Südthüringer IHK will ICE-Systemhalt in Coburg

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Die IHK Südthüringen erhält in ihrer Forderung nach einem ICE-Systemhalt in Coburg Rückendeckung der - noch bestehenden - Thüringer Landesregierung.

Verkehrsminister Christian Carius spricht sich in Schreiben an die Deutsche Bahn AG für eine attraktive Anbindung der Stadt Coburg und des Südthüringer Raumes an das deutschlandweite Fernverkehrsnetz aus. Gleichzeitig drückt er sein Bedauern über die Aussagen des Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, aus, wonach ein Stopp eines ICE in Coburg morgens und abends reichen würde.

Der Präsident der IHK Südthüringen, Peter Traut, fordert die Bahn daher erneut zu einem klaren Bekenntnis für einen ICE-Systemhalt in Coburg auf: "Das Fernverkehrsnetz der Bahn hat eine hohe Bedeutung für die Raumerschließung im öffentlichen Verkehr und ist ein wichtiger Standortfaktor für Wirtschaft und Bevölkerung." Der IHK-Präsident erinnert daran, dass die IHK bereits vor zehn Jahren in einem eigenen Gutachten einen Fernverkehrshalt in der Stadt Suhl
forderte. "Wir sind damals im Dialog mit der Politik nur von dieser Forderung abgerückt, weil uns ein ICE-Systemhalt in Coburg sowie eine attraktive Anbindung an diesen Fernbahnhof durch den Lückenschluss der Werrabahn in Aussicht gestellt wurde. Wir verlangen nun Wort zu halten und Südthüringen und Oberfranken ordentlich an die schnelle ICE-Trasse anzubinden", sagte Traut.

Vom "Jahrhundertprojekt" der ICE-Neubaustrecke habe man sich in Südthüringen und Nordwest-Oberfranken wichtige Impulse versprochen. Sollte die Region jedoch in Coburg keine adäquate Anbindung an den Fernverkehr erhalten, stünde man mit dem Wegfall der Systemhalte in Saalfeld und Lichtenfels schlechter da als zuvor.
Nach Auffassung der IHK kann ein solches Manko auch nicht durch den verstärkten Einsatz von Regionalexpress-Zügen zwischen Coburg und Erfurt ausgeglichen werden, zumal Südthüringen ohne den Lückenschluss der Werrabahn von solchen Angeboten kaum profitieren wird. Genauso sieht es auch Verkehrsminister Carius. Er erklärt, dass solchen Lösungen neben fehlenden finanziellen Mitteln auch rechtliche Rahmenbedingungen im Wege stünden.