Medizinische Innovationen hautnah erleben: Das Siemens Healthineers MedMuseum in Erlangen

2 Min
Der Weg zum heutigen medizinischen Standard der Bildgebungsverfahren wird im MedMuseum anschaulich dargestellt.
Der Weg zum heutigen medizinischen Standard der Bildgebungsverfahren wird im MedMuseum anschaulich dargestellt.
CC0 / Pixabay / jarmoluk

Im MedMuseum in Erlangen präsentiert die Firma Siemens Healthineers Exponate der Firmengeschichte und nimmt dich mit auf eine Reise durch die Geschichte der Medizintechnik.

Das MedMuseum trägt die Besucher*innen anhand der Firmengeschichte durch die Geschichte der Medizintechnik. Entdecke mithilfe der 200 Ausstellungsstücke die Geschichten hinter den Innovationen. Du kannst hier die Entwicklung der Röntgentechnik und anderen bildgebenden Verfahren, wie der Computertomographie, anhand der technischen Innovationen nachvollziehen und die ein oder andere erstaunliche Entdeckung machen. 

Wie Siemens das Röntgen revolutionierte

Das MedMuseum erzählt die Geschichte der Entwicklung der Medizintechnik über 175 Jahre und von den Menschen, die jene prägten. 200 ausgewählte Exponate der Firmengeschichte veranschaulichen die Entwicklung der unterschiedlichen Technologien. Auf einer Fläche von 400 Quadratmetern können die Besucher*innen die Welt der Medizintechnik entdecken. Die ältesten Exponate stammen aus dem Jahr 1890. 

Nachdem beispielsweise Wilhelm Conrad Röntgen 1895 die X-Strahlen entdeckt hatte, ergaben sich mithilfe des Röntgens ganz neue Möglichkeiten in der Medizin – eine neue Ära brach an. 1896 wurden die ersten Röntgenanlagen, unter anderem von Siemens, produziert. Siemens entwickelt die Röntgentechnik weiter, bis der Firma mit der Röntgenkugel schließlich der Durchbruch gelang. Diese ermöglichte schnelles und mobiles Röntgen. 

Der erste Computertomograph (CT) von Siemens aus dem Jahr 1975 steht ebenfalls im Museum. Das Gerät erstellte Schichtaufnahmen des Gehirns und konnte so für die Operationsplanung oder zu Diagnosezwecken verwendet werden. Es war eines der ersten CT-Geräte, die in Kliniken zum Einsatz kamen. Bis heute stellt Siemens Computertomographen her, die in die ganze Welt verkauft werden. Auch der erste voll implantierbare Herzschrittmacher von 1958 ist in der Ausstellung zu sehen. 

Führungen, Anfahrt und Öffnungszeiten

Führungen durch das Museum können bei zwei Wochen im Voraus gebucht werden. Die Führungen sind für Schul- und Universitätsgruppen kostenfrei. Ansonsten belaufen sich die Kosten bei einer Gruppengröße von 10 Personen auf 75 Euro und bei 20 Personen auf 85 Euro. Die Führungen dauern in der Regel 60 Minuten und sind auch in englischer Sprache möglich.

Das Museum befindet sich in einer alten Maschinenhalle. 1893 wurde das Gebäude fertiggestellt. Seit 2014 befindet sich im Erdgeschoss das MedMuseum. Das Museum ist barrierefrei, die Ausstellung ist für Rollstuhlfahrer*innen und Besucher*innen mit körperlichen Behinderungen geeignet, eine rollstuhlgerechte Toilette ist ebenfalls vorhanden. 

Die Anfahrt ist ab dem Hauptbahnhof Erlangen mit den Buslinien 208, 209, 210, 252, 254, 284, 285 und 293 möglich. Der Eintritt in das Museum ist kostenfrei. Geöffnet hat das Museum Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr

Siemens Healthineers MedMuseum

  • Adresse: Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen
  • Telefon: +49 9131 84 5442
  • E-Mail: medmuseum.team@siemens-healthineers.com
  • Webseite:  https://www.medmuseum.siemens-healthineers.com/
  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10:00 bis 17:00 Uhr
  • Eintritt: frei

Von Siemens zu Siemens Healthineers

Die Firma Siemens ist eng verbunden mit der Stadt Erlangen. Hier wurde 1965 das größte private Forschungslabor Europas eröffnet; geforscht wurde auf dem Gebiet der Energietechnik. Damals wurde zu allen Bereichen geforscht, die etwas mit der Erzeugung und Umwandlung von Strom zu tun hatten. Das Unternehmen und seine Forschungsschwerpunkte entwickelten sich mit den Jahren. Es wurden immer mehr Kooperationen eingegangen, unter anderem mit der Universität Erlangen. Seit 2016 wird das Forschungsgelände erweitert und umgebaut, sodass ein offener "Siemens Campus" im Süden der Stadt entsteht. Dieser soll bis 2030 fertiggestellt werden. 

Siemens Healthineers ist eine Marke, die 2015 gegründet wurde und eine Verselbstständigung des Medizintechnikbereichs von Siemens ist. Seitdem Siemens drei Labordiagnostik-Unternehmen übernommen hat, ist das Unternehmen das erste, das diagnostische Bildgebung, Labordiagnostik und medizinische Informationstechnologie vereint. Die Verselbstständigung des Medizintechnikbereichs von Siemens soll diesem Bereich eine höhere, unternehmerische Flexibilität verleihen. Seit 2018 ist das Unternehmen an der Börse.

Heute baut Siemens Healthineers Systeme für Ultraschalluntersuchungen, Mammografiegeräte, Computertomografen, Magnetresonanztomografen, Angiographiesysteme, sportmedizinische Diagnosegeräte, konventionelle Röntgensysteme, Produkte im Bereich der Labordiagnostik, Strahlentherapiesysteme, Partikeltherapiesysteme und molekularmedizinischen Systeme. 

Fazit

Das MedMuseum nimmt seine Besucher*innen auf eine Reise durch die Medizintechnik mit. Die Ausstellung ist gefüllt mit Exponaten, die alle eine ganz eigene Geschichte haben. Vom unscheinbaren Herzschrittmacher über futuristische Röntgenapparate der Vergangenheit bis zum ersten Zahnbohrer Deutschlands. Hier wird die Geschichte der Medizin anhand von Technik beschrieben und so greifbar gemacht.