Röttenbacher Wehr ist bereit für den Hochwassereinsatz

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Ludwig Wahl, Sebastian Beck, Andreas Warter und die stellvertretenden Bürgermeister Hans Götz und Harald Rotscka (v. l.) bei der Schlüsselübergabe Fotos: Pauline Lindner
Ludwig Wahl, Sebastian Beck, Andreas Warter und die stellvertretenden Bürgermeister Hans Götz und Harald Rotscka (v. l.) bei der Schlüsselübergabe        Fotos: Pauline Lindner
Die Ausrüstung ist in Rollcontainern untergebracht. Foto: Pauline Lindner
Die Ausrüstung ist in Rollcontainern untergebracht.    Foto: Pauline Lindner
 
Zahnärztin Katrin Lull übergab eine Spende. Foto: Pauline Lindner
Zahnärztin Katrin Lull übergab eine Spende.   Foto: Pauline Lindner
 
Segnung Jacob Kurasserry, Ulrike Lorentz, Ludwig Wahl, Feuerwehrkommandant Sebastian Beck und sein Stellvertreter Andreas Warter (v. l.) Foto: Pauline Lindner
Segnung Jacob Kurasserry, Ulrike Lorentz, Ludwig Wahl, Feuerwehrkommandant Sebastian Beck und sein Stellvertreter Andreas Warter (v. l.)   Foto: Pauline Lindner
 

Die Röttenbacher Feuerwehr reagiert auf die wachsende Zahl von Naturkatastrophen.

Die freiwillige Feuerwehr Röttenbach hat am Wochenende ihren neuen Versorgungs-Lkw in den Dienst gestellt. Pfarrerin Ulrike Lorentz und Pfarrer Jacob Kurasserry segneten bei einer Feierstunde das Fahrzeug. Es kostete 260 000 Euro, die Gemeinde erhielt dazu einen Zuschuss von 39 000 Euro. Mit dem Versorgungs-Lkw ist die Wehr besonders für ein künftig wachsendes Einsatzspektrum von Naturkatastrophen ausgerüstet.

Der Lastwagen ergänzt das vorhandene, erst vor Kurzem angeschaffte Löschfahrzeug. Für den Brandfall, so Feuerwehrkommandant Sebastian Beck, führt es 24 Schläuche mit sich, die Ausrüstung für Atemschutz und einen Wassertank für kleinere Löscheinsätze sowie einen pneumatischer Lichtmast. Der Schwerpunkt der Ausrüstung, die für den schnellen Einsatz in acht Rollcontainern untergebracht ist, liegt im Bereich des Hochwassereinsatzes.

Parallele Einsätze sind möglich

"Wir wollen flexibler werden", betonte Beck. So können die Pumpen - mit einer Stromerzeugung über den Automotor - an mehreren Notfallstellen zu gleicher Zeit eingesetzt werden. Hinzukommt ein geländegängiges Fahrgestell der Firma MAN.

Drei Jahre plante ein Beschaffungsteam, welche Ausstattung dem Bedarf entspräche. Das neue Auto ist ein Ersatz für das LF 8, das lange Zeit ein technisches Sorgenkind der Röttenbacher Wehr war. Inzwischen haben die Aktiven Einübungsfahrten durchgeführt und sind mit den Fahreigenschaften des neuen Fahrzeugs zufrieden.

"Mit der Ausrichtung auf Regen, Sturm und Unwetter samt Hochwasser liegen die Röttenbacher im Trend", betonte stellvertretender Kreisbrandrat Stefan Brunner. Die Freiwilligen Feuerwehren müssen sich auf solche großräumigen Schadensereignisse einstellen, schloss er aus den Wetterunbilden nicht nur des vergangenen Sommers.

Vorsorge bleibt unerlässlich

Mehrere - im Vergleich zu einem Gebäudebrand - kleinere Einsätze sind dabei oft parallel zu bewältigen, nicht zuletzt das Auspumpen von Wasser aus Kellern. Allerdings warnte der Landkreisfachmann vor falschen Erwartungshaltungen von Gebäudeeigentümern. Wenn eine Vielzahl von Häusern betroffen ist, müssten die Wehren abwägen, wo ihr Einsatz am dringlichsten ist. Die eigenverantwortliche Vorsorge müsse als Folge des Klimawandels gesteigert werden. Landrat Alexander Tritthart (CSU) sieht die Feuerwehren im Kreis "gut aufgestellt", weil die Kommunen bereitwillig viel Geld investieren. Das ist die eine Seite; die andere ist - so Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) - "die ständige Bereitschaft an sieben Tagen" der ehrenamtlichen Feuerwehrleute. "Dazu dürft ihr euch selber gratulieren", lobte Wahl, der von seinem Wohnsitz aus beobachten kann, wie oft und wie intensiv die Röttenbacher Rothelme üben.

Die Einweihungsfeier war für Katrin Lull die passende Gelegenheit für einen besonderen Dank. Am 1. August 2017 schlug der Blitz in das Anwesen der Zahnärztin ein. Die Röttenbacher Wehr war schnell zur Stelle und konnte das Schlimmste verhindern. Viereinhalb Monate, so Lull, konnte sie nicht im Haus wohnen. "Ohne Sie wäre das vielleicht nie mehr möglich gewesen." Als Dank überreichte sie eine Spende über 1000 Euro.