In Höchstadt kümmern sich rund 200 ehrenamtliche Helfer um einen reibungslosen Ablauf der beiden Prozessionen an Fronleichnam und am Sonntag danach. Dekan Kemmer freut sich über eine gute Beteiligung.
Nicht nur am eigentlichen Fronleichnamstag ziehen an die eintausend Gläubige singend und betend durch die Straßen von Höchstadt. Auch am Sonntag nach dem Fronleichnamsfest nimmt eine weitere Prozession ihren Weg durch das Altstadtgebiet. Obwohl alle Fahnen und Figuren wie am Fronleichnamstag wieder mitgetragen werden, die Teilnahme der Gläubigen jedoch etwas geringer ausfällt, heißt diese Prozession "Kleine Fronleichnamsprozession" und wird als Bittprozession gestaltet.
Wie schon für den eigentlichen Fronleichnamstag binden Frauen der Pfarrei Kränze mit verschiedenfarbigen Blumen. Die Kränze holen die Träger der Figuren ab und legen sie um die jeweilige Figur: die Ministranten tragen die kindliche Darstellung Jesu, das sogenannte Jesuskind, und eine Figur des auferstandenen Heilands, die Pfadfinder ihren Patron St. Georg sowie die Feuerwehr eine Figur ihres Schutzheiligen St.
Florian.
Junge Männer der Filiale Nackendorf nehmen die Figur des Patrons der Landwirtschaft, des heiligen Wendelin, auf ihre Schultern, die Kolpingsfamilie den Arbeiterpatron St. Josef. Frauen des Katholischen Frauenbundes obliegt es schließlich, sich der weiblichen Heiligenfiguren St. Barbara und der Muttergottesstatue anzunehmen.
Vier bis sechs Personen tragen diese Figuren und brauchen dazu einen Stuhlträger zum Absetzen ihrer Last an den einzelnen Altären. Vor diesen Altären erweisen dem Allerheiligsten die Fahnenträger ihre Reverenz.
Familientraditionen Das Allerheiligste in der kostbaren Monstranz beschirmen vier starke Männer mit einem Baldachin, der wiederum von vier Laternen begleitet wird. Zum Teil übernehmen schon seit Generationen diese Dienste Mitglieder aus ein und derselben Familie.
Pfarrgemeinderat Gerhard Wirkner kümmert sich um den Ordnungsdienst und den Wegverlauf, der vom Straßenabsperrungs- und Verkehrsumleitungsdienst der Freiwilligen Feuerwehr sicher gewährleistet wird.
Auch die Technik der Lautsprecher und Mikrofone muss stimmen, sonst würde man vom Vorbeter Wolfgang Köberlein nichts hören. Peter Schramm und Alfred Fradl tragen mit ihren Assistenten die Verstärker so, dass die Gebete laut und verständlich sind. Der musikalischen Umrahmung nehmen sich die Stadtkapelle und der Kirchenchor sowie zu Beginn und zum Ende der Prozessionen das Organistenteam der Stadtpfarrkirche an. Der Spielmannszug sorgt mit seinem Trommelwirbeln jeweils bei den Segenshandlungen an den einzelnen Altären für eine ganz markante Stimmung.
Zur Freude der Pfarrgemeinde nehmen viele Erstkommunionkinder in ihren weißen Gewändern am Prozessionsgeschehen teil.
Rechnet man noch die große Schar der Ministranten mit, die ebenfalls Fahnen und andere liturgische Gegenstände mittragen, kann sich die Gemeinde über eine gute Beteiligung junger Menschen freuen.
Alles in allem ein großer Aufwand für ein Bekenntnis zum Glauben an Jesus Christus und die Treue zur Kirche. Diesen vielfachen Ausdruck des Glaubens begleiten die meisten Anwohner der Prozessionswege durch das festliche Schmücken ihrer Häuser und Wohnungen. Besonderen Anteil am Schmuck des Straßenrandes hat auch der städtische Bauhof, der am frühen Morgen der beiden Prozessionstage Fahnen entlang des Prozessionsweges aufzieht und Rathaus, Stadtturm und Heimatmuseum festlich schmückt.
An beiden Prozessionstagen sorgen jeweils über 200 Ehrenamtliche für ein bleibendes Erlebnis bei den zahlreichen Prozessionsteilnehmern. Dekan Kilian Kemmer hofft, dass noch recht lange zwei Prozessionen innerhalb von vier Tagen aufrechtzuerhalten sind.