zierten ihn, jedes versehen mit der Erinnerung an ein Geschehnis des vergangenen Jahres.
Die Geschichte von der Dame aus Österreich fand beispielsweise Platz, die zu einem Hunde-Agility-Wettbewerb nach Steppach gekommen war. Ihr gefiel es dort so gut, dass sie gleich dablieb. Inzwischen hat sie sich ein Haus gemietet und einen echten Steppacher Mann hat sie auch schon gefunden.
Umzugswagen aufgestockt Extra mit einer Art Holzgerüst aufgestockt musste der Traktorwagen werden, damit dies und alles andere Erwähnenswerte Platz hatte. Dieses stolze Gefährt fuhr am Nachmittag durchs Dorf, traditionsgemäß begleitet vom Getränkebollerwagen und natürlich den Kärwasburschen, zu denen auch jede Menge Damen gehören.
Zuvor war noch das Fäßla ausgegraben worden.
Zusätzlich gab es in diesem Jahr noch einen Wagen mit der Nachbildung einer Goldmedaille und einem echten Pokal. Damit feierte Steppach noch einmal den Gewinn der echten Goldmedaille beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft". In Steppach gehört eben alles zusammen und gefeiert wird, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Begleitet wurde der Zug von den Mönchherrnsdorfer Musikanten und zahlreichen Zuschauern am Straßenrand.
"Es gibt halt in Steppach nur zwei Jahreszeiten: vor der Kärwa und nach der Kärwa" erklärt Vereinsvorsitzender Manfred "Leo" Schleicher stolz. Eine hat er wohl vergessen dabei: während der Kärwa selbst nämlich.
Schon den Freitag beim Festauftakt mit Bieranstich durch die beiden Bürgermeister Hans Beck (WBS) und Helmut Schleicher (FWGS) zusammen mit den Oberortsburschen Philipp Stirnweiß und Daniel May war das Zelt brechend voll gewesen und die Stimmung auf einem ersten Höhepunkt.
Der Baum misst 27 Meter Drei Schläge wurden zwar gebraucht, aber was sollte es - Hauptsache, das kühle Nass floss. "Das war ein Kärwaauftakt, wie er sein soll" so der "Leo". Auch das Baumaufstellen ging heuer ganz ohne Probleme vonstatten. So rund 27 Meter misst das Prachtexemplar -"Der schönste Baum, den wir je hatten" - und krönt den Platz vor dem Feuerwehrhaus, auf dem die Kärwa stattfindet.
Der mittlere Wolkenbruch, der Steppach am Samstagnachmittag heimsuchte, störte die gute Stimmung keineswegs, zumal die Kärwasficht'n in Steppach traditionsgemäß sowieso erst am Abend aufgestellt wird.
"Wenn man die richtigen Leute hat, die mithelfen, dann ist so eine Kirchweih das reinste Vergnügen", lobte Vorsitzender Schleicher seine zahlreichen Mitakteure. Immerhin auf 139 Vereinsmitglieder kann er sich verlassen, und fast alle packen mit an. Dazu kommen die unter 16-Jährigen - die gelten zwar noch nicht offiziell als "Kärwasburschen", helfen aber schon fleißig mit. Das jüngste Vereinsmitglied ist die Anna - grade mal sechs Monate alt und schon von Geburt an mit dabei.
Am Montag wurde noch der Betz rausgetanzt, dann ging die Steppacher Kärwa zu Ende. Vier Tage Musik, Stimmung und gute Laune im Zelt, Brauchtum und Tradition und ein ganzes Dorf voll fröhlicher Menschen. Jetzt kehrt erst mal Ruhe ein - bis es wieder "vor der Kärwa" ist.