Die Ankündigung des Coburger Winterfests hat im Netz teils zu Empörung geführt. "Das sorgt einfach für Kopfschütteln bei mir", sagt der Veranstalter mit Blick auf die mitunter derben Reaktionen. Dabei ist die Aufregung vollkommen überflüssig - aus einem simplen Grund.
In den vergangenen beiden Jahren musste es coronabedingt ausfallen - in Kürze feiert das Coburger Winterfest nun aber sein lang ersehntes Comeback - wie inFranken.de berichtete. Auf Facebook entfachte sich unter dem geposteten Artikel eine hitzige Debatte. Mehrere User warfen den Veranstaltern vor, dass mit dem Namen "Winterfest" der traditionelle Weihnachtsmarkt aus ideologischen Gründen ersetzt werden solle.
"Eine dümmliche Namensgebung, der opportunistischen Wokeness geschuldet?", fragte eine offenbar verärgerte Nutzerin in die Runde. Der Veranstalter kann derartige aus der Luft gegriffene Befürchtungen beim besten Willen nicht verstehen. "Das sorgt einfach für Kopfschütteln bei mir", sagt Nima Khorsandi am Montag (24. Oktober 2022) im Gespräch mit inFranken.de. Er betont: Das Winterfest finde zusätzlich zum Weihnachtsmarkt statt, denn es sei eine andere, eine eigene Veranstaltung.
Coburger Winterfest findet zusätzlich zum Weihnachtsmarkt statt - zwei verschiedene Veranstaltungen
In einigen Kommentaren zeigen sich die Nutzer überzeugt, dass die Bezeichnung "Weihnachtsmarkt" aus politischer Korrektheit einem Alternativnamen zum Opfer gefallen ist - etwa aus Rücksichtnahme auf Muslime. "Langsam wirds echt lächerlich", schreibt beispielsweise eine Frau. "Schöne neue Zeit. Wir müssen uns unseren neuen Mitbürgern so heimisch wie möglich machen", hält ein Mann sarkastisch fest. "Geisteskrank", attestiert jemand anders mit Blick auf den Veranstaltungsnamen barsch.
"Migranten können nicht über den Weihnachtsmarkt gehen, deswegen extra Veranstaltung namens Winterfest, ihr versteht das nicht", behauptet ein weiterer Nutzer. Den entsprechenden Artikel gelesen hat augenscheinlich niemand von ihnen. Denn im Text wird gleich mehrfach erwähnt, dass das Winterfest auf dem Albertsplatz zeitlich ausschließlich vor und nach dem Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz stattfindet - also weder als Konkurrenz noch als unbenanntes Event in Erscheinung tritt. Dies betont auch die Stadt Coburg, teilt Pressesprecher Louay Yassin inFranken.de auf Anfrage mit.
Auch im Kommentarbereich auf Facebook betonen User mehrfach, dass es sich um unterschiedliche Ereignisse handelt: "Das nächste Mal vielleicht einfach mal den Artikel lesen, anstatt sich gleich künstlich aufzuregen", rät ein Mann den aufgebrachten Kommentatoren. "Viele machen sich nicht die Mühe weiter zu lesen als die Headline... und kommentieren gleich blindlings drauf los. Obs Sinn macht oder nicht", kritisiert eine Frau. "Zu viel verlangt! Rumstänkern ist einfacher", betont jemand anderes.
"Eine echt tolle Idee": Winterfest-Ankündigung erhält viele positive Reaktionen
Der Veranstalter selbst kann die entfachte Aufregung ebenfalls nicht nachvollziehen. Auch er vermutet, dass sich die Menschen, die gegen das Event beziehungsweise seine Bezeichnung wettern, den Artikel überhaupt nicht gelesen haben. "Im Netz gibt es immer Leute, die gegen alles und jeden schießen", sagt Nima Khorsandi. Dies sei jedoch ein geringer Anteil. "Der Großteil steht dahinter".
Das Coburger Winterfest ist in zwei Etappen aufgeteilt: Die erste erstreckt sich vom 3. bis 20. November, die zweite vom 27. Dezember bis 7. Januar. Im Internet erntet die Ankündigung auch zahlreiche positive Reaktionen. "Also in Summe über zwei Monate lang feiern. Ich finds gut", schreibt ein offenkundiger Befürworter der Veranstaltung. "Eine echt tolle Idee, gebt den Organisatoren ne Chance", appelliert eine weitere Nutzerin im Netz spürbar voller Vorfreude.
Das steht doch klipp und klar im Artikel, dass der Wintermarkt auf dem Albertsplatz eine ganz andere Veranstaltung ist als der Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und die Märkte zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden. Der Wintermarkt ist vor und nach dem Weihnachtsmarkt geöffnet. Sind denn alle Kommentatoren hier des Lesens und Verstehens nicht kundig?
Nachdem ich gelesen hatte, dass der Don Bosco Weihnachtsmarkt in Bamberg ebenfalls in den November vorgezogen wird, dachte ich eigentlich eher daran, man wollte in diesem Jahr vermeiden, dass ein weiterer Weihnachtsmarkt ausfallen muss, denn inzwischen kann man ja fast sagen “alle Jahre wieder kommt das Coronavirus”. Daher finde ich das Vorziehen und “Umbenennen” eigentlich prima, denn man kann ja jetzt schon überall lesen, dass “wegen Corona” die Lage in Kliniken schwierig ist, wo es einfach um Personalmangel geht, wenn man im dritten Jahr des Mismanagements die Früchte der Politik erntet. Darum: Die Wintermärkte sind toll. Ich gehe auch zwei Mal, Das haben sich die Aussteller nämlich verdient. Sie mussten schon zwei Mal wegen Lauterbach in die Röhre gucken, dann sollen sie jetzt nicht wegen verbohrten Mitmenschen wieder in die Röhre gucken müssen.
Ich bin dafür das es in Coburg den muezzin ruf gibt.
Wer mit der Bezeichnung Weihnachtsmarkt ein Problem hat, braucht ja nicht hinzugehen
Ich warte nur noch drauf, dass das Nürnberger Christkind ein Kerl ist....🤦🏻♀️🤦🏻♀️🤦🏻♀️
ich gehe nicht auf Wintermärkte, so einfach ist das. Wenn der Reibbach fehlt dann wird aus "scheinheilig" "geldgierig" und das Ding heißt wieder Weihnachtsmarkt