Die einen fühlen sich zu groß für die Puppen, Plüschtiere, Bilderbücher und andere Spielsachen, die sie verkaufen. Die Käufer freuen sich über ein Schnäppchen: Im Coburger Puppenmuseum fand erstmals ein Spielzeugflohmarkt statt.
Während der zehnjährige Julius Zapf am Sonntag seine aussortierten Spielsachen zum Verkauf anbietet, kramt die kleine Miriam Umlauff am Stand nebenan begeistert in einer Kiste. Darin sind Puppen, Kleidung und rosa Sachen. Für zehn Euro ersteht die Siebenjährige ein echtes Schnäppchen: Eine Babyborn-Puppe nebst Zubehör. Emma Stößel hat sich von ihren Puppen, vielen Büchern und Spielsachen getrennt, um sie beim ersten Spielzeugflohmarkt im Coburger Puppenmuseum zu verkaufen.
Insgesamt sind laut Museumsleiterin Christine Spiller zwölf Hobbyhändler gekommen, um Stofftiere, Puppen, Bücher, Autos, Töpfe, Legosteine, Playmobil oder Puppenküchen anzubieten. Zwischen den Glasvitrinen mit den historischen Objekten und den Sammlerpuppen sind am Sonntag bunte Stände mit Dingen aufgebaut, die Kinderherzen höher schlagen lassen.
Wie Christine Spiller erzählt, hat Schulamtsleiter Klaus Anderlik den Anstoß gegeben, einen Flohmarkt im Museum zu initiieren: "Weil wir viele Angebote bekommen, aber nicht alles ist für das Museum geeignet", erzählt Christine Spiller. Manche Objekt seien einfach noch nicht alt genug, um in der Ausstellung zu landen.
Im Jahr 2012 habe es deshalb anlässlich des Neustadter Puppenfestivals einen Flohmarkt gegeben. Allerdings hätten sich damals die Schnäppchenjäger in erster Linie für alte Spielsachen wie antike Puppen oder Blechspielsachen interessiert. Damit aber die vielen ungenutzten Dinge aus den Kindertagen nicht in den Schränken, auf den Dachböden oder in den Kellern verstauben, reifte Idee des Flohmarktes im Puppenmuseum.
Mit Erfolg: "Ich bin überrascht, wie viele Leute heute kommen", freut sich Christine Spiller am Sonntag und setzt diedas historische Modell einer Dampfmaschine in Gang.
Das gehört zum Rahmenprogramm wie das Pfannkuchenbacken auf einem alten Herd.
Doreen und Robert Hammer sind mit den Kindern Lena und Karl, die eins und drei Jahre alt sind, unterwegs, sie schauen zu und bummeln durch die Räume und kaufen ein Bilderbuch für die Kleinen. "Wir dachten uns, der Flohmarkt ist eine gute Gelegenheit das Museum zu besichtigen", erzählt die Coburger Familie.
Wiederholung geplant
Überhaupt sind es meist Kinder und Jugendliche, die ihre Spielsachen zum Verkauf anbieten. Der zehnjährige Julius Zapf und seine Mama Trixi erzählen, dass sie zwei Tage im Keller gewühlt haben und Autos, Bücher, Stofftiere, eine Küche und viele Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, aussortiert und in das Coburger Puppenmuseum gebracht haben.
Nur ein bisschen mehr Werbung und Hinweise auf die Veranstaltung hätten sich die Händler im Vorfeld gewünscht, sagt beispielsweise Trixi Zapf. Werbung hin oder her: Der erste Spielzeug-Flohmarkt kommt gut an und soll nach Auskunft von Christine Spiller keine Eintagsfliege sein.