Im Januar zieht die Stadtverwaltung in das Interimsgebäude in der Würzburger Straße. Einst diente das als Verwaltung der Firma Puma.
Am dritten Wochenende im Januar werden 110 Mitarbeiter der Stadtverwaltung ihr Rathaus im Herzen der Stadt verlassen. Sie haben drei Tage Zeit, um ein paar hundert Meter nach Westen zu ziehen: In das Interimsgebäude, das in der ehemaligen Puma-Verwaltung in der Würzburger Straße zurzeit entsteht.
Bürgermeister German Hacker (SPD) zieht ganz nach oben, wo einst Firmenchef Jochen Zeitz die Weichen stellte.
Die EDV ist schon umgezogen. Ein Freitag genügte, um alle Server zu installieren. Nachts kam der Anruf, dass es funktioniert, erinnert sich Bürgermeister German Hacker. Zwei Tage später wurde diese Freude kurz getrübt, als nämlich in der ganzen Stadt der Strom ausfiel. Die Anlage der Stadt hat's aber ohne Problem überstanden.
In dem ehemaligen Firmengebäude wird derzeit alles für den Umzug vorbereitet. Wobei man große Umbauten gar nicht machte, viele Möbel werden verwendet und selbst die Teppichböden sind geblieben, sagt Hacker. Und Bauamtsleiterin Silke Stadter, die sich mit ihrem Chef und der Presse am Montagnachmittag vor Ort umschaute, ergänzte, dass auch keinerlei Installationen neu verlegt wurden. So werden die Mitarbeiter über Steckdosen in so genannten Bodentanks angeschlossen.
In die Großraumbüros im westlichen Bereich der jeweiligen Etagen wurden Trennwände eingezogen. Dort sind es jetzt zwar immer noch größere Bürobereiche für bis zu zehn Mitarbeiter, die ganz offenen Säle, in denen rund 40 Puma-Leute saßen, werden aber ersetzt.
Auf fünf Etagen wird sich das Rathaus aufteilen, im Keller ist zusätzlich eine Tiefgarage und ganz oben residiert der Bürgermeister. Klar, dass der Chef der Verwaltung die ehemaligen Vorstandsräume nutzen darf. Wo Jochen Zeitz die Raubkatze in erfolgreiche Zeiten führte, arbeitet künftig Hacker. Nebenan das Bürgermeisteramt, daneben das Hauptamt. Vom Balkon hat er einen wunderbaren Blick über seine Stadt, in östliche Richtung mit vier Türmen und dem Schloss. Der kleine Golftrainingsplatz zum Einlochen freilich soll nicht genutzt werden. Es wäre aber eine unsinnige Ausgabe gewesen, ihn abzubauen, sagt Hacker.
Insgesamt muss man sich nach den räumlichen Gegebenheiten richten. Die Verwaltung findet mehr Platz als im jetzigen Rathaus plus Schloss, aber weniger als im Neubau, sagte Silke Stadter. Und: "Für eine Interimslösung ist es gut." Für die nächsten vier oder fünf Jahre bleiben die Mitarbeiter dort.