Die Notunterkünfte für Flüchtlinge in Hemhofend un Herzogenaurach werden aufeglöst. Das hat die Sprecherin des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt bestätigt.
Die dezentrale Asylunterkunft in der Hemhofener Tennishalle ist bald Geschichte. Bis 30. Juni wird die Einrichtung geräumt sein. Das teil Hannah Reuter, Pressesprecherin des Landratsamts, auf Anfrage von inFranken.de mit. Der Grund sei eine Anweisung der Regierung von Mittelfranken, alle Hallen, die als Notunterkunft genutzt werden, wieder frei zu bekommen.
Auch die Unterkunft in der Halle im Berufsschulzentrum in Herzogenaurach soll demnächst aufgelöst werden, so Reuter. Einen Zeitpunkt könne man aber noch nicht nennen. Damit sind dann mit der Notunterkunft im ehemaligen Praktiker-Markt in Herzogenaurach, die es schon länger nicht mehr gibt, bald alle drei Notunterkünfte im Landkreis aufgelöst.
180 Personen zu Spitzenzeiten
In Hemhofen leben im Moment noch 47 Menschen in der ehemaligen Tennishalle. "Die Personen sollen auf verschiedene Landkreise verteilt werden", sagt Reuter. Die Halle sei von vornherein nur eine Notlösung gewesen, bei der klar gewesen sei, dass sie aufgelöst wird, wenn die Flüchtlingszahlen sinken.
Zur Zeit kämen nur noch wenig Flüchtlinge im Kreis Erlangen-Höchstadt an, sagt Reuter. Die Schließung der Balkanroute im März mache sich bemerkbar. Mitte Juli 2015 kamen die ersten hundert Flüchtlinge nach Hemhofen. Zu Spitzenzeiten schliefen bis zu 180 Personen in den Betten, die in provisorisch abgetrennten Räumen stehen.
Die Bezirksregierung habe die Anweisung zur Räumung der Hallen gegeben, um sie so schnell wie möglich wieder für ihre eigentliche Bestimmung nutzbar zu machen, so Reuter.
In Hemhofen sei jedoch nicht damit zu rechnen, dass wieder Tennis gespielt wird, sagt Hemhofens Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU). Schon lange Zeit bevor die Flüchtlinge kamen, war die Halle leer gestanden. Was mit dem Gebäude nach dem Auszug passiert, sei noch nicht klar, so Nagel. "Wir warten erst einmal ab, bis wir es schriftlich haben."
Bisher wisse man in der Gemeinde nur mündlich davon, dass das Landratsamt die Unterkunft auflösen möchte. Bis Ende September läuft der Mietvertrag des Landratsamtes noch. Laut dessen Sprecherin Reuter werde nun der Vertrag wahrscheinlich schon vorher aufgelöst.
Eine "Ad-hoc-Aktion" mit dem Gebäude werde es aber nicht geben, sagt Nagel. Der Gemeinderat werde sich erst noch mit der Sache beschäftigen. Die Halle müsse nach dem Auszug nicht vom Landratsamt saniert werden - wie es bei machen privat betriebenen Asylunterkünften vertraglich geregelt ist. "Das Objekt war ja schon vorher sanierungsbedürftig", sagt Nagel. "Langfristig werden wir die Halle abreißen."
Anfangs Ängste - Lob für Helfer
Nagel lobt den Helferkreis, der sich sehr aktiv für die Flüchtlinge eingesetzt habe. Der Bürgermeister verschweigt jedoch nicht anfängliche Startschwierigkeiten. "Am Anfang gab es hier und da schon Ängste und Vorbehalte." Aber nach einer kurzen "Einschwenkphase" habe man sich mit den Asylbewerbern in der Tennishalle gut vertragen.