Am 26. April findet im Weihersbach in Herzogenaurach das 15. Ökofest statt, die lange Pause ist vorbei. Die einheimische Brauerei Heller braut ein extra Bier. Und nimmt die biologische Variante möglicherweise ins Sortiment auf.
Retta Müller-Schimmel hat eine Idee und ist spontan begeistert. "Wir könnten das Bier ja mit dem Handwagen zum Weihersbach transportieren", schlägt sie vor. Und betrachtet das noch nicht mal als abwegig, denn Muskelkraft ist bei weitem ökologischer als der Verbrauch von Erdöl. Und genau um diesen ökologischen Gedanken wird sich am 26. April auf dem Festplatz des Weihers bachgeländes alles drehen. Denn nach fünfjähriger Pause findet dort wieder ein Ökofest statt.
Ökologisch ist es auch, lange Wege zu sparen. Deshalb haben sich die Organisatoren besonders gefreut, als Alexander Heller von der Herzogenauracher Brauerei das Angebot machte, wieder ein Ökobier einzubrauen. Zuletzt hatten die Organisatoren den Gerstensaft aus Weißenohe bezogen. "Die sind sicher traurig", sagt die Sprecherin der Initiative und grüne Stadträtin. Denn das Ökofest in Herzogenaurach war stets sehr beliebt. Da ist man gern dabei.
Die Pause hatte man eingelegt, als Bernd Müller schwer krank wurde. Er war der Gründer des Fests und starb 2012. Aber auch sonst wäre es schwer gewesen, das Fest durchzuziehen, erklärt seine Witwe. Denn seit 2011 waren auf dem Gelände immer wieder Baustellen und nur die Zeit der Sommerkirchweih war von Beeinträchtigungen ausgenommen.
Umso mehr freut sich Retta Müller-Schimmel, dass das Ökofest 2015 wieder starten kann; dann ist es die 15. Auflage. Dazu trägt auch ein zusätzlicher Mann im Organisationsstab bei: Wolfgang Schoepe. Er hat sich bereit erklärt, mitzuhelfen und seine Erfahrungen mit einzubringen. Er hatte schon in Nürnberg beim Fest der Kulturen mitgewirkt.
Bei einem Spontanbesuch gestern Vormittag bei Alexander Heller fehlte Schoepe. Da hatte Müller-Schimmel ihren grünen Stadtratskollegen Georgios Halkias mitgebracht. Auch der Dritte Bürgermeister von Herzogenaurach hilft beim Ökofest mit. "Er ist dort für die Getränke verantwortlich." So wird es der Apotheker gern gehört haben, dass der Schwiegersohn des Herzogenauracher Brauereichefs Hans Heller nicht nur selbst die Idee zum Ökobier hatte, sondern auch mit dem Gedanken spielt, das Ökobier künftig fest ins Sortiment aufzunehmen.
Das komme natürlich darauf an, wie es angenommen wird, sagt Heller. Es soll naturtrüb sein, zwölf Prozent Stammwürze haben und etwa 4,8 Prozent Alkohol, so wie das Pils. Zunächst wird er einen Sud brauen, der reicht für 30 Hektoliter. Davon wird dann auch einiges auf Flaschen abgefüllt. Und wenn's gut läuft, dann bleibt das Bier mit den Zutaten aus biologischem Anbau im Programm. Momentan hat Heller sechs Sorten.
Sprach's und verschwand wieder auf der Baustelle. Denn hinten im Hof sind Arbeiter zurzeit daran, ein großes Loch in die Wand zu schlagen. Dahinter ruhen mehrere alte Lagertanks, die jetzt ausgewechselt werden müssen. Heller investiert in die Zukunft.