Geteilte Meinungen zum "neuen" Neustadter Flohmarkt

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Kam grundsätzlich ganz gut an: der auf den Schützenplatz verlegte Flohmarkt in Neustadt bei Coburg. - Foto: Manja von Nida
Kam grundsätzlich  ganz gut an: der auf den Schützenplatz verlegte Flohmarkt in Neustadt bei Coburg. - Foto: Manja von Nida
Marktveranstalter Kai Freyer lässt den Blick über den Flohmarkt schweifen. Die Vorlieben seiner Neustadter kennt er zu genüge. - Foto: Manja von Nida
Marktveranstalter Kai Freyer  lässt den Blick  über den Flohmarkt  schweifen. Die Vorlieben seiner Neustadter kennt er zu genüge.    - Foto: Manja von Nida
 
Am Stand von Tobias war die junge Mutter mit ihren beiden Buben goldrichtig. - Foto: Manja von Nida
Am Stand von Tobias war die junge Mutter mit ihren beiden  Buben goldrichtig. - Foto: Manja von Nida
 
- Foto: Manja von Nida
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Georg Kohles: "Flohmarkt ist mein Hobby. Hier auf dem Schützenplatz gefällt es mir, ich finde es fast noch schöner, als auf dem Marktplatz. Je mehr Händler und je mehr sichtbare Werbung, umso mehr Kundschaft würde auch kommen, so empfinde ich das." - Foto: Manja von Nida
Georg Kohles: "Flohmarkt ist mein Hobby. Hier auf dem  Schützenplatz gefällt es mir, ich finde es fast noch schöner, als auf dem  Marktplatz. Je mehr Händler und je mehr sichtbare Werbung, umso mehr  Kundschaft würde auch kommen, so empfinde ich das." - Foto: Manja von Nida
 
Panja aus Wildenheid: "Ich habe eigentlich mit mehr Publikum gerechnet. Noch tut sich nicht viel, aber es ist ja erst Vormittag. Ich gehe drei bis vier Mal im Jahr auf unsere Flohmärkte. Hier auf dem Schützenplatz finde ich es schöner als auf dem Marktplatz, weil man sich viel mehr auf den Flohmarkt konzentriert und nicht durch andere Sachen abgelenkt wird." - Foto: Manja von Nida
Panja aus Wildenheid: "Ich habe eigentlich mit mehr Publikum  gerechnet. Noch tut sich nicht viel, aber es ist ja erst Vormittag. Ich  gehe drei bis vier Mal im Jahr auf unsere Flohmärkte. Hier auf dem  Schützenplatz finde ich es schöner als auf dem Marktplatz, weil man sich  viel mehr auf den Flohmarkt konzentriert und nicht durch andere Sachen  abgelenkt wird."  - Foto: Manja von Nida
 
Klaus aus Bamberg: "Ich bin ein Schnäppchenjäger, suche aber nie etwas Spezielles. Mein Navi hat mich heute mal wieder nach Neustadt gelockt. Früher habe ich mich auch schon auf dem Marktplatz umgeschaut. Ich denke, dort unten war es für die Menschen interessanter. Allein schon die Häuserkultur dort, denn manche wollen ja auch die Stadt besichtigen, einkaufen und vielleicht Kaffee trinken." - Foto: Manja von Nida
Klaus aus Bamberg: "Ich bin ein Schnäppchenjäger, suche aber  nie etwas Spezielles. Mein Navi hat mich heute mal wieder nach Neustadt  gelockt. Früher habe ich mich auch schon auf dem Marktplatz umgeschaut. Ich  denke, dort unten war es für die Menschen interessanter. Allein schon die  Häuserkultur dort, denn manche wollen ja auch die Stadt besichtigen,  einkaufen und vielleicht Kaffee trinken."  - Foto: Manja von Nida
 
Martina Möller: "Ich finde, ein Flohmarkt auf dem Schützenplatz, das passt nicht. Da fehlt das Ambiente. Das gehört auf den gepflasterten Markt mit den Häusern drumherum. Und bei Regen ist man mitten in der Stadt besser aufgehoben." - Foto: Manja von Nida
Martina Möller: "Ich finde, ein Flohmarkt auf dem  Schützenplatz, das passt nicht. Da fehlt das Ambiente. Das gehört auf den  gepflasterten Markt mit den Häusern drumherum. Und bei Regen ist man mitten  in der Stadt besser aufgehoben."  - Foto: Manja von Nida
 
Steffen Klaußner: "Ich selbst bin kein Schnäppchenjäger. Ich denke, jenen, die zum Flohmarkt gehen, denen ist es gleich, ob dieser sich nun auf dem Schützenplatz befindet oder wie vorher auf dem Marktplatz. Gut, der Marktplatz ist zentral, wenn man noch in die Geschäfte gehen möchte oder im Café eine Pause einlegen will, weil die Wege kürzer sind." - Foto: Manja von Nida
Steffen Klaußner: "Ich selbst bin kein Schnäppchenjäger. Ich denke, jenen, die zum Flohmarkt gehen, denen ist es gleich, ob  dieser sich nun auf dem Schützenplatz befindet oder wie vorher auf  dem Marktplatz. Gut, der Marktplatz ist zentral, wenn man noch in die  Geschäfte gehen möchte oder im Café eine Pause einlegen will, weil die Wege  kürzer sind." - Foto: Manja von Nida
 
Experte Tobias (links) erklärt die Funktionen sehr genau, denn sein potenzieller Käufer soll viel Freude damit haben, so wie er damals auch hatte. - Foto: Manja von Nida
Experte Tobias (links) erklärt die Funktionen sehr genau, denn  sein   potenzieller  Käufer soll  viel Freude damit haben, so wie er damals   auch hatte.      - Foto: Manja von Nida
 
Dieses Urlaubssouvenir aus Griechenland hat bei Christine Höpfner jetzt ausgedient. - Foto: Manja von Nida
Dieses Urlaubssouvenir aus Griechenland hat bei Christine  Höpfner jetzt ausgedient.     - Foto: Manja von Nida
 
- Foto: Manja von Nida
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Der baubedingte Umzug des Flohmarktes auf den Schützenplatz in Neustadt bei Coburg stößt auf unterschiedliche Reaktionen.

