Zwischenfall bei Schüler-Demo in Coburg: OB sauer auf MLPD

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Vertreter der MLPD sprachen am Freitag gezielt Teilnehmer der Schüler-Demo in Coburg an.Foto: Oliver Schmidt
Vertreter der MLPD sprachen am Freitag gezielt Teilnehmer der Schüler-Demo  in Coburg an.Foto: Oliver Schmidt
Coburgs Oberbürgermeister Norbert TessmerSimone Bastian
Coburgs Oberbürgermeister Norbert TessmerSimone Bastian
 

Norbert Tessmer spricht von einer "unfassbaren Heuchelei": Vertreter der linksradikalen MLPD versuchten, die Schüler-Demo für ihre Zwecke auszunutzen

Politisch, aber nicht parteipolitisch war am Freitag die "Fridays for future"-Aktion in Coburg. Prompt gab es auch parteiübergreifend sehr viel Lob.

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Es gab aber auch zwei Vorfälle, die in dieses Konzept nicht ganz passten. So warb ein Redner dafür, bei der Europawahl die Satirepartei "Die Partei" zu wählen. Während man das freilich noch als Witz abtun könnte, ist bei einer anderen Sache vielen Beobachtern das Lachen vergangen - allen voran Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD).

Was war passiert? Bei der Veranstaltung wurden auch Vertreter der Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) gesichtet. Sie sprachen gezielt Schüler an und warben für die MLPD.

Auch Norbert Tessmer hat das mitbekommen und anschließend eine sehr klare Stellungnahme abgegeben. Darin heißt es wörtlich: "Ich halte diese internationale Bewegung junger Menschen für den Klimaschutz für sehr gut! Aufgrund der alarmierenden Meldungen, dem Klimaschutz betreffend, ist es längst an der Zeit etwas zu tun. Allerdings, dass die verfassungsfeindliche Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands bei einer Schüler-Demonstration mit ihren hehren Zielen, für deren Zwecke instrumentalisiert, ist eine unfassbare Heuchelei."

Erklärtes Ziel der MLPD sei, wie Tessmer den Verfassungsschutz von Baden-Württemberg zitiert, der "revolutionäre Sturz der Diktatur des Monopolkapitals" und die "Errichtung der Diktatur des Proletariats für den Aufbau des Sozialismus als Übergangsstadium zur klassenlosen kommunistischen Gesellschaft". Die MLPD werde vom Verfassungsschutz beobachtet, weil ihre Zielsetzungen als verfassungsfeindlich eingestuft werden, so Tessmer, der zu bedenken gibt: "Hätte je eine solche Demonstration in den Ländern des kommunistischen Machtbereiches stattgefunden, wäre sie gewaltsam zerschlagen worden. Zum anderen wurden Maßnahmen für den Klimaschutz völlig ignoriert."

Tessmer "verurteilt" es deshalb, dass die MLPD eine solch "friedvolle und außergewöhnliche europaweite Aktion" von Schülern für ihre "sachfremden Ziele" ausnutze.