Schützenhaus-Prozess: Rückkehr an den Tatort

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Außentermin am Alten Schützenhaus - von links: Hans-Heinrich Eidt, der Anwalt des Angeklagten, Vorsitzender Richter Gerhard Amend und der angeklagte Ulrich S. Foto: Oliver Schmidt
Außentermin am Alten Schützenhaus - von links: Hans-Heinrich Eidt, der Anwalt des Angeklagten, Vorsitzender Richter Gerhard Amend und der angeklagte Ulrich S. Foto: Oliver Schmidt
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Eine gute halbe Stunde dauerte am Donnerstagnachmittag der kurzfristig anberaumte Außentermin. Im Keller des Alten Schützenhauses sollte der angeklagte Ulrich S. erklären, wie er dort - vor dem tödlichen Schuss auf seine Frau - nach Ratten gejagt hat.

Für den Ortstermin wurden Ulrich S. kurzzeitig die Fußfesseln abgenommen. Vorsitzender Richter Gerhard Amend wollte dann ganz genau wissen, wo sich Ulrich S. befand, als er mit dem Gewehr auf die Ratten zielte. Erschwert wurde diese Rekonstruktion allerdings dadurch, dass seit dem tödlichen Vorfall im Oktober 2012 einige Umbauten im Keller erfolgt sind.

Als es um den Bodenbelag ging, kam es dann zum Eklat. Nachdem Ulrich S. bereits mehrfach ausgesagt hatte, auf einen Betonboden geschossen zu haben, sprach er nun davon, dass der Boden mit Spanplatten ausgelegt gewesen sei. Gerhard Amend reagierte verärgert: "Ich fühle mich verarscht", sagte er wörtlich und wies Ulrich S. auf seine anderslautenden Schilderungen hin. Der reagierte verzweifelt: "So war's- ich schwör's bei Gott!"

Nach etwa einer halben Stunde bekam Ulrich S. wieder die Fußfesseln angelegt und wurde mit einem Kleinbus zurück ins Gericht gefahren. Dort wurde die Verhandlung fortgesetzt.