Es wird gebastelt und geholfen, tagelang geradelt und sogar Apfelsaft gepresst: Die Aktion "80 Jahre - 80 gute Taten" bewegt die Haba-Mitarbeiter.
Es war schon seit längerem zu spüren und auch zu sehen, dass die Haba-Firmenfamilie im Jahr ihres 80. Geburtstages noch enger zusammenrückt. Aber an einem sonnigen Nachmittag im September wurde es so richtig augen- und auch ohrenfällig: Da standen mehrere Mitarbeiter der Haba-Firmenfamilie, ausgestattet mit bunten Fähnchen, vor der Unternehmenszentrale und jubelten ihrem österreichischen Kollegen René Grossauer zu. Dieser hatte soeben in gerade mal drei Tagen stramme 700 Kilometer von Graz bis nach Bad Rodach zurückgelegt. Weil sich René Grossauer, der im Außendienst bei Wehrfritz arbeitet, zuvor Sponsoren gesucht hatte, konnte er mit seiner Tour auch gleich noch 3371 Euro einfahren. Seine Bad Rodacher Haba-Kollegen rundeten den Betrag auf, so dass 4000 Euro für ein Kinderhospiz gespendet werden konnte.
"Eine tolle Aktion", schwärmte allen voran Haba-Gesellschafterin Sabine Habermaass. Denn genau ein solches Engagement von Mitarbeitern war es, dass sie sich vorgestellt und gewünscht hatte, als sie zusammen mit den Kollegen der Geschäftsführung im April die Devise "80 Jahre - 80 gute Taten" ausgegeben hatte. Aus Anlass des 80-jährigen Bestehens der Haba-Firmenfamilie sollen, so die Idee, zwölf Monate lang gute Dinge getan werden. Wichtiger als mögliche Geldspenden sollte es sein, dass sich Mitarbeiter "mit Herz und Hand einbringen", so die Erklärung von Sabine Habermaass. Und Heike Habermaass ergänzte beim Startschuss der Jubiläumsaktion: "Mit 80 guten Taten wollen wir die Welt ein klein wenig besser machen."
Ein halbes Jahr später kann eine erste Zwischenbilanz gezogen werden - und die fällt laut Katharina Krappmann von der Unternehmenskommunikation sehr gut aus. "Es läuft einfach super", sagt sie auf Tageblatt-Anfrage, "viele Mitarbeiter sind mit Herzblut dabei und engagieren sich für Menschen, Tiere und die Umwelt." Die Aktion begeistere regelrecht und fördere damit auch den Zusammenhalt. "Alle sind gespannt, wer sich wohl was als nächstes einfallen lässt." Dokumentiert werden die einzelnen Aktionen auf der eigens eingerichteten Internetseite www.80gutetaten.de. Und auf dieser Seite gibt es in der Tat schon so einiges zu lesen. Zum Beispiel haben 16 Mitarbeiter ein Oktoberfest für die Bewohner des Seniorenzentrums "Rodacher Leben" organisiert. Andere Kollegen wiederum dachten sich, dass die vielen kleinen Holzreste, die bei Haba immer wieder anfallen, doch genutzt werden könnten - und bastelten daraus zusammen mit Kindern zahlreiche Nistkästen. Schön auch die Idee von den Azubis, eine Müllsammelaktion zu starten und Bad Rodach noch sauberer zu machen.
Katharina Krappmann gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn sie davon erzählt, mit wie viel Engagement sich die Mitarbeiter auf unterschiedliche Art einbringen. Besonders gut gefallen hat ihr auch diese Aktion: Mehreren Mitarbeitern war aufgefallen, dass auf diversen Grundstücken, die der Familie Habermaass gehören, Apfelbäume stehen. Gemeinsam pflückten sie sage und schreibe 1485 Kilogramm Äpfel, die anschließend gepresst wurden und 1180 Flaschen Apfelsaft ergaben, die dann an Kindergärten und Mitarbeiter verschenkt wurden.
Sollte noch jemand ein Behältnis suchen, aus dem er den Apfelsaft trinken kann, könnte er bei Heldbergs fündig werden. Der Online-Versand ist das jüngste Kin der Haba-Firmenfamilie und hat Artikel im Sortiment, die als cool und männlich gelten - eine Salami-Guillotine zum Beispiel, eine Sonnenuhr für die Tasche oder auch eine Duck-Canvas-Hose. Als gar nicht cool empfinden es Männer aber bekanntlich, regelmäßig zur Gesundheitsvorsorge zu gehen. Das zu ändern, ist ein Anliegen von Heldbergs, das in einen weiteren Beitrag zur "80 gute Taten"-Aktion mündete. So wurde zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG) ein robuster Emaille-Becher entworfen, bei dem es sich um ein Charity-Produkt handelt: 50 Prozent des Verkaufpreises des Bechers gehen direkt an die DGMG, die sich vor allem der Aufklärung verschrieben hat.
"Es ist ein wichtiges Ziel der DGMG, die medizinische Versorgungssituation von Männern zu verbessern", erklärt Professor Frank Sommer, der sich selbst "Deutschlands erster Professor für Männergesundheit" nennen darf, am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig ist und zugleich Präsident der DGMG ist. "Zu oft vernachlässigen Männer ihre Gesundheit und missachten die Warnsignale ihres Körpers", weiß Sommer. Der Arztbesuch stehe bei vielen "ganz unten auf der Agenda".
Und wie kam Heldbergs auf die Idee, die DGMG zu unterstützen? "Uns war klar, dass wir im Haba-Jubiläumsjahr das Thema Männergesundheit unterstützen und unsere Zielgruppe Männer zur Vorsorge animieren wollen", erklärt Maria Beez, bei Heldbergs zuständige Projektmanagerin in der Marketingkommunikation. Im Idealfall sorgt der Becher somit gleich für unzählige gute Taten.