Ein Wiederhören mit dem Liedermacher Klaus-Andrè Eickhoff. gab es beim ersten diesjährigen Abend der Reihe "Cultur im Contakt" in Coburg.
Alles hat seine Zeit. Luther-Worte an sich sind zeitlos, keine Frage. Ein engagiertes Liedermacher-Programm unter dem Titel "Hier stehe ich, ich könnt' auch anders" im Rahmen von Cultur im Contakt, das litt am Sonntag aber schon darunter, dass das Luther-Jahr 2017 übervoll war mit Gedenken und Programmen zur Reformation. Doch letztes Jahr hat's halt nicht geklappt mit einem Termin für Klaus-Andrè Eickhoff.
Also bot der aus Celle stammende Liedermacher, der zum dritten Mal in Coburg gastierte, nun Luthers Leben in Liedern und Texten. Die sind bemerkenswert, zwischen Historie und Bedeutung für das heutige Lebend vermittelnd, mit eingängigen Melodien, vorgetragen mit einnehmender Stimme, ein bisschen an Reinhard Mey erinnernd, mit flinken Fingern am Klavier begleitet.
Vom Gedanken, man könne sich von seinen Sünden loskaufen, über die Liebe zur Wahrheit und Luthers Standfestigkeit zur Gewissensfreiheit im Wandel der Jahrhunderte, zum Gnadenkonzept und dann der Verpflichtung, selbst denken zu müssen - doch mittlerweile sind Eickhoffs nachdenkliche Reflexionen der lutherischen Maximen arg im Besinnlichen angekommen, einfach nur deshalb, weil die Zeit vorangeschritten ist, in der meditativen Predigt.
Alles hat seine Zeit - so beginnt dieser Artikel. Das ist wohl wahr und deshalb möchte ich hier doch einmal sehr deutlich machen, daß ich alles um den Namen Luther herum nach dem letztjährigen "Hype" um den Reformator, der zu allem führte - Lutherwürste, Lutherbier, Frisieren und Speisen wie bei Luther, sogar Lutherunterhosen (!!) habe ich erleben dürfen - nur nicht zur Klärung der Fragen, was das Wirken des Mannes und der von ihm ausgehenden tiefgreifenden Veränderung der Glaubenslandschaft für die heutige medialisierte und säkularisierte Welt eigentlich bedeuten ,offen gestanden nun wirklich nicht mehr hören kann. Das ist sicherlich nicht schön in Bezug auf die Kunst von Herrn Eickhoff, aber irgendwann langt es einfach mal und vielleicht kommen die Mediengewaltigen, die es ja auch in kirchlichen Kreisen geben soll vielleicht einmal in ein Nachdenken darüber, daß man eine "Marke" auch schlicht und einfach totreiten kann.