Landestheater startet selbstbewusst in die neue Saison

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Fingerzeige zum Saisonauftakt: Intendant Bodo Busse begrüßt das Ensemble zum Probenbeginn. Erste Einblicke in das Programm bietet das Theaterfest am Samstag. Fotos: Jochen Berger
Fingerzeige zum Saisonauftakt: Intendant Bodo Busse begrüßt das Ensemble zum Probenbeginn. Erste Einblicke in das Programm bietet das Theaterfest am Samstag. Fotos: Jochen Berger
Die neue Musiktheaterdramaturgin Renate Liedtke arbeitete schon an vielen Theatern, darunter in Gera und am Schleswig-Holsteinischen Landestheater Flensburg.
Die neue Musiktheaterdramaturgin Renate Liedtke arbeitete schon an vielen Theatern, darunter in Gera und am Schleswig-Holsteinischen Landestheater Flensburg.
 
Luca Pauer ist die neue Theaterpädagogin. Sie kennt das Coburger Theater schon durch diverse Praktika und durch die Mitwirkung im Jugendclub.
Luca Pauer ist die neue Theaterpädagogin. Sie kennt das Coburger Theater schon durch diverse Praktika und durch die Mitwirkung im Jugendclub.
 
Neue im Schauspielensemble: Eva-Marianne Berger. Für Thorsten Köhler (rechts) ist das Engagement am Landestheater eine Heimkehr.
Neue im Schauspielensemble: Eva-Marianne Berger. Für Thorsten Köhler (rechts) ist das Engagement am Landestheater eine Heimkehr.
 
 
 
Daniel Kaiser, Technischer Kaiser
Daniel Kaiser, Technischer Kaiser
 
 
Intendant Bodo Busse
Intendant Bodo Busse
 

Beim Probenbeginn am Landestheater Coburg blickt Intendant Bodo Busse auf die Herausforderungen der Zukunft.

"Schöne Spielzeit" - das ist die Formel des Vormittags. Umarmungen, Küsschen, Händeschütteln und immer wieder "Schöne Spielzeit". Die Theaterferien sind vorbei, Coburgs Intendant begrüßt sein Ensemble und die vielen Mitarbeiter hinter den Kulissen im Zuschauerraum des Landestheaters. Dabei finden sich im Ensemble einige neue Namen, aber auch Heimkehrer wie der Schauspieler Thorsten Köhler, der seine ersten Schritte auf der Theaterbühne einst im Coburger Jugendclub unternahm.

Steigende Besucherzahlen

Erfolg weckt Erwartungen. Das weiß natürlich auch Coburgs Intendant Bodo Busse, der zum Start in die neue Saison noch einmal kurz, aber mit unverkennbarem Stolz auf die positive Entwicklung der Besucherzahlen in der vergangenen Saison zu sprechen kommt.
Mehr als 118 000 Besucher in den Coburger Spielzeiten, Gastspiele nicht mitgerechnet, bei einer Stadt von rund 41 000 Einwohnern - "da kann man in der Bühnenstatistik lange suchen, bis man solche Zahlen in einer Stadt dieser Größenordnung findet", sagt Busse.

Theaterpreise gewonnen

Zugleich aber spricht er vom daraus resultierenden Erwartungsdruck. Der freilich meint nicht nur die Quantität bei den Besucherzahlen, sondern auch die Qualität, die speziell in der vergangenen Spielzeit vielfach gewürdigt wurde - auch überregional. "Wir befinden uns vielleicht in einer Kleinstadt und vielleicht in der Provinz, aber wir sind nicht provinziell", postuliert der Prinzipal selbstbewusst und gibt sogleich die Losung für die Zukunft aus: "Wir wollen weiterhin Qualitätstheater bieten."


Qualitätstheater - mit diesem Anspruch gewann das Landestheater in der Spielzeit 2012/2013 einige Preise (darunter bei den Bayerischen Theatertagen). Zugleich macht sich das traditionsreiche Haus am Schlossplatz Hoffnungen auf einen bedeutsamen deutschen Theaterpreis für die Produktion von "Madama Butterfly", die regional wie überregional für Aufsehen gesorgt hatte und wohl noch im September für den "größten deutschen Theaterpreis überhaupt nominiert" werden solle.


Bei aller Freude über die vielfach bestätigte künstlerische Qualität: Busse verschweigt nicht, dass das Landestheater auch noch einige Schwierigkeiten zu überwinden habe. Das gilt aus seiner Sicht in struktureller Hinsicht, das gilt mit Blick auf die anstehende Theatersanierung, deren genauer Beginn noch immer nicht feststeht.

Tariferhöhung bereitet Sorgen

Und das gilt ganz konkret mit Blick auf die Tariferhöhungen des öffentlichen Dienstes um 6,3 Prozent. Da Theater an die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst angekoppelt sind, muss diese Tariferhöhung, so Busse, auch am Landestheater umgesetzt werden.


Diese Tariferhöhung bedeute "nach vielen Jahren für alle tariflich Beschäftigten eine wirkliche Lohnsteigerung und nicht nur einen minimalen Inflationsausgleich". Für die mittelfristige Finanzplanung des Theaters aber sei diese Erhöhung "mehr als ein gelinder Schock".


Das sei "eine heikle Situation, weil wir weder zu drastischen Mitteln wie Personalabbau oder dem Abschluss von Haustarifverträgen greifen wollen", sagt Busse. Zugleich spricht er vom "produktiven Dialog mit dem kommunalen Rechtsträger", mit dem dieses Problem gelöst werden solle.


So startet das Landestheater in die neue Saison

Samstag, 7. September Theaterfest zur Museumsnacht (Beginn: 16 Uhr)

Sonntag, 15. September Matinee zur Premiere "Der Liebestrank" (Reithalle, 11 Uhr)

Mittwoch, 18. September Liederabend Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier) - Festival "Lied & Lyrik" (20 Uhr, Großes Haus)

Donnerstag, 19. September Büchner "Woyzeck" (Wiederaufnahme, 20 Uhr, Reithalle)

Samstag, 21. September Donizetti "Der Liebestrank" (Premiere, 19.30 Uhr, Großes Haus)

Sonntag, 22. September Matinee "Nietzsche - Cosima Wagner" - Festival "Lied & Lyrik" (11 Uhr, Großes Haus)

Eintrittskarten gibt es in der Tageblatt-Geschäftsstelle (Telefon 0 95 61/888-125). Die Theaterkasse öffnet heute.