Gyula Mezei leitet Serenadenkonzert in Bad Rodach

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Geigenvirtuose mit klangvollem Ton: Gyula Mezei. Als Konzertmeister leitete er das Serenadenkonzert der Sommeroperette vor dem ehemaligen Jagdschloss. Fotos: Jochen Berger
Geigenvirtuose mit klangvollem Ton: Gyula Mezei. Als Konzertmeister leitete er das Serenadenkonzert der Sommeroperette vor dem ehemaligen Jagdschloss. Fotos: Jochen Berger
Die Cellistin Erzsebet Pazdernik spielte den Schwan von Saint-Saëns.
Die Cellistin Erzsebet Pazdernik spielte den Schwan von Saint-Saëns.
 
Auf der Bass-Gitarre beeindruckte Ferenc Zink mit seiner virtuosen Interpretation von Wolfgang Amadeus Mozarts "Alla turca".
Auf der Bass-Gitarre beeindruckte Ferenc Zink mit seiner virtuosen Interpretation von Wolfgang Amadeus Mozarts "Alla turca".
 
 
 
 
 
 
Stimmungsvoll beleuchtet: Fassadendetail des ehemaligen Jagdschlosses in Bad Rodach.
Stimmungsvoll beleuchtet: Fassadendetail des ehemaligen Jagdschlosses in Bad Rodach.
 

Serenadenzeit in Bad Rodach: Konzertmeister Gyula Mezei bringt das "Royal Salon-Ensemble" auf dem Platz vor dem ehemaligen Jagdschloss zum Klingen.

Auf den Fenstersimsen des Bad Rodacher Jagdschlosses flackern Teelichter im kühlen Abendwind. Scheinwerfer tauchen die barocke Fassade in farblich wechselndes Licht. Und an den Eingängen kredenzt der Sponsor des Abends den Besuchern Sekt. Serenadenzeit in der Kurstadt. Stimmungsvoll das Ambiente, bunt das Programm - so präsentiert sich auch in diesem Jahr die "Altstadt-Serenade" der "Coburger Sommeroperette". Zum zweiten Mal firmiert sie nicht als Orchesterkonzert, sondern als Kurkonzert der besonderen Art mit dem "Royal Salon-Ensemble" der Sommeroperette.

Von Mozart bis Piazzolla

Das Septett, von Konzertmeister Gyula Mezei vom ersten Geigenpult aus geleitet, verspricht einen stilistisch unerschrocken kontrastreichen Abend zwischen Polka-Schwung und Walzer-Seligkeit, zwischen Tango-Melancholie und suggestiver Film-Musik. Üppiger Klang erfordert nicht zwangsläufig eine riesige Besetzung.
Manchmal reicht ein Septett wie das "Royal Salon-Ensemble", um sogar opulent konzipierte Musik für Leinwand-Epen suggestiv und farbenreich zu interpretieren.

Titelmelodie zu "Schindlers Liste"

Das gilt für die Titelmelodie aus der Musik zu "Schindlers Liste" von John Williams ebenso wie für Ennio Morricones Partitur zu "Der Profi". Franz Lehárs Walzer "Gold und Silber” hat in diesem wahrlich bunten Reigen ebenso seinen Platz wie ein ungeniert effektvoller Reißer wie der "Rumänische Pfeifer" von Grigoras Dinicu.
Mit purer Beliebigkeit hat diese bunte Mischung dennoch nichts zu tun. Denn im Spiel des "Royal Salon-Ensembles" entstehen klingende Brücken dort, wo man sie eigentlich gar nicht vermuten würde. Die lebendige Musizierfreude dieses Septetts bringt zusammen, was scheinbar gar nicht recht zusammen gehören mag.

Feines Klanggespür

Aufmerksames, reaktionsschnelles Zusammenspiel zeichnet dieses Ensemble aus - und ein feines Gespür für stets ausgewogenen Klang, aus dem immer wieder Solostimmen wirkungsvoll hervortreten. Mit schmeichelndem Klangzauber spielt Gyula Mezei die solistische Geigenstimme in Jules Massenets Meditation aus "Thais", wohltuend schlicht im Gestus gestaltet die Cellistin Erzsebet Pazdernik die Solostimme in Camille Saint-Saëns' zart melancholischem Hit "Der Schwan".

Wenn die Lerche zwitschert

Mozarts unverwüstlich populärer "Türkischer Marsch" lässt sich verblüffend überzeugend sogar auf dem E-Bass spielen, wie Ferenc Zink mit seinem umjubelten Solo beweist. Feines Gespür für den Tango-Tonfall beweisen die Musiker dann bei Astor Piazzollas "Anos de Soledad". Stilsicherer Arrangeur bei vielen Stücken des Programms ist Zsolt Hosszu, der Pianist dieses Ensembles.

"Anatevka" zum Abschluss

Ein Medley aus Jerry Bocks Musical "Anatevka" bildet schließlich den eindringlich musizierten Ausklang des offiziellen Programms. Ohne Zugaben freilich lässt das Publikum das "Royal Salon-Ensemble" dann nicht von der Bühne. Die erste Zugabe wird dabei zur Erinnerung an die letztjährige Serenade an gleicher Stelle: Auf der Geige zwitschert Gyula Mezei "Die Lerche" von Grigoras Dinicu.

Und während diese musikalische Lerche in den höchsten Lagen tiriliert, flackern auf den Fenstersimsen des Bad Rodacher Jagdschlosses noch immer Teelichter im immer kühler werdenden Nachthimmel.

Das Saison-Finale der "Coburger Sommeroperette"


Royal Salon-Ensemble der "Coburger Sommeroperette": Das 2012 gegründete Ensemble spielt in dieser Besetzung: Gyula Mezei - 1. Violine
Wladimir Turkin - 2. Violine
Erzsebet Pazdernik - Cello
Ferenc Zink - Bass
Zsolt Hosszu - Klavier
Sandor Toth - Klarinette
Sandor Nagy - Schlagzeug

Termine Cole Porter "Kiss Me, Kate" - 22. August, 19.30 Uhr, 23. August, 14 und 19.30 Uhr, 25. August, 18 Uhr

Kartenvorverkauf Telefonische Kartenbestellung in Bad Rodach unter der Rufnummer 0 95 64/40 88 (Donnerstag 10 bis 12 und 16 bis 19 Uhr, Freitag 10 bis 12 Uhr). Karten im Vorverkauf auch beim Tourismus Coburg, Herrngasse 4 (Tel. 09561/89 80 43 )