Adidas wollte mit Bella Hadid einen für die Olympischen Spiele in München 1972 entworfenen Laufschuh bewerben, erntete dafür aber Kritik der israelischen Regierung. Nun meldet sich das Model zu Wort.
Update vom 30.07.2024: Hadid zeigt sich bestürzt über umstrittene Adidas-Kampagne
Das Model Bella Hadid hat Stellung zu der umstrittenen Werbekampagne mit dem Sportartikelhersteller Adidas bezogen. "Ich bin schockiert, ich bin bestürzt und ich bin enttäuscht über die mangelnde Sensibilität, die in diese Kampagne geflossen ist", äußerte sie in einer Instagram-Story auf ihrem Profil.
Adidas plante, zusammen mit ihr einen Laufschuh neu zu bewerben, der ursprünglich für die Olympischen Spiele 1972 designt worden war. Die israelische Regierung war darüber verärgert, dass Hadid als Werbegesicht ausgewählt wurde. Ihr Vater ist Palästinenser, und Israel beschuldigte das Model, antiisraelische und antisemitische Äußerungen gemacht zu haben.
Während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München hatten palästinensische Terroristen einen Anschlag auf das israelische Team verübt, bei dem elf Sportler und Funktionäre starben.
Hadid will nichts von historischer Verbindung gewusst haben
Nach der Kritik kündigte Adidas an, die Kampagne abzuändern. Hadid sagte nun: "Vor der Veröffentlichung der Kampagne hatte ich keine Kenntnis von der historischen Verbindung zu den grausamen Ereignissen von 1972." Ihr Team und Adidas hätten dies wissen müssen, und sie selbst hätte besser recherchieren müssen, schrieb sie weiter. Wäre sie darüber informiert worden, hätte sie nicht an der Kampagne teilgenommen. Hadid äußerte sich auch zum Thema Antisemitismus: "Ich glaube nicht an Hass in jeglicher Form, auch nicht an Antisemitismus."
Ursprungsmeldung von 22.07.2024: Wieder Promi-Ärger bei Adidas - Unternehmen reagiert nach Kritik an Model
Der Sportartikelhersteller Adidas hat nach Kritik aus Israel angekündigt, seine Werbekampagne für das Revival eines für die Olympischen Spiele 1972 in München entworfenen Laufschuhes zu verändern. Die israelische Regierung hatte Anstoß daran genommen, dass als Gesicht der Kampagne das Model Bella Hadid ausgewählt worden war. Welche Änderungen genau vorgenommen werden sollen, teilte Adidas nicht mit.
Hadids Vater ist Palästinenser. Israel wirft ihr vor, in der Vergangenheit mit antiisraelischen und antisemitischen Äußerungen aufgefallen zu sein. Die Olympischen Sommerspiele 1972 waren von einem Attentat überschattet worden, bei dem elf israelische Athleten und Funktionäre ums Leben gekommen waren. Verübt worden war der Anschlag von palästinensischen Terroristen.
"Wir sind uns bewusst, dass Verbindungen zu tragischen historischen Ereignissen hergestellt wurden - auch wenn diese völlig unbeabsichtigt sind - und wir entschuldigen uns für jegliche Verärgerung oder Leid, die dadurch verursacht wurden", heißt es in einer Stellungnahme von Adidas.
Olympia-Attentat 1972 und aktueller Konflikt - Adidas rudert bei Hadid-Kampagne zurück
"Aus diesem Grund überarbeiten wir die Kampagne. Wir glauben an den Sport als verbindende Kraft auf der ganzen Welt und werden unsere Bemühungen fortsetzen, Vielfalt und Gleichberechtigung in allem, was wir tun, zu fördern."
Es ist nicht das erste Mal, dass Adidas mit der Wahl seiner Werbeträger aneckt. Erst im vergangenen Jahr musste der Sportartikelhersteller die Zusammenarbeit mit US-Rapper Kanye West aufkündigen. Der Musiker war wiederholt durch antisemitische Aussagen und Verschwörungstheorien aufgefallen.