Adelsdorfer Ehepaar läuft dem Virus auf und davon

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Bei jedem Wetter sind Johanna Blum und ihr Mann Bernhard Blum täglich zu Fuß unterwegs. Mindestens 10 0000 Schritte legen sie dabei auf dem Spaziergang zurück.privat
Bei  jedem Wetter sind Johanna Blum und ihr Mann Bernhard Blum täglich zu Fuß unterwegs. Mindestens 10 0000 Schritte legen sie dabei auf dem Spaziergang zurück.privat
Bei wirklich jedem Wetter sind die Blums unterwegs.
Bei wirklich jedem Wetter sind die Blums unterwegs.
 

Seit dem Lockdown läuft FT-Mitarbeiterin Johanna Blum. Zusammen mit ihrem Mann ist sie täglich - bei Sonne, Regen, Wind und einfach jedem Wetter - rund um Adelsdorf unterwegs.

Ihr ganz eigenes Anti-Corona-Blues-Programm hat FT-Mitarbeiterin Johanna Blum entwickelt. Mit ihrem Mann läuft sie täglich mindestens 10 000 Schritte.

Johann Blum erzählt: "Wir wollten zu Beginn des Lockdowns einfach etwas Gutes für unsere Gesundheit tun und auch unser Immunsystem stärken.

Was ist da besser als einfach gemeinsam strammen Schritts von Aisch aus über die Aischwiesen bis nach Nainsdorf, weiter bis zum Adelsdorf-Kreisel und dann wieder über die Aischwiesen zurück nach Hause zu laufen? Auf unserem gemeinsamen Weg treffen wir oft Gleichgesinnte, seien es Radfahrer mit und ohne ,E', Spaziergänger, Leute, die ihre Hunde Gassi führen - mit und ohne Leine - und auch Jogger. Manche Hunde flößen uns Angst ein, wenn sie uns wild ankläffen und ich jeden Moment befürchte, dass sie uns von hinten in die Waden beißen.

Auf der Wiese beobachten wir die klappernden Störche, die mit ihren langen Beinen herumstaksen und eifrig nach Futter suchen. Wir kommen bei einer wunderschönen Blühwiese vorbei, auf der uns die vielen gelben Sonnenblumen neugierig ihre Köpfe entgegenstrecken.

Fast täglich treffen wir die gleichen Leute wie ein älteres asiatisches Ehepaar, das uns schon von Weitem zuwinkt und sich freut, uns zu sehen. Leider sprechen sie nur ihre Muttersprache, und wir können uns nur mit Gesten verständigen, aber wir empfinden eine wunderschöne Herzlichkeit und sehen ihr Strahlen in den Augen.

Auch Altbürgermeister Ewald Münch, der ja schon über 90 Jahre alt ist, kommt uns oft bedächtigen Schritts entgegen.

Manche Radfahrer grüßen freundlich, manche bleiben sogar stehen und wir wechseln ein paar Worte. Oft wird es eng auf dem Flurbereinigungsweg, wenn von vorn und hinten gleichzeitig Radler ankommen. Wir springen dann schnell in die Wiese, denn wir müssen ja auf Abstand achten.

Ist das Wetter schlecht, kostet es mich schon manchmal Überwindung, mich auf den Weg zu machen. Aber am Ende bin ich stolz, wieder einmal den inneren Schweinehund überwunden zu haben. Mindestens 10 000 Schritte werden es täglich. Gestern waren es sogar 17 000 Schritte, denn ich bin noch einmal ins Dorf gelaufen.

Positiver Nebeneffekt

Wir fühlen uns gesund und fit und ein schöner positiver Nebeneffekt ist, dass wir in dieser Zeit mehr als zehn Kilo an Gewicht verloren haben - im Gegensatz zu manchem Couchpotato, der es sich seit dem Lockdown auf dem Sofa vor dem Fernseher gemütlich gemacht hat und natürlich noch nebenbei Nüsse oder Süßes nascht.

Erst vor Kurzem habe ich gelesen, dass täglich eine halbe Stunde Spazierengehen das Immunsystem stärkt. Wir fühlen uns einfach wohler als früher, und vielleicht ist unser gemeinsames Laufen schon langsam zur Sucht geworden. Wir verbringen eine gute Zeit miteinander, in der wir uns bestens austauschen.

Ich glaube, das machen wir jetzt einfach weiter, auch wenn die Gefahr durch den Virus hoffentlich irgendwann einmal gebannt sein sollte. Es ist eine schöne, gesunde Gewohnheit geworden, und wir wollen sie nicht mehr missen."