Der Sohn von Kerstin Müller aus Großheirath (Landkreis Coburg) hatte auf dem Weg in sein Wohnheim einen schweren Unfall - den viele einfach ignorierten. Jetzt hat sich eine der beiden einzigen Helferinnen auf Müllers Suchaufruf gemeldet.
- Großheirath: 19-Jähriger landet bei Unfall im Straßengraben
- "Viele sind einfach vorbeigerast" - doch "zwei Damen" helfen dem jungen Mann
- Suche nach Ersthelferinnen - Familie will sich unbedingt persönlich bedanken
- Aufruf hat Erfolg: Eine der beiden Frauen meldet sich - "für sie eine absolute Selbstverständlichkeit"
Ein 19-Jähriger aus Großheirath (Landkreis Coburg) hatte bei einem Unfall am Sonntagabend (29. Mai 2022) auf der B303 Richtung Schweinfurt großes Glück. Wie seine Mutter Kerstin Müller gegenüber inFranken.de berichtet, war der junge Mann auf dem Weg zu seinem Ausbildungswohnheim in Würzburg gewesen und dabei nahe Burgpreppach (Landkreis Haßberge) in einem Straßengraben gelandet. Viele ignorierten den Unfall - doch zwei Frauen kamen dem 19-Jährigen zu Hilfe.
Update vom 03.06.2022: Mutter aus Kreis Coburg findet Ersthelferin nach emotionalem Suchaufruf
Ihr emotionaler Suchaufruf hatte einen ersten Erfolg: Kerstin Müller aus Großheirath (Landkreis Coburg) war es ein großes Anliegen, die beiden Frauen zu finden, die sich am Sonntagabend (29. Mai 2022) bei dem Unfall ihres 19-jährigen Sohns im Kreis Haßberge rührend um den jungen Mann gekümmert hatten. Denn die beiden Damen waren schon wieder weg, bevor sich Müller richtig bei ihnen bedanken konnte, wie die 42-Jährige gegenüber inFranken.de berichtet hatte. Andere Autofahrer hatten den Totalschaden des Mitsubishi im Straßengraben bei Burgpreppach einfach ignoriert, so Müller.
Deshalb hatte sie öffentlich einen Aufruf gestartet. "Neues gibt es, die jüngere der beiden Frauen konnten wir ausfindig machen", erzählt Müller auf Nachfrage von inFranken.de. "Wir hatten per WhatsApp kurzen Kontakt." Die Ersthelferin selbst wolle wohl nicht so "in die Öffentlichkeit geraten", sagt die Mutter. "Aber wir konnten uns nochmal bedanken und sie meinte, dass es für sie eine absolute Selbstverständlichkeit ist, anzuhalten und zu helfen", berichtet Müller von dem Gespräch.
Die ältere der beiden Frauen "konnten wir noch nicht ausfindig machen", sagt sie. Ihrem Sohn gehe es derweil gut, "die Schulter schmerzt noch etwas". "Ansonsten ist er Gott sei Dank bei bester Gesundheit", so Müller weiter. Der 19-Jährige aus dem Kreis Coburg war bei dem Unfall, dessen Ursache noch ungeklärt ist, von der Fahrbahn abgeraten, hatte sich aber bis auf einige Prellungen keine schweren Verletzungen zugezogen.
Erstmeldung vom 31.05.2022:19-Jähriger nach Unfall-Schock von zwei Ersthelferinnen umsorgt - zuvor wird er ignoriert
"Was die Ursache genau war, kann mein Sohn auch nicht mehr genau sagen, weil er bei dem Unfall durch den Schock einen kleinen Blackout hatte", erzählt Müller. Der Wagen, ein Mitsubishi, habe aber einen Totalschaden. Dem 19-Jährigen selbst sei glücklicherweise nichts passiert - "bis auf ein paar Prellungen". Er sei mit dem Auto auf Höhe eines Parkplatzes von der Fahrbahn abgekommen.
"Mein Sohn hat mich dann angerufen, um mir zu erzählen, was passiert ist und wo er ist. Während des Gesprächs sind ganz viele Autos einfach vorbeigerast", so die 42-Jährige. Glücklicherweise hätten dann aber "zwei Damen angehalten, die sich ganz liebevoll um meinen Sohn gekümmert haben". Diese hätten den jungen Mann beruhigt, ihm etwas zu trinken gegeben, eine der beiden habe auch die Polizei angerufen. Erst danach hätten auch andere Autofahrer gefragt, ob Hilfe nötig sei.
Wenn jemand neben seinem strukturell intakten Auto steht und telefoniert, gehe ich zunächst mal nicht davon aus, dass er dringend Hilfe benötigt...