Schüler, die sich als Medienscouts ausbilden ließen, fungieren künftig als Experten für Kameraden, die im Netz angegriffen werden.
Beleidigungen, Cybermobbing und Shitstorm - in sozialen Netzwerken ist das heutzutage keine Seltenheit mehr. Um den Opfern solcher Beschimpfungen zu helfen und künftig Anfeindungen im Internet zu verhindern, hat die Mittelschule Rödental/Oeslau in einem zweitägigen Seminar Schüler zu Medienscouts ausgebildet.
Unter ihnen ist auch Sina Heller. Die 16-jährige Schülerin ist bereits Schülercoach an der Mittelschule in Rödental. Deswegen sei das für sie eine Weiterbildung gewesen, sagt sie. "Cybermobbing ist an unserer Schule ein großes Thema", berichtet sie.
Die Teilnehmer des Seminars haben gemeinsam Möglichkeiten erarbeitet, wie sie ihre Mitschüler über Cybermobbing aufklären könnten.
Dabei sind zahlreiche Ideen zusammengekommen, wie zum Beispiel kleine Spiele, Flyer aber auch der Austausch über persönliche Erfahrungen.
Teambildung und einige Anforderungen Bei der Ausbildung habe man viel selbst erarbeiten müssen. "Die Experten haben uns geholfen und wir haben auch viel dazu gelernt", sagt Sina Heller. Die Ausbildung sei vor allen Dingen für die Teambildung förderlich gewesen. "Für mich war es am schönsten, dass wir neue Leute kennengelernt haben", erklärt Sina Heller.
Der 13-jährige Florian Wolf hat sich ebenfalls zum Medienscout ausbilden lassen. "Ich kenne selbst jemanden, der unter Cybermobbing gelitten hat, deswegen finde ich es gut, dass etwas dagegen gemacht wird", sagt er. Die Präsentationen, die er in den zwei Tagen Ausbildung besucht hat, seien für ihn am besten gewesen.
"Die Vorträge waren spannend und das Seminar hat sehr viel Spaß gemacht", betont er.
Zum Ende der Ausbildung gab es Zertifikate Am Ende der Ausbildung sind den Schülern zusammen vom Weißen Ring und Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) Zertifikate verliehen worden. "Die Medienscouts leisten einen großen Beitrag zur Prävention von Cybermobbing", sagte Tessmer. Für ihn sei es besonders schön, dass die Schüler ihre Medienkompetenz erweitert haben und einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien gelernt haben. "Jeder kann Opfer von Anfeindungen im Internet werden. Die Medienscouts sind nun dafür sensibilisiert", sagte der Oberbürgermeister.