Bauernhof zum Anfassen

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Bauernhof zum Anfassen: Der neunjährige Lukas lebt mit seinen Eltern auf einem Erlebnis-Hof.
Bauernhof zum Anfassen: Der neunjährige Lukas lebt mit seinen Eltern auf einem Erlebnis-Hof.
Bernhard Dürr mit Monika Kürzl in ihrem Stall
Bernhard Dürr mit Monika Kürzl in ihrem Stall
 
Insgesamt 16 Kälber leben auf dem Erlebnis-Hof in Ochsenschenkel.
Insgesamt 16 Kälber leben auf dem Erlebnis-Hof in Ochsenschenkel.
 
Sieben kleine Welpen leben zur Zeit auf dem Wichtelhof und warten auf ein neues Heim.
Sieben kleine Welpen leben zur Zeit auf dem Wichtelhof und warten auf ein neues Heim.
 
 
Der Neunjährige füttert die Kühe auf dem Erlebnishof in Ochsenschenkel.
Der Neunjährige füttert die Kühe auf dem Erlebnishof in Ochsenschenkel.
 
Der neunjährige Lukas hilft auf dem Erlebnishof seiner Eltern beim Füttern der Tiere. Fotos: Christian Bauriedel
Der neunjährige Lukas hilft auf dem Erlebnishof seiner Eltern beim Füttern der Tiere. Fotos: Christian Bauriedel
 

Kinder, die noch nie auf einem Bauernhof waren, haben durch das Programm "Erlebnis Bauernhof" bei Bernhard Dürr in Ochsenschenkel die Chance, ihre Kenntnisse aufzubessern.

Grob geschätzte zehn Häuser, eine Dorfstraße, darum Kuhweiden am Waldrand. Das ist die ländliche Idylle rund um Ochsenschenkel, ein Ort in der Nähe von Vestenbergsgreuth. Bernhard Dürr und Monika Kürzl stehen in ihrem Bauernhof vor dem Wohnhaus, gegenüber der offen gestaltete Kuhstall. Viel Auslauf für die Tiere. Seit 2005 ist der Hof auf biologische Erzeugung umgestellt.

Stadtkinder entdecken das Land


"Den Kindern ist damals buchstäblich der iPod aus der Hand gefallen, als sie aus dem Bus gestiegen sind", sagt Bernhard Dürr. Die Meinung der Stadtkinder sei ihnen sofort anzusehen gewesen: Gestank, Dreck, igitt. "Es war eine Kita-Gruppe mit schwer erziehbaren Kindern aus Fürth. Erst wollten sie, glaube ich,gleich wieder weg, aber das Eis war schnell gebrochen." Der Bio-Landwirt, 46 Jahre, der zusammen mit Monika Kürzl, 34 Jahre, den Wichtelhof betreibt, ist qualifizierter Erlebnisbauer. Nun ist er Teil der "Interessengemeinschaft Lernort Bauernhof", die sich im Internet präsentiert. Über eineinhalb Jahre hat er den Kurs absolviert. Seitdem öffnet er seinen Hof für Schulklassen und Kindergartengruppen.

Das Ziel: Die Kinder sollen erfahren, woher ihre Nahrungsmittel kommen, wie die Arbeit eines Landwirtes aussieht und dass Natur und Lebensmittel kostbar und arbeitsaufwendig sind. Getragen wird das Programm vom Ministerium für Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium.
"Wirklich immer mehr Kinder denken heute, dass Gemüse und Milch selbstverständlich aus dem Supermarktregal fallen. Es besteht riesiger Aufklärungsbedarf. Aber wenn sie erstmal die Kühe beim Melken sehen oder etwa Kartoffeln für eine eigene Suppe auf dem Acker sammeln, dann sind sie Feuer und Flamme und zeigen riesiges Interesse", erzählt der Erlebnisbauer.

Kuschelige Besonderheit


Sein Hof steht unter dem Motto "Vom Gras zur Milch". Andere bieten das Konzept "Vom Getreide zum Brot", je nach Betriebsart. Einen kleinen Streichelzoo gibt es mit den Hasen, Meerschweinchen, Katzen und Ziegen in Ochsenschenkel auch. Momentan hat der Erlebnis-Bauernhof noch eine ganz kuschelige Besonderheit zu bieten: sieben Welpen.

"Es geht darum, dass die Kinder einen Bezug zur Landwirtschaft herstellen. Woher sollen sie es denn auch kennen, wenn sie aus der Stadtumgebung stammen", meint Bernhard Dürr. Aber selbst auf dem Land Aufgewachsene müssen heute nicht unbedingt mehr mit Kuhstall, Strohballen und Kartoffelacker konfrontiert worden sein. Oft müsse der Erlebnisbauer auch schmunzeln: "Es ist immer wieder lustig, was die ganz Kleinen für Vorstellungen haben. Die Kinder haben wirklich gedacht, dass ausgewachsene Kühe selbst Milch bekommen."