Der TSV Sonnefeld ist zurück im Bezirk! Nach dem 3:0-Sieg gegen den TSV Staffelstein kannte die Freude im Lager der "Schwarz-Weißen" keine Grenzen.
Obwohl es viele Spieltage lang während der nervenaufreibenden Kreisliga-Saison nicht nach einem Sonnefelder Meister aussah, kommt dieser Triumph sicher nicht von ungefähr.
Mit dem besten Torwart der Liga
Vor allem die vier Trümpfe des TSV stachen in der entscheidenden Saisonphase: Mit Patrick Jauch, dem ehemaligen Landesliga-Torwart des TSV Mönchröden, verfügen die Sonnefelder über den besten Keeper der Liga. Für viele ist der 27-Jährige, der gegen Staffelstein mit einem unglaublichen "Kahn-Reflex" unmittelbar vor der Pause sein Team vor dem 1:1-Ausgleich bewahrte und mit einer Strafraumbeherrschung, die nicht nur in der Kreisliga ihres Gleichen sucht, der beste Torwart im Landkreis Coburg. Diese für die Kreisliga sicher nicht billige Verpflichtung hat sich aus Sonnefelder Sicht ausgezahlt.
Schon vor dem ersten Punktspiel propagierte Jauch: "Ich komme nicht nach
Sonnefeld, um im Mittelfeld rumzueiern!". Er ließ seinem Spruch Taten folgen.
Die Stützen: Renk und Simitci
Wie wertvoll Spielertrainer Bastian Renk - einer der besten Fußballer in den letzten knapp zwei Jahrzehnten in der Region - für den TSV ist, hat der Ex-Regionalligaspieler des VfL Frohnlach nicht nur bei seinem perfekten Freistoß zum entscheidenden 2:0 am Mittwoch gezeigt.
Dazu kommt mit Ata Simitci ein für diese Klasse überragender Abwehrchef, der mit seiner in Coburg und Mönchröden gesammelten Erfahrung Gold wert war für den "frischgebackenen" Bezirksligisten. Der Innenverteidiger überzeugte nicht nur durch seine Zweikampfstärke, sondern auch mit souverän verwandelten Elfmetern.
Und er kann es auch bei Standards: Am letzten Spieltag ermöglichte er seinen Farben mit einem schulbuchmäßigen Kopfball erst das K.o.-Spiel gegen Staffelstein. Ihm gelang nämlich kurz vor dem Abpfiff das "Goldene Tor" zum 1:0-Sieg beim TBVfL Neustadt/Wildenheid.
Damit aber nicht genug: Die späte Verpflichtung des ebenfalls höherklassig erfahrenen Stürmers Sahin Yesiljurt war vielleicht der entscheidende Schachzug der Sonnefelder Verantwortlichen. Der ehemalige Coburger, Frohnlacher und Mönchrödener Angreifer schoss die meisten Tore und vor allem auch die wichtigsten.
Am Montag noch Fäden im Fuß
Bestes Beispiel am Mittwoch: Das 1:0 gegen Staffelstein brachte sein Team auf die Siegerstraße.
Schlitzohrig lupfte er den Ball aus einer eigentlich schon aussichtslosen Situation über den verdutzt schauenden Staffelsteiner Schlussmann Titze.
Und dabei war der Einsatz des extravaganten Türken in Diensten der Sonnefelder bis kurz vor Spielbeginn gefährdet, schließlich wurden bei ihm erst am Sonntag einige Fäden aus dem Fuß gezogen, nachdem er sich am vorletzten Spieltag zu Hause an der Außenlinie an der Werbebande eine offene Wunde zugezogen hatte und deshalb in Wildenheid passen musste.
"Sonnefelder Grand mit Vier"
Der "Sonnefelder Grand mit Vier" ging in der abgelaufenen Saison aber nur deshalb auf, weil zahlreiche "Arbeitsbienen" im und vor allem außerhalb des Spielfeldes zuverlässig mit Hand anlegten. Neid kam nicht auf, die Mischung scheint zu passen.
Das Gesamtpaket stimmt.
Meister in der höchsten Liga des Spielkreises zu werden, ist eine herausragende Leistung. Erst Recht, wenn man weiß, dass ein ehrgeiziger Nachbarverein noch bessere finanzielle Voraussetzungen hatte und mit aller Macht in die Bezirksliga drängte - letztlich vergeblich.
Kehrt der verlorene Sohn zurück?
Wenn in spätestens einem Jahr dann tatsächlich mit Patrick Schwesinger der Torjäger vergangener Tage und "verlorene Sohn" aus beruflichen Gründen wieder zurückkehren sollte, muss dem Klub mit seinem außergewöhnlich großzügigen Hauptsponsor, der Firma Otto Mühlherr, keinesfalls bange vor der Zukunft sein.