Abschied von Martin Wedel mit einem Lächeln

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Fahnenabordnungen der Vereine flankierten das Grab auf dem vollen Friedhof. Foto: Paul Frömel
Fahnenabordnungen der Vereine flankierten das Grab auf dem vollen Friedhof. Foto: Paul Frömel

Der Vestenbergsgreuther Unternehmer Martin Wedel wurde am Sonntag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.

Im ersten Moment schien es den zahlreichen Trauergästen gar nicht so leicht, Martin Wedels letzte Bitte zu erfüllen. Sie sollten alle mit einem Lächeln nach Hause gehen, das habe sich sein Bruder unlängst im Bewusstsein des nahenden Todes gewünscht, richtete Adolf Wedel aus.
Nachdem er und auch die anderen Redner während der Beerdigung am Sonntagnachmittag das Bild eines erfolgreichen Unternehmers, vor allem aber eines vielfältig engagierten Menschen und eines warmherzigen, mit einem unerschütterlichen Glauben und Humor gesegneten Familienvaters in Erinnerung gerufen hatten, fiel es vielen dann aber doch nicht mehr so schwer, ihre Trauer von einem fröhlichen Gedanken aufhellen zu lassen.
So schilderte Martin Wedels Sohn Martin seinen Vater als jemanden, der in den vergangenen Jahren große Freude an seinen Enkelkindern gehabt und bei seinen eigenen Kindern gerne einmal einen Scherz zur Erziehungsmaxime erhoben
habe: "Natürlich müsst ihr machen, was ich will. Ich muss ja schließlich auch machen, was ich will."
Auch im geschäftlichen Bereich habe Martin Wedel bei so mancher Besprechung oder mancher festgefahrenen Verhandlung mit einem lockeren Spruch das Eis gebrochen, ergänzte Adolf Wedel.
Besonders in Erinnerung geblieben sei ihm die Antwort seines Bruders auf die Frage, was er denn in der Martin Bauer Group (Maba) mache: "Ich mache das, was ich kann und was mir Spaß macht, den Rest überlasse ich meinem Bruder." Gemeint habe er damit eigentlich alle Mitarbeiter des unter anderem auf Kräuter- und Früchtetees sowie Teeextrakte spezialisierten Familienunternehmens, das die beiden Brüder jahrzehntelang gemeinsam geführt und vorangebracht hatten.
Etliche Maba-Beschäftigte waren zur Beisetzung gekommen, ja der ganze Ort schien auf den Beinen zu sein, um sich von seinem Ehrenbürger zu verabschieden, der am Mittwoch nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren gestorben war. Doch nicht nur die Vestenbergsgreuther sorgten dafür, dass es auf dem Friedhof kaum noch freie Plätze gab, sondern auch unzählige Wegbegleiter und Geschäftspartner, Wirtschaftsvertreter und Politiker wie Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Staatssekretär Stefan Müller, die Landtagsabgeordneten Walter Nussel und Hans Herold oder Landrat Alexander Tritthart (alle CSU) und etliche kommunale Mandatsträger.
Im Namen der Gemeinde und der Ortsvereine erinnerte Bürgermeister Helmut Lottes (CSU/UB) daran, dass Martin Wedel über 30 Jahre lang im Gemeinderat saß, sich in etlichen Vereinen und Organisationen in Vestenbergsgreuth und darüber hinaus engagiert habe und dafür unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden war. Und dennoch "ist der Martin immer einer von uns geblieben".