Neustadt bei Coburg
Kooperation

Probleme gemeinsam angehen

Mit der Behinderten-Beauftragten Tanja Zapf hat der Seniorenbeirat ein weiteres Mitglied. Projekte, die sich überschneiden, sollen in Zukunft gemeinsam angegangen werden.
Neustadts Behindertenbeauftragte Tanja Zapf (links) und Renate Gretzbach, Vorsitzende des Seniorenbeirats, tauschen sich regelmäßig aus.
Neustadts Behindertenbeauftragte Tanja Zapf (links) und Renate Gretzbach, Vorsitzende des Seniorenbeirats, tauschen sich regelmäßig aus. Foto: Cindy Dötschel

Seit der letzten Sitzung des Seniorenbeirats Ende Oktober hat dieser mit Tanja Zapf, der ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt Neustadt, ein neues beratendes Mitglied. "Viele Bereiche unserer Arbeit überschneiden sich, denn viele Senioren haben eine Behinderung", sagt Renate Gretzbach, Vorsitzende des Seniorenbeirats. Sie und Tanja Zapf kamen wegen der Rampe zur Neustadter Friedhofskirche, die für Rollstuhlfahrer zu steil ist, ins Gespräch. "Tanja hat kein Gremium hinter sich und steht alleine auf weiter Flur. So kam die Idee, dass wir uns zusammenschließen könnten."

Gemeinsame Themenbereiche

Themen, die sich überschneiden, sind beispielsweise die Barrierefreiheit oder die Entsorgung von Inkontinenzabfällen. "Was die Inkontinenz-Entsorgung betrifft, könnten wir beispielsweise von beiden Seiten einen Antrag für eine bessere Lösung stellen oder wir schließen uns zusammen", zeigt Tanja Zapf ein Beispiel auf. Was die Barrierefreiheit anbelangt, sieht es ähnlich aus. "In manchen Arztpraxen funktioniert das wunderbar, in anderen ist es schwierig", ergänzt Renate Gretzbach. Dasselbe Problem gäbe es auch mit den Gaststätten. "Das Restaurant, in dem wir bisher unsere Seniorennachmittage gemacht haben, gibt es nicht mehr", sagt sie. Eine geeignete barrierefreie Alternative habe sie bislang noch nicht gefunden.

Auch wenn Tanja Zapf jetzt Mitglied des Seniorenbeirats ist, werden die beiden Institutionen in Zukunft nicht miteinander verschmelzen. "Wir werden nur in den Bereichen, die sich überschneiden, zusammenarbeiten", sagt Renate Gretzbach. Wie Tanja Zapf ergänzt, sei ein regelmäßiger Austausch dabei umso wichtiger. "So wissen wir immer, woran der andere gerade arbeitet. Gerade im Ehrenamt muss man sich überlegen, wie man sich einteilt und alles möglichst komfortabel gestalten."

Renate Gretzbach ist es wichtig, dass der Seniorenbeirat breit aufgestellt ist. "Seit ein paar Jahren dürfen auch Mitglieder unter 60 Jahren im Seniorenbeirat Mitglied werden. Es ist immer gut, wenn sich jüngere für die Seniorenarbeit interessieren und andere Sichtweisen einbringen", findet sie.

Aus diesem Grund hofft sie auch, dass es bei der nächsten Wahl des Seniorenbeirats Ende des Jahres das eine oder andere jüngere Mitglied ins Gremium schafft. Mit der Wahl soll die Satzung außerdem dahingehend geändert werden, dass der Behindertenbeauftragte der Stadt Neustadt in Zukunft ein ordentliches Mitglied des Beirats ist.

Sprechstunden für Senioren

Insgesamt setzt sich der Seniorenbeirat aus 13 Mitgliedern zusammen. "Sechs Mitglieder werden von der Bevölkerung gewählt", sagt Renate Gretzbach. Die übrigen sieben Mitglieder werden vom Stadtrat, dem Roten Kreuz, dem ASB, der Awo, dem VDK und den beiden Kirchen bestimmt. "Normalerweise gibt es acht bis neun Sitzungen im Jahr, die etwa eineinhalb Stunden dauern."

In der Regel bietet der Seniorenbeirat immer am ersten Montag im Monat eine Sprechstunde an, in der sich Senioren zu den Themen Pflege oder Patientenverfügung beraten lassen können. "Coronabedingt war die letzte Sprechstunde im Oktober, jetzt im Februar wollen wir wieder loslegen", kündigt Renate Gretzbach an.

In der Zeit, in der keine Sprechstunden vor Ort im Familienzentrum am Schützenplatz stattfinden konnte, stand sie den Senioren telefonisch zur Verfügung. "Wir haben viele Beratungen telefonisch durchgeführt oder, zum Beispiel für Patientenverfügungen, Anleitungen per Mail verschickt."

Neben den regelmäßigen Sprechstunden kümmert sich der Seniorenbeirat als städtisches Gremium außerdem um die Belange der Senioren, die den öffentlichen Raum betreffen. Kürzlich wurde auf Initiative des Beirats zum Beispiel ein Geländer entlang der Stufe am Parkplatz auf dem neu gestalteten Marktplatz befestigt. Ziel war es, zu verhindern, dass Passanten über den Absatz stolpern und sich verletzen.