Der Kanal in der Gemeinde Niederfüllbach muss dringend saniert werden. Dies ergab eine Untersuchung, die der Ingenieur Jürgen Kittner am Dienstagabend dem Gemeinderat vorstellte. Dabei übersteigen die geschätzten Kosten bei Weitem das im Haushalt eingeplante Budget von 100.000 Euro.
Mindestens 224.000 Euro müsste die Gemeinde demnach für die Sanierung der untersuchten Teilabschnitte hinlegen, für eine langfristige, komplette Lösung kämen sogar nochmal 100.000 Euro hinzu.
Bürgermeister Martin Rauscher (FW) und die Räte stöhnten angesichts dieser unerfreulichen Nachricht. Kittner empfahl, zunächst eine Prioritätenliste mit den Kosten zu erstellen. Dem stimmte der Gemeinderat zu. Es handelt sich um die Parkstraße, den Bereich an der Emil-Kirchner-Turnhalle sowie einen Abschnitt der Steinbruchgasse und des Birkenwegs. Kittner hat die vier Teilbereiche, die in Überlaufbecken münden, eingehend untersucht.
Risse, Brüche, Verschiebungen
Im Schmutzwasser-, im Regenwasser- und im Mischkanal reihen sich demnach die Schäden aneinander, wie er mit Bildern belegte.
Es handelt sich teilweise um Einzelschäden, um Risse, Brüche und Rohrverschiebungen.
Eine Ursache sei der Verkehr, der in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe. In einigen Abschnitten ist der Kanal in einem derart desolaten Zustand, dass eine unterirdische Reparatur laut dem Ingenieur nicht mehr möglich ist. Besonders desolat sei der Kanal im Birkenweg, sagte Kittner. Das verursacht den Räten insofern Bauchschmerzen, als in diesem Bereich erst kürzlich die Teerdecke erneuert wurde.
Diskussion um Parkplätze
Das überarbeitete Konzept des Planungsbüros Strunz, das sich mit der Parkplatzsituation um den Schlosspark befasst, gefiel den Räten immer noch nicht. Über eine Stunde lang wurde hin und her diskutiert, wo und wie die Parkplätze im Zuge der Umsetzung der Städtebauförderung angeordnet werden sollen.
Tina Großmann (FW) sah in Parkplätzen in der Nähe des Gasthauses "Beckenhaus" eine Gefahrenquelle. Bürgermeister Martin Rauscher widersprach dem, es sei seinen Worten zufolge ein dringender Bedarf da. "Deswegen müssen wir so viele Parkplätze wie möglich schaffen."
Letztendlich stimmte der Gemeinderat bei drei Gegenstimmen für die Schaffung von elf Parkplätzen. Diese werden verteilt angeordnet, vor dem Beckenhaus, vor der ehemaligen Metzgerei, der Raiffeisenbank und an der Bushaltestelle. Vier der Parkplätze sollen im Ast in der Parkstraße geschaffen werden.
Der dritte Bauabschnitt des Baugebietes Herrschaftsfeld wird auf Eis gelegt. Dies beschloss das Gremium gegen die Stimmen der CSU-Fraktion. Diese wollte laut Zweiter Bürgermeisterin Marita Pollex-Claus (CSU) den Bau vorantreiben.
Da es sich um das letzte Baugebiet in der Gemeinde handelt, wollten die Fraktionen der FW und der SPD zunächst abwarten, bis sich mehr Bauwerber aus dem Gemeindegebiet finden.
Gemeinde gibt nicht nach
Im Dauerstreit mit der DB-Projektbau um das Brückenbauwerk am Sandweg, das im Zuge der ICE-Neubautrasse errichtet wird, beauftragt die Gemeinde den Bayreuther Anwalt Karl-Friedrich Hacker mit der Wiederaufnahme des ruhenden Verfahrens beim Verwaltungsgericht.
Wie berichtet soll die Gemeinde an den Kosten der Baumaßnahme mit 800.000 Euro beteiligt werden und den Unterhalt tragen. Dagegen wehrt sich die Kommune.