Der Sozialverband VdK Coburg-West kann eine erfolgreiche Bilanz vorweisen.
Der Sozialverband VdK kann sich eigentlich nicht so recht über die eigentlich gute Entwicklung seiner Mitgliederzahlen freuen. "Der VdK ist leider ständig am Wachsen", sagte Gudrun Grimmer, Frauenbeauftragte im VdK-Kreisverband Coburg, am Donnerstag bei der Mitgliederversammlung des VdK-Ortsverbandes Coburg-West. "Ich sage leider, weil das bedeutet, dass es viele Menschen gibt, die auf sozialen Beistand angewiesen sind." Aber gerade in dieser Hinsicht kann der VdK (Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner Deutschlands) eine erfolgreiche Bilanz vorweisen. So habe die Coburger VdK-Kreisgeschäftsstelle im vergangenen Jahr 4385 Beratungen in sozialrechtlichen Konfliktfällen durchgeführt. "1261 Anträge wurden erstellt, 344 Widersprüche und 102 Klagen eingereicht", berichtete Grimmer.
Der VdK-Kreisverband Coburg habe auf diese Weise Nachzahlungen in Höhe von über 733 000 Euro für seine Mitglieder erreichen können, also Sozialleistungen, die den VdK-Mitgliedern ohne Rechtshilfe des Verbandes entgangen wären.
Pflegebegleiter ausgebildet
"Die Schere zwischen Arm und Reich darf nicht noch größer werden", mahnte die Kreisfrauenbeauftragte. "Soziale Gerechtigkeit ist das Wichtigste für den inneren Frieden und die Stabilität der Menschheit." Weiter wies Grimmer darauf hin, dass der Kreisverband Coburg Pflegebegleiter ausgebildet habe. Diese stünden für Unterstützung und Begleitung jenseits der reinen körperlichen Pflege als Hilfestellung zur Verfügung.
Das Jahresthema 2016 des Sozialverbands VdK lautet: "Weg mit den Barrieren!" Dazu habe es einen Infostand in Coburg und eine Stadtbegehung mit drei Rollstuhlfahrern gegeben.
Diese Stadtbegehung habe sowohl Stärken als auch Schwächen in der Behindertenfreundlichkeit Coburgs gezeigt: "Dabei sieht man viele Probleme mit anderen Augen!"
Barrierefreiheit
Wolfgang Doischer, Behindertenbeauftragter der Stadt Coburg und Vorstandsmitglied im VdK Coburg-West wies aber auf wichtige Fortschritte in Coburg hin, so etwa der Zuwachs an behindertengerechte Stadtbushaltestellen und die Zugänglichkeit öffentlicher Gebäude. So seien etwa die frisch sanierten Hauptkirchen St. Moriz und St. Augustin mit modernen Akkustikanlagen ausgestattet worden, die Hörbehinderten den Zugang zu Veranstaltung erleichterten. Mit der bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen bemühe man sich, einen behindertenfreundlichen Zugang zur Veste Coburg zu erreichen.
Ein wichtiger Schritt sei dabei die Entschärfung des Pflasterweges auf dem Weg zwischen Kiosk und Veste-Haupteingang zu erreichen. Aber noch nicht alles sei zufriedenstellend. "Die Deutsche Bahn ist ein großes Problem!" Dabei hatte Doischer wohl vor allem den Hauptbahnhof im kritischen Blick. Man könne aber im Vorfeld einer Bahnfahrt eine Mobilitätshilfe bei der Bahn anmelden.
Rechtsschutz
Der VdK kümmert sich aber nicht nur um den Rechtsschutz seiner Mitglieder. Die andere Komponente ist die Pflege des geselligen Miteinanders. Dazu gehörten für den VdK Coburg-West im Berichtsjahr zum Beispiel eine Reise an die Mosel oder der Besuch des Weihnachtsmarktes in Weimar. Monatlich fanden Mitgliederversammlungen mit verschiedenen Themen und Informationen statt.
Über diesen Teil der Vereinsarbeit berichteten die Vorsitzende Siegrid Lindner und ihre Stellvertreterin Heidemarie Ernst.
Zahlreiche Mitglieder wurden für ihre Treue zum Verband ausgezeichnet. Zehn Jahre sind beim VdK dabei: Roswitha Ritter, Gerda Motschmann, Margot Blauhöfer, Gerda Kanzog, Kurt Kanzog, Jutta Dittloff, Siegfried Seer, Gernot Gräbner, Ernst Leischner und Herbert Wagner. Silbernes Jubiläum (25 Jahre) konnten feiern: Irmgard Zeltner, Sieglinde Holleis, Oswald Faecks und Horst Strobel. Guenter Belz und Ulrich Vogel wurden für 30 Jahre Mitgliedschaft geehrt.