Eilmeldung:

Die Adelsdorfer Angler werden endlich sesshaft

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Die Ruhe in der Natur - egal bei welchem Wetter - ist nur einer der Aspekte, der Angler an ihrem Hobby begeistert. Foto: Johanna Blum
Die Ruhe in der Natur - egal bei welchem Wetter - ist nur einer der Aspekte, der Angler an ihrem Hobby begeistert. Foto: Johanna Blum
So macht das Angeln auch dem Nachwuchs Spaß.
So macht das Angeln auch dem Nachwuchs Spaß.
 
Alfred Schmidt Foto: Johanna Blum
Alfred Schmidt Foto: Johanna Blum
 

Der Fischereiverein Adelsdorf weiht 39 Jahre nach seiner Gründung am Wochenende ein eigenes Vereinsheim ein.

Schon im Januar 1976 hatte der damalige Bürgermeister Alfons Trapp alle Adelsdorfer Angler zu einer Besprechung eingeladen, um die Probleme, die das Adelsdorfer Fischwasser betreffen, zu besprechen, aber auch mit dem Ziel, dass die Fischer einen eigenen Verein gründen. Am 11. Januar 1977 wurde dann der Verein unter dem Namen Sportfischereiverein Adelsdorf aus der Taufe gehoben. Von den 22 anwesenden Gründungsmitgliedern wurden Leonhard Gundel zum 1. Vorsitzenden und Robert Rauh zu seinem Stellvertreter gewählt. Am 9. Juli 1984 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister und der Name wurde in Fischereiverein Adelsdorf umgeändert.

Im November 1977 pachteten die Adelsdorfer Fischer gemeinsam mit den Aischer Fischern den Hofsee und daraus entstand die Hofseegemeinschaft. Der kleine Hofsee dient mit seinen 45 700 m ² Wasserfläche zur Aufzucht von Besatzfischen, die im Regelfall alljährlich im Oktober in den großen Hofsee umgesetzt werden. Dieser hat eine Wasserfläche von 10 Hektar und er ist ein weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekanntes, idyllisches und von vielen Angelfreunden gern besuchtes Fischwasser.


Ein wertvolles Biotop

Seit 25. Oktober 1989 besitzt der Verein eines der landschaftlich schönsten und wertvollsten Altwasser in der näheren Umgebung. Mit großem Engagement hegen und pflegen die Fischer seither dieses Biotop mit seiner vielfältigen Flora und Fauna und einem Fischwasser mit großer Artenvielfalt. Im Januar 2000 pachtete der Verein den Weppersdorfer Weiher dazu. Im ersten Jahr wurde der Weiher zur Aufzucht verschiedener Fischarten verwendet und seit März 2002 steht dieser Weiher den Mitgliedern und Gastfischern des Vereins als weiteres Angelwasser zur Verfügung. Im Jahr 2004 kaufte der Verein den Weiher.

2001 wurde mit der Anbindung des "Adelsdorfer Altwassers" an die Aisch zwischen Adelsdorf und Weppersdorf eine umweltfreundliche Maßnahme geschaffen. An den beiden Enden des Altwassers wurde somit eine direkte Verbindung zur Aisch hergestellt. Die dadurch entstandene Insel stellt ein wertvolles Biotop für die Vogelwelt und andere Kleintierarten dar. Durch die neu geschaffenen Laichgebiete wird ein großer Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt geleistet. Unter anderem ist es bei Hochwasser ein ideales Rückzugsgebiet für die Fische.


Untermieter beim Tennisverein

Da die Fischer noch kein eigenes Vereinsheim hatten, mietete man sich von 2010 bis 2013 in den Räumen des Tennisvereins Adelsdorf ein. Dort traf sich der Vorstand zu den monatlichen Sitzungen, auch die Treffs der Jugendgruppe und der Mitglieder fanden dort statt.

Durch Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) mit seinem Gemeinderat und mit der Kooperation des Tennisvereins war es möglich, ein Vereinsgrundstück langfristig zu pachten. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Januar 2013 wurde der Bau eines eigenen Vereinsheims beschlossen. Nach drei Jahren intensiver gemeinsamer Arbeit ist nun der Bau fertiggestellt, und ab 15. Juli findet die erste Adelsdorfer Fischerkerwa mit der offiziellen Einweihung des Gebäudes statt. Zu dem dreitägigen Fest mit Musik und bester Verpflegung ist jeder recht herzlich eingeladen.

"Die Hege und Pflege unserer Gewässer sowie unseres Fischbestandes gehören ebenso zu unseren Hauptaufgaben wie die Verbreitung und Förderung der Angelfischerei. Auch das gesellige Zusammensein unserer Mitglieder und Freunde kommt bei zahlreichen Veranstaltungen nicht zu kurz", so die Fischergemeinschaft.
Die Adelsdorfer Fischer legen sehr großen Wert auf die Ausbildung und Betreuung der Jungfischer und deren Eingliederung in den Verein. "Die Jugendlichen von heute sind die Erwachsenen von morgen", ist das Credo des Vorstands. Angestrebtes Ziel ist es, der Jugend eine intakte Umwelt zu übergeben und gleichzeitig den Umgang mit den Lebewesen und der Natur beizubringen. Aber auch der Umgang miteinander und ein soziales Verhalten gegenüber den Mitmenschen wird im Verein immer gepflegt und gefördert. Mit ihrem Jugendleiter bauten die Jungfischer schon Nistkästen, reinigten Zulaufgräben und beim alljährlichen Ferienprogramm der Gemeinde organisieren sie immer ein Zeltlager.

Alfred Schmidt ist ein Jahr nach der Gründung dem Verein beigetreten. "Ich dachte mir damals, dass Angeln was für mich wäre. Entspannen, ein bisschen Abstand vom Berufsleben und Ruhe täten mir gewiss gut", erzählt der 77-Jährige. "Ich bin von mir aus auf den Verein zugegangen", erinnert er sich. Ein Jahr nach seinem Eintritt hatte er bereits seinen Fischereischein absolviert. Von 1982 bis 1997 war er im Vorstand als Kassier tätig. Damals lief alles noch ohne Internet. "Ich führte die Listen mit der Hand und abgerechnet hab ich im Kopf", erzählt er schmunzelnd. Von Haus zu Haus ist er damals gezogen und hat die Gelder einkassiert. "Als wir dann den Betrag überwiesen haben wollten, war das erst ein Aufstand", lacht er.

Der Erwerb des Laufer Altwassers fand zu seiner Zeit als Kassier statt. Daran erinnert er sich noch bis heute gern. Angeln macht dem Senior bis heute viel Freude. "Mein dickster Fisch war einmal ein 16 Pfund schwerer Hecht", strahlt er. Ein spaßiges Erlebnis fällt ihm auch noch ein: "Ich hab einmal tatsächlich erlebt, wie mein Angelnachbar statt eines Fisches einen Stiefel am Haken hatte! So etwas gibt es wirklich und ist nicht nur Anglerlatein."