Abbrucharbeiten am Uehlfelder Rathaus haben begonnen

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Mit Schutzanzügen entfernen Arbeiter die Verkleidungen und Wandplatten, in denen Schadstoffe stecken. Dann wird die alte Molkerei abgerissen. Fotos: Franziska Rieger
Mit Schutzanzügen entfernen Arbeiter die Verkleidungen und Wandplatten, in denen Schadstoffe stecken. Dann wird die alte Molkerei abgerissen. Fotos: Franziska Rieger
 
 
 
 
 

Lange wurde über die Sanierung des Uehlfelder Rathauses diskutiert und beraten. In dieser Woche wurde mit den Abbrucharbeiten ein erster Schritt gemacht.

Seit Montag wird im Uehlfelder Rathaus gehämmert und gemeißelt, feiner Staub legt sich auf die Kleidung. Immer wieder scheppert es laut, eine Maschine piept monoton vor sich hin. Ein paar Meter weiter im Verwaltungsgebäude geht es dagegen ruhig zu: Telefonate werden geführt, Bürger gehen ein und aus. Das Standesamt wurde verlegt, um den größten Lärm zu vermeiden.

Heiraten im Rathaus ist also weiterhin möglich, auch zum Wertstoffhof auf dem hinteren Teil des Areals kommen die Uehlfelder problemlos. Lauter und schmutziger als sonst kann es trotzdem werden, wenn der Bauhof entkernt und abgerissen wird.

Asbestplatten werden entfernt

Für die Arbeiter ist die Entkernung nicht nur anstrengend. Sie müssen auch auf ihre Gesundheit achten, schließlich stecken in manchen Verkleidungen und Wandplatten asbesthaltige Stoffe. Mit Anzügen und Masken schützen sich die Arbeiter gegen das Gift. "Der Asbestanteil ist geringer als in der der Luft", sagt Bernhard Weber, Geschäftsleiter der VG Uehlfeld. Dennoch werden die Schadstoffe auf einer gesonderten Deponie entsorgt.

Von den Decken hängen lange Kabel, eine Elektrofirma kümmert sich um die Elektrodeinstallation. Der Abbruch des Gebäudes soll Ende nächster Woche beginnen.

Wie bisher soll sich das Gebäue auch nach der Sanierung in zwei Bereiche aufteilen. Der vordere Teil bleibt Sitz der Verwaltungsgemeinschaft und der Gemeindeverwaltung mit Büros, Standesamt und Einwohnermeldeamt. Im hinteren Teil entsteht ein Sitzungs- und Bürgersaal. 2019 soll der Neubau fertig sein, berichtet der Geschäftsleiter.

Sobald der Neubau steht, geht es mit den Umbauarbeiten in dem vorderen Verwaltungsgebäude weiter. Bis Ende 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Auf alle Beteiligten kommt bis dahin noch einmal eine große Herausforderungen zu. Schließlich müssen die 17 Mitarbeiter ihre Büros räumen und in andere Örtlichkeiten ausweichen. "Wenn hier umgebaut wird, kann hier keiner mehr arbeiten", sagt Weber.

Mitarbeiter müssen umziehen

Eine Option sei es, den fertiggestellten Neubau als vorübergehendes Büro zu nutzen. Wenn Einwohnermeldeamt, Passamt und Standesamt in einem großen Raum bearbeitet werden, gebe es aber ein Problem: "Der Datenschutz", sagt Weber und schaut ernst. Alternativ müssen die Mitarbeiter in Containerbüros ziehen. Oder sie werden auf die Rathäuser in Dachsbach und Gerhardshofen aufgeteilt. "Das ist noch nicht in Stein gemeißelt", sagt Weber.

Kosten sind gestiegen

In Stein gemeißelt sind auch die Kosten für die gesamte Sanierung noch nicht. War anfangs noch von 2,8 bis 3 Millionen die Rede, schätzt man die Kosten nun auf rund 4,6 Millionen Euro. Der Bürgersaal und die Fassadensanierung sollen durch die Städtebauförderung bezuschusst werden, sagt Weber. Die Bücherei könne über das Leader-Programm gefördert werden.

Mit den gestiegenen Kosten muss sich auch der zuständige Architekt Karlheinz Lieberger beschäftigen. "Aufgrund der starken Nachfrage im Baugewerbe ist die Kostensituation nicht einfach", sagt Lieberger. Um Kosten zu sparen, habe man nach Alternativen bei den Vergaben gesucht. Welche das genau sind, könne er aber noch nicht sagen.

In seinen Planungen muss der Architekt besonders auf das Wasserschutzgebiet achten. Außerdem zwingen die Asbestplatten zur Vorsicht: "Das sind Dinge, die beachtet werden müssen, damit man die Umwelt nicht schädigt."