Erstmals hat der Neustadter Flohmarkt am Wochenende auf dem Schützenplatz stattgefunden. Der Marktplatz als gewohnter Standort wird derzeit saniert. Was einem Teil der Besucher gut gefiel, hätten andere wiederum lieber, wie sie es kennen: bummeln und feilschen im Herzen der Stadt.

"Ich war vor Jahren schon mal auf dem Marktplatz mit meinen Sachen. Eigentlich ist der Schützenplatz auch ein idealer Platz, wo das Publikum sich geruhsam umschauen kann", meinte Christine Höpfner. Klar: So mitten in der Stadt sei es auch schön gewesen - es habe alles seine Vor- und Nachteile. "Egal, wo ich bin: Mein Flohmarktstand ist meine Erholung", erzählte sie begeistert. Beim Flohmarkt sei man mal fort von Zuhause, müsse nix kochen und saubermachen. "Hier habe ich meine Ruhe und kann durchatmen", sagte Höpfner. Mit dem Verkauf ihres bunten Warensortiments schaffte sie sich daheim Platz: Bekleidung, Souvenirs aus ihren Urlauben, Geschenke - alles, was jahrelang gehütet wurde und zum Wegwerfen zu schade war.

Beim Besuch der Flohmarktausflüge in der Region dekoriert Christine Höpfner ihren kleinen Stand liebevoll. Am Samstag freute sie sich, wenn sich andere über ihre Sachen freuen konnten: "Man kann sich ja so schlecht von etwas trennen, weil man für jeden Euro hart arbeiten muss". Ihre Kleidungsstücke, die sie nicht verkauft, verschenkt Höpfner dann an die Kleiderkammer. "Das beruhigt mein Gewissen, und ich habe noch etwas Gutes getan", erzählte sie zufrieden.

Panja hatte ihren Stand ebenfalls prächtig bestückt - mit allem, was sich daheim stapelte. "Das hier muss weg. Das passt nicht zu meinem Stil", meinte die Wildenheiderin und hielt einen Kupferstich von der Stadtkirche Sankt Georg mit den Jahreszahlen "1951 - 1976" in den Händen. Da gute Stück stammte von den Schwiegereltern. Panja rätselte: "Ob das ein Erinnerungsgeschenk zur silbernen Konfirmation meiner Schwiegermutter gewesen sein mag, die 1938 geboren wurde?" Ihre Schwiegereltern leben inzwischen nicht mehr, aber vielleicht war es ja so. Und das viele Kristall! Früher war so was wertvoll: Vasen, Dessertteller und auch Sammeltassen. Zum Wegwerfen war das für Panja einfach zu schade. Das könnten vielleicht andere noch brauchen. "Ich dachte: Irgendein Neustadter kauft mir diesen Kupferstich ab, aber bisher tut sich da nix", sagte Panja lachend.

Heute geht das Geschäft

Für Tobias fängt die Schule morgen wieder an. Er ist Schüler an der Neustadter Moosschule. Auch der junge Mann hatte in seinem Kinderzimmer mächtig aufgeräumt und einen reichbestückten Händlerstand mit all seinen Spielsachen aufgebaut. "Ich war zwar schon mal beim Flohmarkt dabei, aber habe noch nichts verkauft. Aber heute mache ich das", sagte Tobias. Und schon interessierten sich zwei Jungen für seine "ausrangierten" Spielschätze. Ein bisschen feilschen und schon machte Tobias Umsatz. Jedenfalls klingelte endlich mal die Kasse. "Die Kundschaft müsste ein bisschen angeheizt werden", rief die Standnachbarin rüber und legte auch gleich lautstark los: "Ich habe tolle Bücher: 50 Cent das Stück, jeder kriegt eins, wer möchte". Das Marktschreien müsste noch was geübt werden.

Das sagt der Veranstalter

Auch ein über 80-jähriger Senior aus Coburg hatte sich auf den Weg gemacht und seinen Stand aufgeschlagen. "Ich bin jetzt in einem Alter, wo alles weg muss. Da sollte man sich selbst drum kümmern", meinte der Coburger, der seinen Kindern bereits einiges vermacht hatte. "Aber die gehen ja auch schon auf die Sechzig zu."

Marktveranstalter Kai Freyer ließ seinen Blick über den Flohmarkt schweifen und meinte: "Hm, noch läuft es hier ziemlich schleppend. Als ob sich die Neustadter hier nicht richtig her trauen." Die alteingesessenen Flohmärktler seien einfach noch eingespielt auf den Marktplatz. Vielleicht fehlt ihnen die Bank, die Sparkasse, da ist kein Café, kein Metzger, kein Bäcker und kein grüner Markt mit Gemüse und Blumen. "Das alles spielt hier eine Rolle", weiß Freyer um die Vorlieben seiner Neustadter. Wegen der Umbauphase des Marktplatzes müssten sich aber alle eine gewisse Zeit darauf einstellen. Der nächste Trödelmarkt ist am kommenden Samstag in Sonnebergs Innenstadt.