Rund 350 Vespas aller Altersklassen und Ape-Lastautos kamen bei Sommerhitze in den Itzgrund. Zum sechsten Mal hatte dort der Wirt Josef Sanfilippo zum Vespatreffen geladen. Sogar aus Mainz und Berlin rollten Vespas an.
"Wir holen Italien in den Itzgrund, auch im Bezug auf das Wetter", dies Versprach Mitorganisatorin Andrea Jahn im vergangenen Jahr beim 6. Vespatreffen. In diesem Jahr, beim 7. Treffen, sollte ihre Prophezeiung in Erfüllung gehen. Bei den sommerlichen Temperaturen kamen rund 350 neue und Oldtimer-Vespas sowie 30 italienische motorisierte Lastesel vom Typ Ape, nach Kaltenbrunn. Am Alten Bahnhof präsentierten die Besitzer ihre Fahrzeuge den Besuchern.
Zuvor rollten die Vespas und Ape über einen Roten Teppich, wie es sich für die wichtigen VIP-Gäste gehört. Darunter waren einige Vespas aus den 50er Jahren. Auch einige, die noch restauriert werden müssen. Auch Vespa-Fahrer aus Berlin und Mainz sind mit ihren Kultrollern nach Kaltenbrunn gefahren. Zur "Frankenvespa 2014" wählten die Gäste ein knallrotes Gefährt mit Anhänger. Dort hat Hund Gismo seinen Platz und ist darin schon viele hundert Kilometer gesichert gefahren.
Melanie Trautmann ist die Besitzerin des Gespanns.
Volker Pfannkuchen aus Mainz, der beim Treffen mithalf bekam sogar das "Franken-Visum" von Andrea Jahn nach bestandener Prüfung überreicht.
Eine wahre Seltenheit war das Vespa-Auto, das im Jahr 1958 gebaut wurde und aus Lichtenfels nach Kaltenbrunn kam, sowie die Vespa mit Beiwagen von Hans Peter Reschka aus Coburg.
"Vespa-Fahren vermittelt italienisches Lebensgefühl, es ist einfach ein Genuss", bekräftigt Andreas Luthardt. So haben neun Männer aus dem Itzgrund im September vor, mit ihren Vespas zum Gardasee zu fahren. Sie schätzen, dass sie knapp zwei Tage unterwegs sind. Und natürlich wollen sie mit ihren Vespas auch wieder zurück.
Dabei sein wird auch Franz Jahn mit seiner Postvespa, die bei der königlichen spanischen Post im Einsatz war und von Franz Jahn im Internet entdeckt wurde.
"Am Valentinstag hat er sich die Vespa 150 Kilometer von Gleußen entfernt gekauft", erinnert sich seine Frau Andrea.
Josef Sanfilippo, der Hausherr des Alten Bahnhofes, war mit seiner Mafiosi-Vespa aus dem Jahr 1953 und dem entsprechenden Outfit zusehen.
Höhepunkt des Treffens war die Segnung der Fahrzeuge durch Seelsorger Michael Reubel, der auch die Ausfahrt, die durch alle Ortsteile der Gemeinde Itzgrund ging, anführte.
Aber nicht nur Vespas, sondern auch 30 der italienischen Kleinlastwagen namens Ape waren bei dem Treffen zu sehnen. "Wenn man einer Ape durch die Stadt fährt, bekommt man immer Lächeln zurück", freut sich Norbert Krimme aus Coburg. In Vespa-Kreisen ist er bekannt als "Nobs". Einige Ape dürfen schon mit 16 gefahren werden, den entsprechenden Führerschein vorausgesetzt. In Italien wird damit so ziemlich alles transportiert, weiß Krimme.
Natürlich stand bei dem Treffen der Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Da wurde über das Restaurieren gefachsimpelt und Tipps ausgetauscht.