Wie der Musizierkreis Neustadt nach eineinhalb Jahren Zwangspause wieder in die Probenarbeit startet.
Nach eineinhalb Jahren Zwangspause in Corona-Zeiten ist Norbert Luche voller Tatendrang und Vorfreude. "Am Freitag fangen wir wieder mit unseren Proben an", sagt der künstlerische Leiter des Musizierkreises Neustadt. Nach langen Lockdown-Monaten und strikten Regeln, die die Probenarbeit bei Laienmusikern untersagten oder sehr erschwerten, hat Luche ganz optimistisch schon einen Termin festgelegt für das nächste Neujahrskonzert - Samstag, 22. Januar 2022 in der Mehrzweckhalle Heubischer Straße.
Volle Halle mit 3G-Regel?
Optimistisch ist Luche trotz der aktuell auch in der Region wieder steigenden Inzidenzwerte, dass die Halle im Januar mit deutlich mehr Besuchern gefüllt werden darf als derzeit. Nach bislang gültigem Stand wären lediglich 20 Musizierende auf dem Podium und 80 Zuhörer in der Halle zugelassen. Nun aber hat das bayerische Kabinett neue Corona-Regeln auf den Weg gebracht.
Musik von Lehár, Stolz und Arnold
Demnach sollen künftig die 3G-Regeln grundsätzlich für Innenräume gelten. Parallel dazu sollen die Regeln für Kulturveranstaltungen gelockert werden. Wenn ausschließlich Geimpfte, Genesene und Getestete Zutritt haben, müsste es doch gestattet sein, die Halle komplett zu füllen, meint Luche.
Für die erste Probe am Freitag im großen Saal des Familienzentrums am Schützenplatz ist Luche jedenfalls bereits voller Elan. Denn von der Kernbesetzung des Musizierkreises ist in der langen Lockdown-Phase niemand abgesprungen: "Alle sind bereit, wieder mitzumachen."
Auch das Programm für das Neujahrskonzert steht schon fest. "Im ersten Teil machen wir Stücke von Franz Lehár, im zweiten Werke von Robert Stolz", erzählt Luche. Und dazwischen gibt es Stücke eines Komponisten aus Neustadt, der um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert lebte: Albert Arnold. Im Jahr 1915 komponierte Arnold eine Operette, die seinerzeit sogar im damaligen Hoftheater in Gotha aufgeführt worden sei, erzählt Luche. Arnold habe eine Weile in München gelebt, sei mit einer Sängerin aus München verheiratet gewesen, die ihren Lebensabend in Neustadt verbracht habe.
Arnold war bemerkenswert vielseitig tätig - nicht nur als Komponist, sondern auch als Kaufmann, Heimatforscher und Heimatdichter.
1965 wurde Albert Arnold von seiner Heimatstadt Neustadt für seine besonderen Verdienste zum Ehrenbürger ernannt. Er starb im Jahr 1966.