Der Weg zur Arbeit gehört für jeden Arbeitnehmer zum Job dazu. Die meisten Pendler aus dem Raum Coburg fahren nach Lichtenfels und Sonneberg.
Nur die wenigsten arbeiten an ihrem Wohnort. So pendeln aus dem Landkreis Coburg 22 631 (Stand: 30. Juni 2020) und aus der Stadt Coburg 7154 Arbeitnehmer zu ihrem Arbeitsplatz. "Die relativ hohe Zahl an Auspendlern ist für Landkreise nicht ungewöhnlich", sagt Matthias Klar, Sprecher der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.
"Aus der Stadt hinaus ist nicht so viel Bewegung. Viele nehmen die höheren Mieten in Kauf, um an ihrem Wohnort zu arbeiten", sagt Klar. Umgekehrt ist die Einpendlerquote für die Stadt Coburg relativ hoch. "Zwei von drei Arbeitsplätzen in der Stadt Coburg werden von Menschen aus dem Umland besetzt. Aus dem Landkreis kommen alleine 13 385 Menschen zum Arbeiten in die Stadt." Ohne die Pendler aus dem Landkreis, die in die Stadt Coburg zum Arbeiten kommen, könnten die Arbeitsplätze dort laut Klar nicht besetzt werden.
Hier kommen die Einpendler her
Dass der Landkreis nicht "verödet", zeigt sich Klar zufolge durch den Anstieg der Zahl an Personen, die dort leben und arbeiten. "Fast 600 Menschen mehr leben im Vergleich zum Jahr 2013 im Landkreis Coburg und arbeiten dort auch."
Durch die Einpendlerzahlen wird laut Klar deutlich, dass die Landesgrenze zu Thüringen keine Landesgrenze mehr ist: Die meisten Einpendler im Raum Coburg kommen aus Hildburghausen und Sonneberg. Danach folgen Lichtenfels, Kronach und der Landkreis Haßberge. "Thüringen gehört zu der Wirtschaftsregion dazu." Sogar aus Berlin pendeln 165 Menschen in den Raum Coburg. Damit liegt die Hauptstadt noch vor Rhön-Grabfeld.
Corona Effekt macht sich bemerkbar
Die meisten Personen, die im Raum Coburg leben und außerhalb arbeiten, pendeln in den Landkreis Lichtenfels. Sonneberg liegt hier vor der Stadt Bamberg und vor Kronach. Insgesamt 837 Personen aus dem Raum Coburg arbeiten in Nürnberg und München. In den Landkreis Bamberg pendeln demgegenüber insgesamt lediglich 308 Personen zum Arbeiten.
Beim Vergleich mit den Zahlen aus dem Jahr 2019 werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich. "Alle Zahlen sind runtergegangen", sagt Klar. Beispielsweise ist die Anzahl der Arbeitsplätze im Landkreis von 29 198 auf 28 894 um 306 gesunken. In der Stadt ist die Anzahl um 711 auf 33 237 Arbeitsplätze gesunken. "Von den coronabedingten Entlassungen waren vor allem Hilfsarbeiter und Minijobber betroffen ohne Berufsausbildung." Wie Klar erklärt, bekommen Unternehmen für diese Berufsgruppe kein Kurzarbeitergeld.
Zahlen zum Pendlerverkehr im Raum Coburg
46,5 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Coburg sind Einpendler. Das sind 13 437 Personen. In der Stadt Coburg liegt die Einpendlerquote bei 70 Prozent, das sind 23 388 Personen. Die Personen wohnen außerhalb des Landkreises oder der Stadt.
59,4 Prozent der Personen, die im Landkreis Coburg wohnen, pendeln zur Arbeit in einen anderen Landkreis oder in die Stadt Coburg. Das sind 22 631 Personen. Zum Vergleich: 7154 Personen, die in der Stadt Coburg leben, arbeiten an einem anderen Ort.
33 237 Arbeitsplätze gibt es im Landkreis Coburg. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2019 waren es 33 948. Zum Vergleich: In der Stadt Coburg gibt es 28 894 Arbeitsplätze, vor der Corona-Krise waren es 29 198.
- 9194 Beschäftigte weist das Einpendlersaldo für den Landkreis Coburg auf. Das heißt, dass mehr Menschen den Landkreis zum Arbeiten verlassen, als dafür in den Landkreis kommen. Für die Stadt liegt der Wert bei 16 234.
15 445 Beschäftigte wohnen im Landkreis Coburg und haben dort auch einen Arbeitsplatz. Zum Vergleich: In der Stadt Coburg sind es 9841.
90 Prozent unter den Einpendlern sind Ausländer. Das heißt, sie haben ihren Erstwohnsitz beispielsweise in Tschechien und ihren Zweitwohnsitz im Landkreis Coburg, wo sie zum Arbeiten leben. Im Vorjahr waren es 112.
13 437 Menschen pendeln in den Landkreis Coburg, um dort zu arbeiten. In die Stadt Coburg pendeln deutlich mehr Menschen, nämlich 23 388.
3558 Personen pendeln aus der Stadt Coburg in den Landkreis Coburg, um dort zu arbeiten.
13 385 Personen pendeln vom Landkreis Coburg in die Stadt Coburg, um dort zu arbeiten.
Das Traurige an der Sache: Fast alle dieser Pendlerinnen und Pendler fahren mit dem Auto. Wir brauchen dringend den Lückenschluss nach Thüringen mit der Bahn. Das Auto ist nicht mehr zukunftsfähig.
Das Traurige an der Sache: Fast alle dieser Pendlerinnen und Pendler fahren mit dem Auto. Wir brauchen dringend den Lückenschluss nach Thüringen mit der Bahn. Das Auto ist nicht mehr zukunftsfähig.