Xavier Naidoo ist wieder "daheim" in Coburg

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Die ungewöhnlichen Spontankonzerte verarbeitete Chris Bögle Ende 2008 fürs Tageblatt zu dieser Karikatur. Xavier Naidoo verspeist auf seiner "Bühne", der Laderampe eines Lastwagens, eine Coburger Bratwurst und OB Norbert Kastner als Freund und Edelfan (im HSC-Trikot) jubelt zu.
Die ungewöhnlichen Spontankonzerte verarbeitete Chris Bögle Ende 2008 fürs Tageblatt zu dieser Karikatur. Xavier Naidoo verspeist auf seiner "Bühne", der Laderampe eines Lastwagens, eine Coburger Bratwurst und OB Norbert Kastner als Freund und Edelfan (im HSC-Trikot) jubelt zu.
Im Juli 2010 kam Xavier Naidoo (links) zur Abschiedsparty für den damaligen Intendanten am Landestheater, Detlef Altenbeck. In der Mitte Tina Raab von der Künstler-Klause.
Im Juli 2010 kam Xavier Naidoo (links) zur Abschiedsparty für den damaligen Intendanten am Landestheater, Detlef Altenbeck. In der Mitte Tina Raab von der Künstler-Klause.
 
Auf dem Theaterplatz hatte Xavier Naidoo im November 2008 das erste seiner legendären Spontankonzerte gegeben. Er setzte sich auf die Laderampe eines Lastwagens und sang einfach los. Fotos: Oliver Schmidt/CT-Archiv
Auf dem Theaterplatz hatte Xavier Naidoo im November 2008 das erste seiner legendären Spontankonzerte gegeben. Er setzte sich auf die Laderampe eines Lastwagens und sang einfach los. Fotos: Oliver Schmidt/CT-Archiv
 

Die Ärzte haben Xavier Naidoo vom "Treppchen" der ewigen Zuschauer-Rekordliste in Coburg verdrängt. Dennoch wird die Verbindung von Coburg und dem Sänger immer eine ganz Besondere sein. Am Freitag gibt er gemeinsam mit Kool Savage alias Xavas ein Konzert in der Vestestadt.

2006 wurde in Deutschland das unvergessene "Sommermärchen" geschrieben - Xavier Naidoo inklusive, der mit "Dieser Weg" die inoffizielle Hymne zur Fußball-WM lieferte. Ende 2008, Anfang 2009 gab es in Coburg ein "Wintermärchen" - ebenfalls mit Xavier Naidoo in der Hauptrolle. Seine damaligen "Spontankonzerte" sind nicht nur bis heute in guter Erinnerung, sondern sind bis heute auch der Ausgangspunkt für eine ganz besondere Beziehung. "Coburg, das ist wie Heimkommen", hat der Sänger einmal gesagt und die Vestestadt zudem als "Oase" gelobt.

Rückblende: Am Abend des 16. November 2008, es ist Sonntag, glühen in Coburg plötzlich die Handy-Netze. "Kommt schnell auf den Theaterplatz", tippen viele ganz aufgeregt eine SMS nach der anderen, "da singt der Xavier Naidoo!" Wie bitte? Ja, es stimmt: Der Sänger, der sonst die größten Hallen und Plätze der Republik füllt, sitzt mit seiner Gitarre auf der Laderampe eines
kleinen Lastwagens und gibt ein Konzert. Ganz spontan, ganz verrückt. Binnen 20 Minuten haben sich am Theaterplatz gut 300 Menschen versammelt. Sie sehen Xavier, sie lauschen der Musik - und sie können es doch nicht glauben.

Hessenhof, Sportheim, Parkplatz

Xavier verrät anschließend, dass er in den nächsten Tagen und Wochen weitere Spontankonzerte geben wird, eigentlich nicht nur in Coburg - doch irgendwie hat er einen Narren an dieser Stadt gefressen und bleibt größtenteils in der Gegend. Es folgen etwa überraschende Auftritte am Hessenhof in Coburg-Neuses, auf dem Goebel-Parkplatz in Rödental, im Sportheim des SV Hut Coburg oder auch im Bistro der "Künstlerklause" in Coburg.

Apropos: Die Künstlerklause wird zu Naidoos Stammlokal, und zum Dreh- und Angelpunkt vieler weiterer Aktionen. So fädelt er es zusammen mit dem damaligen Intendanten Detlef Altenbeck ein, dass er mehrere Konzerte im Landestheater gibt - weitere Überraschungen inklusive. So holt Xavier einmal Vicky Leandros als Gast mit auf die Bühne, zusammen mit der damals noch unbekannten Cassandra Steen singt er erstmals öffentlich das Lied "Stadt" - es wird Steens erster Hit, allerdings in der Version zusammen mit Adel Tawil ("Ich & Ich"). Im Februar ist der Hype um Xavier erst einmal vorbei.

Die erste große Rückkehr nach Coburg feiert der Sänger im Sommer 2010. Er kommt zur Abschiedsfeier von Detlef Altenbeck - und ist ganz begeistert von Coburg, das er ja zuletzt im kalten Winter erlebt und gesehen hatte: "Coburg ist so schön geworden", sagt er in einem Gespräch mit dem Tageblatt.

13.000 auf dem Schlossplatz

Im Sommer 2012 gibt Xavier Naidoo - zum zweiten Mal nach 2006 - ein Open-Air-Konzert auf dem Schlossplatz und lockt erneut Tausende an. Die 13.000 Zuschauer von 2006 können allerdings nicht getoppt werden. Mit dieser Zuschauerzahl, beflügelt wohl auch durch besagtes "Sommermärchen", nimmt Xavier in der Bestenliste zunächst Platz zwei ein hinter Whitney Houston (etwas mehr als 15.000 Besucher im Jahr 1999), wird erst 2011 von "Unheilig" (knapp 15.000) auf Platz drei verdrängt.

Und jetzt? Am Donnerstag Abend haben sich die Ärzte mit 15.000 Zuschauern auf Platz zwei nach vorne geschoben - und Xavier Naidoo bleibt somit "nur" noch Platz vier. Aber egal. Wenn er am Freitag Abend zusammen mit dem Rapper Kool Savas als "Xavas" die Bühne auf dem Coburger Schlossplatz betritt (vor erwarteten gut 10.000 Zuschauern), wird etwas anderes viel wichtiger sein: Er ist wieder in Coburg, er ist wieder daheim!