Die "King's Singers" spannten bei ihrem Auftritt in der Herzogenauracher Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena einen Bogen von klassischem Liedgut bis zu den Comedian Harmonists und den Beatles.
Bereits seit 1968 gibt es die "King's Singers", eine Chorformation, die am King's College Cambridge von ehemaligen Chorstipendiaten gegründet worden ist. Nicht mehr in der Ursprungsbesetzung, sondern inzwischen "runderneuert" machte die Gruppe Station in Herzogenaurach und gab ein Konzert in der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena. Zu der a-capella-Formation, die manche als "die älteste Boygroup der Welt" bezeichnen, gehören aktuell die Countertenöre David Hurley und Timothy Wayne-Wright, der Tenor Paul Phoenix, die Baritone Christopher Bruerton und Christopher Gabbitas sowie der Bassist Jonathan Howard.
Für Stadtpfarrer Helmut Hetzel hat die Chorformation Station gemacht "in der großen Welt der kleinsten Weltstadt". Der Chorleiter der Stadtpfarrkirche, Toni Rotter, hatte alles nur Mögliche unternommen, um die "King's Singers" an die Aurach zu holen.
Viele Helfer für Toni Rotter Dies war ihm mit Unterstützung vieler gelungen wie Max Gröschel, der für die Organisation verantwortlich zeichnete, Artur Lederhofer, der für den Auftritt sogar eine eigene Website schuf, und Christine Orel, die das Programm gestaltet hatte. Wichtig waren auch als Sponsoren die Sparkasse Herzogenaurach sowie der Landschaftsarchitekten Orel und Heidrich. Das Programm der "King's Singers" spannte den Bogen über einen weiten Zeitraum, beginnend mit "Ave virgo sponsa dei - inviolata est" von Adrian Willaert. Von Orlando de Lasso, gebürtig aus dem Hennegau und nach Zwischenstationen in Rom und England Leiter der Münchener Hofkapelle, waren die Stücke "Dominae dominus noster", "In pace", "Adoramus te, Christe" und "Ad te levavi".
Außerhalb von Estland eher unbekannt ist Cyrillus Kreek, aus dessen Kompositionen der tiefe Glauben, aber auch die Musikverbundenheit mit seinem Heimatland deutlich erkennbar sind. Auf dem Programm standen vier Vertonungen der Psalmen Davids.
Vor der Pause war von Paul Patterson noch das Stück "Timepiece" zu hören, das 1973 extra für die "King's Singers" geschrieben wurde und "beschreibt, was im Garten Eden zwischen Adam und Eva wirklich geschah", wie es einer der Akteure formulierte. Denn nicht der Apfel, sondern eine Armbanduhr, von Eva an Adams Handgelenk entdeckt, war schuld daran. Mit viel Komik vorgetragen, hatten die Sänger auf jeden Fall die Lacher der Zuhörer auf ihrer Seite.
Eine musikalische Weltreise Leider konnten die Sänger nach der Pause mit dem Beitrag von Felix Mendelssohn-Bartholdy "Der erste Frühlingstag - sechs Lieder im Freien zu singen" und den Bestandteilen Frühlingsahnung - Die Primel - Frühlingsfeier - Lerchengesang - Morgengebet und Herbstlied das schöne Frühlingswetter nicht "herbeisingen". Den Zuhörern gefiel dieser Beitrag aber trotzdem.
Den abschließenden Block hatten die Sänger mit "Songs in close harmony" überschrieben. Dahinter verbarg sich eine Auswahl der beliebtesten Werke der "King's Singers". Schottland, Irland und die USA waren Stationen ihrer Weltreise. Sehr amüsant waren auch die Comedian Harmonists mit "Gitarren der Liebe" im Tangorhythmus auf Italienisch anzuhören. Der tosende Applaus der Zuhörer hatte gleich drei Zugaben zur Folge, darunter "You are the new Day" und ein Arrangement eines Beatles-Songs. Nach dem Konzert signierten die Sänger CDs und Noten für die Interessenten.