An den drei umsatzstärksten Tagen des Jahres gelten in Coburgs Kneipenmeile wieder besondere Auflagen.
Nima Khorsandi ist sauer. Der Wirt hatte bei der Stadt beantragt, am Samba-Wochenende auch vor seiner Bar "Wohnzimmer" im Steinweg Getränke verkaufen zu können. Doch das Ordnungsamt hat eine solche "Außenbewirtschaftung" - wie schon in den Vorjahren - nicht erlaubt.
Den Anwohnern Ruhe ermöglichen
Nima Khorsandi kann das nicht verstehen: "Das Samba-Festival ist für jeden Gastronomen das Highlight des Jahres - und jeder sollte die Chance haben, von diesem Event zu profitieren!" Sein Vorwurf, das Ordnungsamt habe ihm "keine plausible Begründung" für das Verbot genannt, wird auf Tageblatt-Anfrage energisch zurückgewiesen. So heißt es aus dem Rathaus, dass nun einmal nicht nur die Interessen der Wirte berücksichtigt werden müssten, sondern zu allererst die "öffentlichen Belange". Und dazu gehöre es, ab einer gewissen Uhrzeit den Anwohnern Ruhe zu ermöglichen.
Lautsprecher außen verboten
Ein weiterer Aspekt sei die Sicherheit in der ohnehin so engen Kneipenmeile. Die Stadt pocht deshalb auf die Einhaltung folgender Regelung: Wer ohnehin eine Genehmigung zur Außenbewirtschaftung hat, darf diese auch am Samba-Wochenende nutzen. Zusätzliche Anlagen werden aber nicht erlaubt. Ebenso ist es verboten, draußen Lautsprecher aufzustellen und über diese den Steinweg mit Musik zu beschallen.
Eine Art Parallel-Festival
Der Steinweg gehört nicht zum offiziellen Festivalgelände und kann somit ohne Eintritt besucht werden. Deshalb hatte sich dort in den vergangenen Jahren eine Art Parallel-Festival mit sehr hohem Gästeaufkommen entwickelt - vor allem auch dann, wenn das Programm auf den Samba-Bühnen beendet ist.
Verärgerte Gäste
"Das wird auch in diesem Jahr wieder so sein", glaubt Nima Khorsandi, "aber ohne Ausschankmöglichkeit im Außenbereich werden wir die zahlreichen Gäste nicht ausreichend zufrieden stellen können, was wiederum enorme Umsatzeinbußen für die Gastronomen im Coburger Steinweg zu Folge haben wird und mit Sicherheit unzufriedene Gäste hinterlässt."
Und es sei den Wirten auch nicht möglich, den Andrang alleine im Innenbereich der Lokalitäten zu bewältigen.