Es sollte eine reine Routineangelegenheit für den Coburger Stadtrat sein - ein neues Sanierungsgebiet ausweisen, indem ein altes erweitert wird. Doch dann wurde der Punkt kurzfristig abgesetzt - angeblich wegen eines betroffenen Immobilieneigentümers.
Das fragliche Areal liegt im Norden der Coburger Innenstadt, zwischen Gemüsemarkt, Mohrenstraße, Heiligkreuzkirche und Seifartshofstraße. Enthalten wären fast der komplette Steinweg (ausgenommen das Karree von Hypovereinsbank bis K+L Ruppert), der Bereich vom Parkhaus Post bis einschließlich Kaufhof, die Anwesen zwischen Hindenburg- und Seifartshofstraße.
Der Steinweg selbst ist in Teilen schon seit langem Sanierungsgebiet - im Zuge dessen wurde dort auch die Fußgängerzone geschaffen. Doch nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder Händler forderten, auch Autoverkehr beschränkt zuzulassen, will der Stadtrat nun neue Untersuchungen starten, um "städtebauliche Missstände" zu beseitigen. Verwiesen wurde in der Beschlussvorlage auf die schlechte Bausubstanz zwischen Steinweg und Lohgraben und die schlechte Parkplatzsituation in dem Gebiet.
Doch nur wenige Stunden vor der Sitzung soll sich ein Immobilieneigentümer bei der Stadt gemeldet haben, der kein Interesse daran hat, mit seinem Gebäude ins Sanierungsgebiet aufgenommen zu werden. In der öffentlichen Stadtratssitzung sagte Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) nichts davon - nur, dass er Gründe habe, den Punkt kurzfristig abzusetzen.
Entscheidung für Edeka In nichtöffentlicher Sitzung wurde auch besprochen, wer den Bereich des Brockardtgeländes bebauen darf. Dem Vernehmen nach hat das Konzept der Edeka den Zuschlag erhalten, die auch schon einen Kaufvertrag über das Brockardtgelände abgeschlossen hat. Ein weiterer Bewerber verfügt zwar schon über das Milchhofgelände, kam aber beim Brockardtgelände nicht zum Zug. Die Edeka will hier einen neuen Verbrauchermarkt errichten, nachdem der am Floßanger 2016 aufgegeben werden soll. Das Gebäude entspreche nicht mehr heutigen Standards, sagte ein Edeka-Vertreter am Rande der Stadtratssitzung. Die Immobilie gehört aber just dem Konkurrenten um das Brockardt-Areal.
Gehring wieder vereidigt Andreas Gehring (SPD) wurde am Donnerstag als neues Stadtratsmitglied vereidigt. Er rückte für Martin Ruggaber nach, der zurückgetreten war, nachdem er einen Strafbefehl akzeptiert hatte. Gehring gehörte dem Stadtrat bereits von 2002 bis 2014 an. OB Tessmer nahm Gehring den Amtseid ab und begrüßte ihn danach mit einem "Herzlich willkommen".sb
jetzt heißt es:
will der Stadtrat nun neue Untersuchungen starten, um "städtebauliche Missstände" zu beseitigen.
Es handelt sich hierbei um die Fußgängerzone, die vor Jahren vom Stadtrat befürwortet war.
Sie gilt jetzt als "städtebaulicher Missstand" und soll geändert werden.
Das heißt für mich, dass der damalige Stadtrat FALSCHES entschieden hat.
Sollte man sich jetzt nicht dafür entschuldigen, dass damals MIST gebaut wurde und der Stadtrat falsches entschieden hat?
Warum wird nicht auch so viel Theater um diese Fehlentscheidung (Steuerverschwendung) gemacht, wie bei Max Brose?
Ganz klar:
Weil es bei Max Brose um eine einzelne Person geht, die mit keinem einzigen Stadtrat etwas zu tun hat oder hatte.
Also ihr Stadträte:
Entschuldigt euch gefälligst für den vom damaligen Stadtrat genehmigten baulichen Missstand.
Denn:
recht_isses