Anderenfalls hätten 50 weitere Patienten, die in der "geschlossenen Abteilung" untergebracht sind, gerettet werden müssen, betont der Leiter. "Das wäre dramatisch gewesen." Sowohl Feuerwehren als auch das THW seien diesbezüglich jedoch vor Ort gewesen und hätten in diesem Fall schnell eingreifen können.
Hochwasser hinterlässt "erhebliche Schäden" - Schafe, Gänse und Hühner gerettet
Auch die zu Therapiezwecken eingesetzten Tiere - Schafe, Gänse und Hühner - mussten umgesiedelt werden.
Mobile Werkzeuge wie Elektrogeräte, Gartenfräsen oder Bäckereimaschinen, die in der Laufer Mühle für die Arbeitstherapie benötigt werden, konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Dennoch habe das Unwetter "erhebliche Schäden" verursacht. "Die Heizung, die dann ungefähr einen halben Meter im Wasser stand, konnte natürlich nicht ausgebaut werden", sagt Thiem. Auch die festinstallierten industriellen Waschmaschinen und Trockenanlagen fielen den Wassermassen zum Opfer. "Die sind dann einfach nicht zu retten."
Das Gröbste scheint derweil überstanden zu sein. "Die Lage hat sich inzwischen etwas entspannt", berichtet der Leiter der Laufer Mühle. Er betont jedoch zugleich: "Das Hochwasser geht allerdings langsamer zurück, als es gekommen ist." Auf dem knapp zehn Hektar umfassenden Areal der Einrichtung sammelt sich Thiem zufolge gegenwärtig noch immer Treibholz. "Das riecht natürlich auch entsprechend modrig."
Therapeutischer Bereich "auf Notbetrieb" - Schadensausmaß noch immer ungewiss
Die Hauptzufahrt zum Adelsdorfer Therapiezentrum ist Thiem zufolge noch immer nicht passierbar. "Aktuell haben wir die Situation aber wieder einigermaßen im Griff", konstatiert er. Sofern nicht erneut Starkregen einsetzt, rechnet der Einrichtungsleiter zum kommenden Wochenende hin mit der Wiederbelegung des Wohnhauses. Das Wichtigste sei nun, dass die Menschen wieder "in ihren gewohnten Wohnraum" zurück könnten.
Der therapeutische Bereich laufe "auf Notbetrieb", weil im Moment noch die unzähligen Schäden innerhalb der Einrichtung behoben werden müssten. "Die Wände sind innen feucht, die Tapeten lösen sich." Welchen Gesamtschaden das "Jahrhunderthochwasser" der Laufer Mühle hinterlassen hat, ist zum jetzigen Stand noch ungewiss. "Das kann man noch überhaupt nicht schätzen."
"Wir schauen gerade, dass wir Wasserleitungen und Heizungen bis dahin wieder zum Laufen kriegen. Das sind jetzt die Aufgaben, die sich uns stellen." Seine Zuversicht hat der langjährige Leiter der Laufer Mühle trotz der verheerenden vergangenen Tage indes nicht verloren. "Wir müssen damit leben. Und ja, wir kriegen das hin."
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Der Vergleich mit KRIEG ist unangemessen und falsch. Er bedenkt in keinem Fall die Opfer. Wann endlich findet man Worte zur Wertschätzung und zum Trost für Betroffene von Katastrophen ohne militärisch und kriegsvergleichenden Floskeln zu bemühen.
Naturkatastrophen sind auch menschgemacht, doch was soll da ein Vergleich wie dieser?