In Coburg können sich die Menschen auch für Tanzsport begeistern. In der ausverkauften Angerhalle wurde dieser auf höchstem Niveau demonstriert. Am Ende durfte dann auch noch ein Heimsieg des TVK bejubelt werden.
Es war eine rundum gelungene Veranstaltung! Die vielen Zuschauer waren natürlich auch deshalb so begeistert, weil die Tänzerinnen und Tänzer der beiden Coburger Teams des TV Ketschendorf, die jeweils in der Oberliga Süd für Lateinformation starten, eine tolle Figur machten. Mit jeweils sechs Paaren gingen sie an den Start und besonders das A-Team zeigte mit seiner neuen Choreografie Tanzsport auf höchstem Niveau. Dabei zündeten sie in ihrem roten Gewand gerade zu ein Feuerwerk auf der Bühne.
Erster Schritt zum Wiederaufsteig Dieser hervorragenden Vorführung konnten sich auch die Wertungsrichter nicht entziehen und vergaben fünf Mal die Platz-Ziffer "1". Damit ist der erste Schritt zum Wiederaufstieg gemacht. "Wir sehen uns als Winterprogramm zum Sambafest," sagte der Trainer des A-Teams, Andre Heller, mit einem Augenzwinkern.
Dies merkte man nicht zuletzt auch an seiner feurigen Unterstützung vom Regiestuhl aus. Auch die ausgewählte Musik zum Thema Dynamics riss die Zuschauer mit.
Die Mannschaft besteht größtenteils aus Tänzern aus Coburg und Kronach, aber auch aus Nürnberg reisen Teilnehmer zu jedem Training an.
Robert Autsch geehrt Bereits das Aufwärmen wäre eine Vorführung wert und zeigt den Rhythmus und die Beweglichkeit der Tänzer. "Wir haben in Oberfranken mit der Gründung eines B-Teams einen wichtigen Schritt gemacht", erklärt Andre Heller. Außerdem hofft der Trainer, in den kommenden Jahren noch mehr in der Jugendarbeit organisieren zu können.
Dies ist auch ein Ziel des Abteilungsleiters Robert Autsch, der am Samstag in der Angersporthalle für sein 50. getanztes Turnier eine Auszeichnung vom Landesverband erhielt.
"Vor dem ersten Turnier im Jahr ist die Anspannung schon groß", verriet Robert Autsch am Rande. "Wir wissen, dass unsere Teams gut trainiert haben, aber erst nach dem Wettkampf wissen wir, wo wir wirklich stehen!"
Vor dem ersten Auftritt gibt es neben dem eigentlichen Tanztraining auch noch weitere, intensive Arbeit sowie vor allem auch hohe Kosten zu schultern. Die Musik etwa kann nicht einfach zu Hause "zusammengeschnipselt" werden, sondern wird teuer im Studio eingespielt. Hinzu kommen die Kosten für die Kleidung, die pro Paar bei rund 2000 Euro liegt. Dabei hat man dieses Jahr die Bekleidung eines Bundesligavereins gekauft und auf die Maße der Coburger Tanzpaare umgeschneidert.
Sponsoren gesucht Weitere Sponsoren wären hier schon sehr hilfreich, sind in der Tanzszene aber schwer zu finden, wie die Robert Autsch wissen ließ. Doch vielleicht war ja auch hierfür das
tolle Spektakel in der Angersporthalle ganz nützlich, weil einfach viele Coburger plötzlich auf den Geschmack an diesem Sport gekommen sind. An Ideen mangelt es dem TVK zumindest nicht: "Wir könnten unseren Werbepartnern bei Messen als Umrahmung zur Verfügung stehen", nannte Autsch ein Beispiel.
Das B-Team ist dieses Jahr zum ersten Mal in der vierthöchsten Liga dabei und besteht überwiegend aus jungen Coburgern sowie Studenten, die den Weg zum TVK gefunden haben. Dabei sind die Wege zum Tanzen und der Coburger Lateinformation sehr unterschiedlich.
Der 20-jährige Johannes Schmidt ist Student und wurde von seiner Schwester zum ersten Training mitgenommen. "Die meisten Freunde spielen Fußball, und vielen schauen schon zunächst etwas komisch, wenn ich mich als Tänzer oute!" Als erstes habe er sich den sonntäglichen Tanztreff beim TV Ketschendorf angesehen und war begeistert.
Nun ist einer der sieben Herren, die dem B-Team zur Verfügung stehen.
Seine Kollegin Christina Bauer kam als Studentin für Soziale Arbeit nach Coburg. " Ich habe immer schon gerne getanzt und in Coburg eine Möglichkeit zum weiteren Ausbau gesucht." Nun hatte sie am Samstag nach eifrigem Training ebenfalls ihren ersten Auftritt in der Lateinformation. Die gezogene Startnummer eins ließ das Lampenfieber nicht unbedingt sinken, aber das junge Team erledigte seine Aufgabe gut und wurde ebenfalls vom Publikum lautstark unterstützt. Am Ende sprang ein siebter Platz heraus.