Der ABC-Zug des Landkreises Erlangen-Höchstadt existiert seit 1996. Im Katastrophenfall ist diese Einheit aktiv. Zusammen mit Feuerwehrkameraden aus Erlangen sind die Ehrenamtler an der Corona-Teststelle in Erlangen aktiv.
In Frankreich war man bereits, auch in Pirna. Die ehrenamtlichen Helfer des ABC-Dienst Erlangen-Höchstadt haben in ihrem fast 25-jährigem Bestehen ihre "Feuertaufen" bereits bestanden. Aber nun fordert ein Einsatz "vor der Haustüre" die Einsatzkräfte. Corona heißt die Herausforderung.
Der Erlanger Jimmy Maerker trifft am Mittwoch um 13 Uhr den Heßdorfer Erich Biermann. Der erste ist Feuerwehrmann aus Erlangen und technischer Leiter der Corona-Teststrecke am Westbad. Erich Biermann ist Mitglied des ABC-Zuges und an diesem Tage verantwortlich für die Kameraden, die aus dem Landkreis kommen.
Hammerbach, Herzogenaurach, Heßdorf, gut 50 Freiwillige aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt sind in der Einheit aktiv, die sich 1996 gründete. Damals übernahm der Landkreis einen ABC-Zug von der Stadt Nürnberg und beauftragte die Feuerwehr Herzogenaurach mit der Eingliederung dieses Dienstes in das Gefahrenstoff-Konzept im Landkreis.
Ein sicherer Job
Die beiden Feuerwehrdienstleistenden sprechen sich ab, was es bei dem Corona-Testzentrum zu beachten gibt. "Die ehrenamtlichen Kameraden sind für den Part vor dem Abstrich zuständig", erläuterte Maerker. Sprich der ersten Kontrolle, ob überhaupt eine Überweisung vorliegt, denn ein "spontaner Test" ist nicht möglich. "Diese Menschen müssen wir wieder nach Hause schicken", hatte Amtschef Friedhelm Weidinger bereits vor der Eröffnung der Teststellen erklärt.
Vater und Sohn Heller aus Herzogenaurach besetzen zum Beispiel den Posten vor der Einfahrt in die Teststrecke. Sie geben an, wann und wohin die zu Testenden fahren müssen. Mit Mundmaske und Handschuhen ausgerüstet, den entsprechenden Abstand einhaltend, dirigieren sie die Menschen zu den Mitarbeitern des Medizinischen Dienstes, die dann den Abstrich tätigen.
Angst vor der Ansteckung? Erich Biermann sagt sehr ernst: "Wir sind hier im Grunde sicher. Alle Vorkehrungen sind getroffen, damit die Einsatzkräfte geschützt sind." Vielleicht, so meinen die beiden Führungskräfte unisono, "ist man hier im Grunde sicherer als an anderen Stellen." Biermann erklärt: "Wenn wir zu einem Unfall kommen, wissen wir auch nicht, was uns erwartet." Das sei aber schon immer so gewesen. HIV oder andere ansteckende Krankheiten habe es schon lange vor Corona gegeben. "Wir schützen uns entsprechend", sagt er.
400 waren geplant
Den Mitgliedern des ABC-Zuges ist das wohl noch ein Stück mehr bewusst. Denn seit der Eingliederung dieser Dienste in das Gefahrstoff-Konzept und der Entfernung vom Einsatz im sogenannten Verteidigungsfall, ist klar, dass diese Einheit gerade in dem Einsatzspektrum der gefährlichen Einsätze gerückt ist. Also immer dann, wenn es Einsätze mit gefährlichen Stoffen gibt. Das ABC erinnert auch immer daran - Atomar, Biologisch, Chemisch.