Es geht weiter in Richtung Neugestaltung des Marktplatzes. Der Stadtrat hat die Planungsgemeinschaft Tillner und Schmidt damit beauftragt.
Die "gute Stube" der Stadt, der Marktplatz, soll neu gestaltet werden. Davon ist schon lange die Rede. Jetzt steht aber immerhin fest, wer dieser gute Stube zu neuem Glanz verhelfen wird. Der Stadtrat beschloss am Montagabend bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause, die Planungsgemeinschaft Tillner (Wien) und Schmidt (München) zu beauftragen.
Zunächst waren im Rahmen eines Architektenwettbewerbs zahlreiche Vorschläge zur Neugestaltung des Marktplatzes eingereicht worden. Im Zuge des Verfahrens zur Vergabe öffentlicher Aufträge hatte eine Jury dann einen Vorschlag auszuwählen. Diesem musste der Stadtrat seinen Segen geben, was er am Montag tat. Mehr Grün sieht der Plan der beiden Büros aus Österreich und Bayern vor und mehr Wasser.
Besonders die Präsentation ihrer Ideen, die von viel Sachkenntnis geprägt gewesen sei, hat die Jury überzeugt.
Die Planer hätten sich intensiv mit Neustadt beschäftigt, um zu ihren Entwürfen zu kommen, waren sich die Jurymitglieder einig. Der Bausenat hatte die Pläne zuerst auf dem Tisch und für gut befunden. Der Vorschlag dieses Gremiums für den Gesamtstadtrat lautete einstimmig, die Planungsgemeinschaft zu beauftragen. Dem folgte nun der Stadtrat ebenfalls einstimmig.
Die Verwaltung kann nun die Regierung von Oberfranken von diesem Beschluss in Kenntnis setzen und den Honorarvertrag mit der Planungsgemeinschaft Tillner und Schmidt vorbereiten.
Fortschritt für Lidl
Nur Jürgen W. Heike (CSU) stimmte gegen eine Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt, die erforderlich ist, um auf einem Gelände zwischen Arnold-Gymnasium und Röden einen neuen Lidl-Markt zu errichten. Heike hatte sich bereits früher gegen diese Pläne gewandt.
Seiner Ansicht nach ist die Hochwassersituation für das beplante Gelände nicht ausreichend geklärt. Daher könne er nicht zustimmen, betonte er auch bei dieser Sitzung. Der Stadtrat hatte am Montag die Anregungen und Stellungnahmen zu würdigen, die im Rahmen der öffentlichen Auslegung der Pläne seitens der Träger öffentlicher Belange und der Bürger eingegangen waren.
Die Mehrheit der Stadtratsmitglieder war dabei der Ansicht, dass auch die Frage des Hochwasserschutzes dabei ausreichend gewürdigt worden ist. Noch vor der öffentlichen Auslegung der Pläne hatte drohendes Hochwasser die zuständigen Stellen wie Wasserwirtschaftsamt und Landratsamt beschäftigt. Daher musste die Lage des Gebäudes auf dem Grundstück gegenüber der ursprünglichen Planung verschoben werden.
Für den Fall, dass die Röden mit einem Jahrhunderthochwasser über die Ufer tritt, mussten Retentionsräume angelegt werden, die einen Teil des Wassers aufnehmen können. Bei der Planung durfte nicht davon ausgegangen werden, dass die zwischen der Grenze zu Thüringen und Neustadt geplanten Hochwasserrückhalteräume bereits angelegt sind. Für ein maximal zu erwartendes Hochwasser wurde von einem Pegel auf 333,08 Metern über Meereshöhe ausgegangen. Alle Gebäudeöffnungen des Marktes müssen 50 Zentimeter höher liegen als diese Marke. Daher erschien auch der Neustadter Bauverwaltung einer Gefahr von Hochwasser für den Markt ausreichend Rechnung getragen.
Mehr Platz für Häuslebauer
Neustadt hat sich zu einem beliebten Wohnort entwickelt.
Stadtplanerin Christine Schirmer stellte bei der Sitzung fest: "Der Bedarf an Baugrundstücken kann zurzeit nicht gedeckt werden." Zwar gebe es noch einige unbebaute Grundstücke, diese seien jedoch alle bereits reserviert. Um Bauwilligen den Weg zum Eigenheim in Neustadt dennoch zu ermöglichen, wurde der Bebauungsplan für das Gebiet "Brand" in Mitwitz für die Resterschließung im zweiten und dritten Bauabschnitt geändert.
Durch neuen Zuschnitt der Baugrundstücke entstehen so einige freie Bauplätze. Die bereits bebaute Fläche innerhalb dieses Bebauungsplans bleibt von diesen Änderungen unberührt. Da allerdings nach wie vor eine beachtliche Liste von Bauinteressierten vorhanden ist, wird sich die Stadt Gedanken machen müssen, wie sie weiteren Häuslebauern eine Möglichkeit zur Ansiedlung bieten kann, sei es durch neue Baugebiete oder durch eine Suche nach geeigneten Baulücken im gesamten Stadtgebiet.