Spuren der Reformation in Coburg

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Eisenach und die Veste Coburg - zwei wichtige Stationen im Leben Luthers. In Eisennach besuchte er die Pfarrschule St. Georg, auf der Veste Coburg weilte er 1530 während des Augsburger Reichstages.Foto: Jochen Berger
Eisenach und die Veste Coburg - zwei wichtige Stationen im Leben Luthers. In Eisennach besuchte er die Pfarrschule St. Georg, auf der Veste Coburg weilte er 1530 während des Augsburger Reichstages.Foto: Jochen Berger
Wittenberger Weg in CoburgFoto: Jochen Berger
Wittenberger Weg in CoburgFoto: Jochen Berger
 
Lutherstraße in CoburgFoto:Jochen Berger
Lutherstraße in CoburgFoto:Jochen Berger
 
Balthasar Düring predigte im 16. Jahrhundert in der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
Balthasar Düring predigte im 16. Jahrhundert in der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
 
Gemeindehaus Katharina von Bora in CoburgFoto: Jochen Berger
Gemeindehaus Katharina von Bora in CoburgFoto: Jochen Berger
 
Die Luther-Volksschule in Coburg ist nach dem Reformator benannt.Foto: Jochen Berger
Die Luther-Volksschule in Coburg ist nach dem Reformator benannt.Foto: Jochen Berger
 
Diese Straße in Coburg erinnert an Luthers Mitstreiter Philipp Melanchthon.Foto: Jochen Berger
Diese Straße in Coburg erinnert an Luthers Mitstreiter Philipp Melanchthon.Foto: Jochen Berger
 
Gemeindehaus Katharina von Bora in CoburgFoto: Jochen Berger
Gemeindehaus Katharina von Bora in CoburgFoto: Jochen Berger
 
Gemeindehaus Katharina von Bora in CoburgFoto: Jochen Berger
Gemeindehaus Katharina von Bora in CoburgFoto: Jochen Berger
 
Luther-Büste von Ernst Rietschel vor der Coburger Luther-SchuleFoto: Jochen Berger
Luther-Büste von Ernst Rietschel vor der Coburger Luther-SchuleFoto: Jochen Berger
 
Diese Gedenktafel in der Morizkirche erinnert an Balthasar Düring.Foto: Jochen Berger
Diese Gedenktafel in der Morizkirche erinnert an Balthasar Düring.Foto: Jochen Berger
 

Luther hat die Welt verändert. Wer sich heute in Coburg auf die Suche nach dem Reformator macht, muss nicht nur die Veste besuchen.

Die Suche nach Martin Luther in Coburg beginnt im Niemandsland. "Luther-Straße" steht auf dem Schild einer wenig befahrenen Verbindung zwischen Rodacher Straße und Kalenderweg. Die Luther-Straße zählt sicher nicht zu den prominentesten Straßen Coburgs.


Wer hier nicht wohnt, hat wenig Gründe, diese Straße aufzusuchen. Immerhin aber lädt sie ein, sich mit dem Thema Reformation ein wenig näher zu befassen. Denn etwa in ihrer Mitte kreuzt die Luther-Straße die Melanchthon-Straße, die nach dem wichtigsten Mitstreiter des Reformators benannt ist.


Predigt 1530 in Neustadt

Sie erinnert an den Mann, der 1530 auf dem Reichstag in Augsburg die Sache der Reformation zu vertreten hatte, während der von Kaiser Karl V. mit der Reichsacht belegte Luther im Schutz der Veste Coburg ausharren musste. Am 3. April war der Tross mit Luther in Wittenberg aufgebrochen und erreichte am Gründonnerstag, 14. April, Neustadt, wo Luther am Karfreitag eine Predigt hielt und dann Richtung Coburg aufbrach.


Parallel zur Lutherstraße verläuft der Wittenberger Weg, der an jene Stadt erinnert, in der der wortgewaltige Vater der Reformation den größten Teil seines Lebens verbrachte. Mit dem Wittenberger Weg aber ist das reformatorische Namens-Potenzial dieser Wohngegend noch keineswegs erschöpft.


Denn wenige hundert Meter von der Luther-Straße entfernt mündet die Düring-Straße in den Kalenderweg. Sie erinnert an den ersten evangelischen Pfarrer der Morizkirche, der einige Jahre vor Luthers Aufenthalt auf der Veste nach Coburg kam.


Balthasar Düring, der die Verbreitung der Lehrer Luthers in Coburg maßgeblich vorantrieb, starb im Jahr 1529 - mithin im Jahr vor Luthers Aufenthalt auf der Veste.


Wer Namens-Spuren der Reformation in Coburg sucht, kommt natürlich an der in den 1860er Jahren errichteten Luther-Grundschule nicht vorbei. Sie trägt nicht nur (seit 1907) den Namen des rebellischen einstigen Augustinermönchs. Vielmehr steht hier im Eingangsbereich auch eine Luther-Büste von Ernst Rietschel.


Die Morizkirche trägt zwar nicht Luthers Namen. Dafür findet sich hier eine Luther-Büste, die ebenfalls der Bildhauer Ernst Rietschel geschaffen hat. Sie wurde 1883 aufgestellt - während der Coburger Feierlichkeiten zu Luthers 400. Geburtstag.


Auch Luthers Ehefrau Katharina von Bora ist mit ihrem Namen noch heute in Coburg präsent. Nach ihr ist das evangelische Gemeindezentrum im Heimatring benannt.



Zur Geschichte des Reformations-Quartiers


Entstehung Das Quartier östlich des Kalenderwegs wurde ab 1900 bebaut. 1904 legte die Stadt Coburg drei Straßen zwischen Rodacher Straße und Kanonenweg an, die sich auf die Reformation und ihre Protagonisten beziehen. Es entstanden zwischen Itz, Lauter und der Werrabahn die Lutherstraße, Melanchthonstraße und Wittenberger Weg. In der Lutherstraße wurden meist zweigeschossige Mietshäuser im Stil des späten, reduzierten Historismus errichtet.