Wie die armenische Sängerin Gayané Sureni und der aus dem Iran stammende Trommel-Virtuose Hadi Alizadeh das Publikum in Bann ziehen.
Diese Musik kommt aus längst vergangenen Zeiten und ist doch pulsierende, vibrierende Gegenwart. Immer wieder singt sie von der Liebe. Und wenn sie von der Leibe singt, dann tönt sie besonders traurig - zumindest für mitteleuropäische Ohren.
Sanft bis kraftvoll
Wie es klingt, wenn Volkslieder aus Armenien auf persische Rhythmen treffen, erleben zahlreiche Zuhörer im sicherlich ungewöhnlichsten Konzertsaal der Region - im Glasmuseum im Park von Schloss Rosenau bei einem Gastspiel, gemeinsam veranstaltet von den Kunstsammlungen der Veste Coburg und der Volkshochschule Coburg Stadt und Land.
Dass Musik im Museum keineswegs museal klingen muss, beweisen die armenische Sängerin Gayané Sureni und der aus dem Iran stammende Trommel-Virtuose Hadi Alizadeh mit ihrem faszinierend lebendigen Musizieren. Sanft, zart, manchmal fast zerbrechlich schwebt der Gesang von Gayané Sureni durch den Raum, entfaltet sich bei Bedarf aber auch kraftvoll und energisch, steigt dann in die Höhe und verklingt schließlich in schwerelosem Pianissimo.
Musik trifft Glas
Wer will, kann dann in der Pause Vera Liskovas ebenfalls fast schwerelos wirkende Glasarbeit "Musik" von 1977 betrachten - Gestalt gewordene Schwingungen.
Hadi Alizadeh, in der Region bereits durch mehrere Konzerte bekannt, führt den beeindruckten Zuhörern vor Ohren, wie nuancenreich sich auf der kurdischen Rahmentrommel Daf und der persischen Bechertrommel Tonbak musizieren lässt. Sein Spiel ist mehr als nur eine technisch brillante Huldigung an die Kraft des Rhythmus.
Vielfältige Klänge
Vielmehr demonstriert er, welche Fülle an unvermuteten Klängen sich den beiden Schlaginstrumenten entlocken lassen - vom Flüstern bis zum Rauschen. Und im Wechselspiel von Trommelklängen und Gesang genießt das Publikum ein ausdrucksvolles Konzert voller Überraschungen.