Bis auf den letzten Platz war das Coburger Kongresshaus besetzt, als das Gymnasium Albertinum seine alljährliche Serenade veranstaltete. Nicht weniger als acht Ensembles sorgten für eine abwechslungsreiche Vortragsfolge und stilistische Vielfalt, wobei sie ein breites Leistungsspektrum zeigten
Dass sich so viele Schülerinnen und Schüler trotz der durch das G8 gewachsenen Anforderungen noch so zahlreich an musischen Angeboten beteiligen, mag in großem Maße auch durch die Begeisterungsfähigkeit der Musiklehrkräfte zustande kommen.
Singend zog der von Uwe Friedrich geleitete Unterstufenchor mit dem Lied "Singen macht Spaß" von Ulli Führe ein und bot auch die folgenden drei wirkungsvollen Songs diszipliniert auswendig sowie sauber und rhythmisch exakt dar.
Stimmungsvoll interpretierte das von Dietmar Engels einstudierte siebenköpfige Ensemble Albertango" "Soledad" von Astor Piazzolla und ebenso einen weiteren Tango mit virtuosem Akkordeon-Solo von Henrik Letzer. Ausdrucksvoll gestaltete Erik Konietzko das Adagio aus dem Klavierkonzert G-Dur von Joseph Haydn, dabei einfühlsam von den Streichern des Colle gium Albertinum unter Martin Bram begleitet.
Vier "Zigeunerlieder" aus op.
103 von Johannes Brahms steu erte der Oberstufenchor unter Claudia Habram frisch, mit leuchtender Höhe und zuverlässigen Solisten bei, die Marie-Luisa Magalhaes überlegen am Flügel begleitete.
Den krönenden Abschluss des ersten Teils bot das erfreulich gewachsene Sinfonische Orchester unter Martin Bram mit einer von Gerhard Buchner arrangierten viersätzigen "Carmen"-Suite von Bizet, die mit abgerundetem Klang in schöner Geschlossenheit musiziert wurde.
Nach dem mehr klassisch ausgerichteten ersten Konzertteil waren nach der Pause überwiegend Jazz, Pop und Musical angesagt, auch wenn das unter Leitung von Ninette Soyez-Plitzner stehende, brillant musizierende Saxofon-Quartett mit dem berühmten Kanon D-Dur von Johann Pachelbel begann, der aber unvermittelt in den jazzigen "Funky" von Pedro Hurralde überging, bei dem die Spieler durch den Saal wanderten.
Auch hier gab es einen lückenlosen Übergang zum nächsten Ensemble, der Albert's Jazz-Combo. Als dessen routinierter Leiter fungierte "Blue Moon"-Chef Marco Plitzner, der seine fast professionell musizierende Gruppe zu lebhaft applaudierten Soli inspirierte und nicht ohne Zugabe entlassen wurde.
Aus 18 Sängerinnen und Sängern hatte Claudia Habram ein Vokalensemble gebildet, das mit der Leiterin am Flügel und Janis Reichert am dezenten Schlagzeug einfühlsam und in ausdrucksvoller Choreographie Musical-Melodien von Kirby Shaw und Ed Lojeski darbot.
Das plakative "Schlusswort" war der stark besetzten Albert's Brass Showband vorbehalten, die unter der präzisen Leitung von Uwe Friedrich sieben berühmte Jazz-Standards mitreißend darbot, bei zwei Titeln von Sina Schreiners hübscher Stimme überstrahlt. Auch hier war nach dem (mit coolen Sonnenbrillen vorgetragenen) ausgelassenen "Rock Around The Clock" eine Zugabe wegen stürmischen Beifalls nötig.