Kaninchen wie kleine Springpferde in Weißenbrunn vorm Wald

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Ein Kaninchen an der Leine springt über ein Hindernis. Foto: Lothar Weidner
Ein Kaninchen an der Leine springt über ein Hindernis. Foto: Lothar Weidner

Der Kleintierzuchtverein Weißenbrunn vorm Wald richtet ein Kaninhop-Turnier auf dem Gelände hinter der Heinrich-Schaumberger-Schule aus.

Der Kleintierzuchtverein Weißenbrunn vorm Wald (Rödental) veranstaltet am Sonntag, 2. September, sein 8. Kaninhop-Turnier im Rahmen des Sommerfestes. Beginn ist um 10 Uhr. Die Siegerehrung ist für 17 Uhr geplant. Turnierplatz ist der Garten hinter der Heinrich-Schaumberger-Schule. Zu diesem Turnier sind mehr als 100 Kaninchen aus verschiedenen Bundesländern gemeldet. Es werden vier verschiedene Klassen ausgetragen, so dass den ganzen Tag über ein volles Programm geboten wird. Durch das angeschlossene Sommerfest ist für die Verpflegung der Besucher bestens gesorgt.

Beim Kaninhop springt ein Kaninchen über Hindernisse, während es von seinem Besitzer an der Leine geführt wird. Das Ganze ähnelt also stark dem Agility für Hunde, was jedoch meistens ohne Leine ausgeführt wird. Es gibt mehrere Disziplinen beim Kaninhop: die gerade Hindernisbahn, den nummerierten Hindernisparcours (wie beim Springreiten), springen mit und ohne Leine. Zusätzlich gibt es noch vier verschiedene Klassen, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade angeben. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehrere Gruppen und Vereine, die sich dieser Kaninchen-Beschäftigung widmen.

Wer hat's erfunden? Die Schweden!

Kaninhop kommt aus Schweden und ist vor rund 30 Jahren von Kaninchenzüchtern erfunden worden. Sie hatten jedoch nie die Intention, eine Sportart zu erfinden, sie wollten Ihre Kaninchen lediglich beschäftigen und dem natürlichen Bewegungsdrang ihrer sehr lernfähigen Tiere nachgeben. Wegen des Erfolgs dieser "Beschäftigungsmaßnahme" entwickelte sie sich bald zur eigenständigen Sportart. Letztendlich haben es dann die Dänen von den Schweden übernommen und der Schleswig-Holsteiner Kaninchenzuchtverein hat es sich von den Dänen abgeguckt, so gelangte Kaninhop - der Name ist übrigens dänischen Ursprungs - nach Deutschland und wird hier seit 1995 von Kaninhop-Vereinen immer stärker betrieben; mitsamt Trainingsstunden und kleinen Turnieren.

In den vergangenen Jahren sind schon viele Kaninhop-Gruppen im Bundesgebiet entstanden. Für Deutschland gibt es ein umfassendes Regelwerk für die Durchführung von Kaninhop-Wettbewerben, wobei auf den Tierschutz geachtet wird.

Starbücher seit 2012

Kaninhop wird über die Vereine des Zentralverbandes deutsche Rassekaninchenzüchter (ZDRK) betrieben. Das Training wird in angeschlossenen Kaninhop-Gruppen betrieben und durch die Kaninhop-Beauftragten der Vereine durchgeführt und überwacht. Durch das seit 2012 eingeführte Startbuch wird die entsprechende Eignung der Kaninchen bestätigt und es wird dadurch ein übertriebenes Leistungsdenken ausgeschlossen. Durch die regelmäßige Beschäftigung mit ihren Tieren haben die gut im Blick, wie es ihren Tieren geht.

Alle, die ein Kaninchen haben, können mitmachen, auch Kinder und Jugendliche, und die tierischen Sportler müssen nicht reinrassig sein.