War er aus Ihrer Sicht wirklich ein "Ferkel" wie in "Amadeus" dargestellt?
Das kann ich schwer beurteilen, dazu hätte ich ihn mal persönlich kennenlernen müssen. Aber es gibt durchaus kleine bis große Schweinereien in seinen Opern.
Wie unkonventionell war er als Komponist für die damalige Zeit?
Mozart war in vieler Hinsicht sehr konventionell, insbesondere in seiner Rolle als Hofkomponist. Doch in seiner Musik kommt es immer wieder zu unkonventionellen Brüchen, Kontrasten. Vor allem in den dramatischen Momenten ist seine Musik einzigartig für die Zeit.
Jede Symphonie von Beethoven klingt unverwechselbar. Klingt die Musik von Mozart im Vergleich dazu nicht irgendwie oft sehr ähnlich?
Das liegt im Sinne des Betrachters oder besser Hörers. Fakt ist, dass Mozart mehr als viermal so viele Sinfonien geschrieben hat wie Beethoven, insgesamt einfach mehr "produziert" hat. Weil er eben auch als Hofkomponist ständig Aufträge hatte. Bei Beethoven waren es andere Umstände, es ging weniger um Konventionen, seine Musik kennt so etwas nicht. Vielleicht sind sie daher so verschieden.
Steckt Mozart in moderner Pop- oder Rockmusik?
Auf jeden Fall. Ich sage nur: Amadeus, Amadeus,......
Was ist seine schönste Symphonie?
Sie meinen wohl, welche Sinfonie mir am besten gefällt? Hmm....da gibt es einige. Die kleine g-moll oder die Prager, natürlich seine letzte und komplexeste, die Jupiter-Sinfonie.
Ihr persönliches Lieblingsstück von Mozart?
Das wechselt ständig. Gerade ist es Cosi fan tutte. ;-)
"Cosi fan tutte" galt lange als moralisch verwerfliches, geradezu zynisches Stück. Ist die Handlung dieser Oper wirklich als zynisch zu verstehen?
Denke ich nicht. Moralisch verwerflich in der damaligen Zeit auf jeden Fall. Es ist eine urkomische, ironische und aberwitzige Verwechslungskomödie. Auch Haydn hat einen ähnlichen Stoff mit seiner Oper "L'infedeltà delusa" behandelt.
Auf einer Skala von 1 bis 10 von leicht bis sehr schwierig: Wie schwierig ist "Cosi" zu dirigieren?
8,7433333333333333333. ;-)
Kulturtipp:
"Cosi fan tutte" Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart, Dienstag, 19. Oktober, 19.30 Uhr, Landestheater Coburg, Großes Haus
Besetzung
Musikalische Leitung:
Johannes Braun
Inszenierung: Dominik Wilgenbus
Bühne: Sandra Münchow
Kostüme: Sandra Münchow
Lichtregie: Andreas Rehfeld
Dramaturgie: Dorothee Harpain
Fiordiligi: Galina Benevich
Dorabella: Kora Pavelic
Guglielmo: Daniel Carison
Ferrando: Peter Aisher
Don Alfonso: Michael Lion
Despina: Dimitra Kotidou
Tickets Dank aktualisierter Corona-Bestimmungen sind neue Kartenkontingente freigegeben und entsprechend wieder Tickets erhältlich. Um dies zu ermöglichen, ist ein 3G-Nachweis am Einlass sowie das Tragen einer Maske beim Besuch der Veranstaltungen notwendig. Weitere Infos online unter www.landestheater-coburg.de und an der Theaterkasse telefonisch unter 09561/89 89 89 (per Mail: theaterkasse@landestheater.coburg.de).
So lief die Premiere