In Sülzfeld und in Beuerfeld sind Spezialisten in Sachen Wasserversorgung daheim. Das ist aber nicht die einzige Stärke der kleinen Feuerwehren.
Soll bloß keiner sagen, dass die kleinen Feuerwehren ihre Sache nicht ernst nehmen. Wenn es um die Übungsmoral geht, lässt Kommandant Bernd Eyermann nichts auf seine Sülzfelder kommen. Zwölfmal im Jahr wird geübt, neben Theorie auch acht bis zehn Mal mit der Tragkraftspritze - dem kleinsten Einsatzmittel, das es bei den Feuerwehren im Coburger Land gibt. "Das läuft bei uns alles ziemlich gut", sagt der Kommandant.
Was die Einsätze angeht, sind die Sülzfelder in den vergangenen Jahren vor schlimmen Ereignissen verschon geblieben. Auf die Frage nach der letzten richtig großen Sache, bei der die Feuerwehr ausrücken musste, braucht der Kommandant ein paar Sekunden Denkpause. Ein Scheunenbrand in Gauerstadt ist ihm noch in Erinnerung, und beim Brand auf einem Dreiseithof in Breitenau im Jahr 2018 stehen die Sülzfelder auch in der Statistik. Bei solchen Ereignissen ist die Rolle der kleinen Feuerwehren klar umrissen, sagt Bernd Eyermann: "Wir stellen Personal und Material. Das ist unsere Hauptaufgabe." Bei letzterem Punkt sollte man nicht unterschätzen, was auf dem 1968 bei der heute noch existierenden Bayreuther Firma Paul Ludwig gebauten Hänger alles Platz hat. Neben der Tragkraftspritze sind dort 180 Meter B-Schlauch und 150 Meter C-Schlauch untergebracht.
Die Feuerwehr ist ganz schön jung
Dass die Sülzfelder Feuerwehr-Truppe schlagkräftig aufgestellt ist, hat auch deshalb eine große Bedeutung, weil der Bad Rodacher Stadtteil ziemlich abgelegen direkt an der Landesgrenze zu Thüringen liegt. "Wir haben es ja ausprobiert: Bis die Bad Rodacher Feuerwehr im Ernstfall bei uns ist, sind 20 Minuten schnell rum", weiß Bernd Eyermann. Da sei es wichtig, bei einem Feuer schnell da zu sein und in der Zeit bis zum Eintreffen der großen Einsatzfahrzeuge sein Möglichstes zu geben. Personell sind die Sülzfelder dafür gut aufgestellt: Rein rechnerisch ist gut ein Drittel der 55 Einwohner bei der Feuerwehr aktiv - nämlich 14 Erwachsene und 3 Jugendliche.
Und jung ist sie, die Sülzfelder Feuerwehrmannschaft. Da ist Bernd Eyermann schon ein bisschen stolz darauf, dass außer ihm und noch zwei weiteren alten Haudegen kein Aktiver älter als 40 Jahre ist. Deshalb denkt der Kommandant nach bald 36 Jahren an der Spitze der Feuerwehr daran, demnächst mal sein Amt in jüngere Hände zu geben: "Wenn man auf die 60 zugeht, dann darf man auch ans Aufhören denken."
Das sagt der Fachmann
Stefan Püls (ab dem 26. Dezember Kreisbrandrat): "Der Tragkraftspritzenanhänger ist das kleinste taktisches Einsatzmittel. Die Ausstattung ist für eine Gruppenstärke mit neun Aktiven ausgelegt. Für uns sind die kleinen Feuerwehren vor Ort enorm wichtig: Sie haben die nötige Ortskenntnis und wissen um die besonderen Gegebenheiten."
Der Crafter mit seinem zweiten Leben
Normal ist für einen Ort in der Größenordnung von Beuerfeld mit seinen rund 160 Einwohnern ein Anhänger mit einer Tragkraftspritze als Einsatzmittel vorgesehen. Aber im Meederer Gemeindeteil, da sind sie in diesem Punkt schlagkräftiger aufgestellt. Da haben sie ein Tragkraftspritzenfahrzeug. "In Dienst gestellt am 12. Juli 2013" - das weiß Kommandant Martin Heidl ganz genau.
Wichtig war für die Anschaffung der Beuerfelder Feuerwehrverein. Der hatte vor gut zehn Jahren genug Geld auf dem Konto, um die Anschaffung kräftig mit zu unterstützen. Gut ein Drittel der Kosten wurde über die Vereinskasse mitfinanziert, die Gemeinde Meeder steuerte ihrerseits 15000 Euro zu. Es war damals höchste Zeit für ein neues Einsatzfahrzeug, denn das alte Auto der Feuerwehr stammte noch aus dem Jahr 1967 - und wurde einst noch von der eigenständigen Gemeinde Beuerfeld finanziert.