71 Abiturienten des Ernestinums sind in der Hochschule Coburg verschiedet worden. Sie haben nun "geradezu unüberschaubare Möglichkeiten".
Mit einer Traumnote von 1,1 hat Marc Traut aus Untersiemau das Abitur bestanden. Ihm folgen Jakob Münch aus Seßlach (1,2), Jonas Negele aus
Coburg (1,3), Jonah Herr aus Großheirath (1,3) und Lisa Feng aus Coburg (1,4) als Jahrgangsbeste. 71 Abiturienten des Gymnasiums Ernestinum sind gestern im Foyer der Hochschule Coburg verabschiedet worden, 25 Mal steht eine Eins vor dem Komma. 20 Schüler haben für ihre hervorragenden Leistungen oder ihr besonderes Engagement eine Prämie erhalten.
Oberstudienrat Karl-Heinz Sänger begrüßte auch die externen Schüler der Rudolf-Steiner-Schule, die in diesem Jahr ihr Abitur am "Ernes" abgelegt haben. Alle Abiturienten hätten mit Durchhaltevermögen und Energie das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife erlangt, sagte Schulleiter Bernd Jakob. Dabei sei eine Abiprüfung keineswegs ein Pappenstiel, und das Zeugnis eröffne geradezu unüberschaubare Möglichkeiten.
Die Qual der Wahl
Allein in Deutschland gebe es 7500 verschiedene Studienfächer von A wie "Abenteurerland und Erlebnispädagogik" bis Z wie "Zukunftsdesign". Sehr genau und intensiv hätten sich die Abiturienten mit der Frage nach ihrer Zukunft beschäftigt, einige möchten demnach erst einmal reisen. Die Schule, ob das Ernestinum oder die Waldorfschule, hätten das nötige Bildungsfundament für die Reise mitgegeben. "Wenn Sie auf Ihrer Reise durch das Leben den Gipfel erklimmen wollen, dann müssen sie damit rechnen, dass es anstrengend wird. Vielleicht haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass Ihnen die Puste ausgeht." Dann, so der Schulleiter, sei es höchste Zeit, eine Pause zu machen, innezuhalten und das Tempo zu verringern. "Natürlich sollen Sie etwas aus Ihrem Leben machen, aber das Leben ist kein Wettrennen."
Jakob appellierte, bescheiden im Auftreten und realistisch in der Selbsteinschätzung zu sein. "Trauen Sie sich etwas zu, aber überschätzen Sie sich nicht. Setzen Sie sich Ziele, aber haben Sie auch den Mut, den Kurs umzusteuern, wenn es notwendig ist."
"Wir können alles sein"
Im Namen der Schüler traten Mirjam Capan, Anne Lemmink und Jakob Münch an das Rednerpult. Mit dem Übergang von der behüteten Schulzeit zum echtem Leben würden sich nun auch die Freiheiten und Pflichten ändern, wussten die drei. Mit den Worten der Poetry-Slammerin Julia Engelmann "Auch wenn die Dinge sich verändern, unsere Welt bleibt immer gleich. Daher müssen wir nichts werden, sondern können alles sein" gestalteten die Stufensprecher ihre Rede. Am Ende dankten sie für eine ereignisreiche Schulzeit mit vielen unvergesslichen Erinnerungen. "Wir wünschen Ihnen und uns die Kraft und den Mut, an die eigenen Ziele zu glauben und das nötige Glück, diese auch zu erreichen."
Für den musikalischen Rahmen sorgten der Chor und das Vokalensemble sowie die Percussion-Gruppe. Grußworte an die Abiturienten und Gäste richtete Walter Hofmann, der Vorsitzende des Vereins für Freunde und Förderer. Aus der Beyersdorfstiftung erhielt für die beste Gesamtleistung in der Kombination der Fächer Mathematik und Sport Tobias Böhnlein 200 Euro. Jakob Elsner erhielt 100 Euro für die beste Gesamtleistung im Fach Mathematik vom ehemaligen Schulleiter Hans-Georg Kosuch überreicht.
Prämien
Folgende Schüler erhielten Prämien: Marc Traut (Untersiemau - Note 1,1), Jakob Münch (Seßlach - 1,2), Jonas Negele (Coburg - 1,3), Jonah Herr (Großheirath - 1,3), Lisa Feng (Coburg - 1,4), Tobias Böhnlein (Coburg - 1,9), Jonas Domscheit (Ahorn - 1,7), Jakob Elsner (Seßlach - 1,4), Lara Jäkel (Coburg - 1,6), Anne Lemmink (Bad Staffelstein), Noah Meißner (Meeder - 1,4), Felix Mielenhausen (Coburg - 1,6), Isabelle Pilipp (Coburg - 1,5), Anna Rädlein (Coburg - 1,4), Louis Roßephsky (Bad Rodach - 1,5), Paulina Schreek (Coburg), Philipp Schultheiß ( Großheirath - 1,9), Sonja Seufferth (Coburg), Fabian Thiele (Untersiemau - 1,9), Felix Vorderwülbecke (Coburg).