Freiheit auf zwei Rädern

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Ein toller Nachmittag mit zufriedenen Menschen auf beiden Seiten
Ein toller Nachmittag mit zufriedenen Menschen auf beiden Seiten
Der Nächste bitte
Der Nächste bitte
 
Flüchtlinge bekommen Fahrräder geschenkt: erst die Theorie und dann die Praxis I
Flüchtlinge bekommen Fahrräder geschenkt: erst die Theorie und dann die Praxis I
 
Einen Kindersitz fürs Rad gab es auch dazu
Einen Kindersitz fürs Rad gab es auch dazu
 
Was für ein Glück ich habe eins erwischt I
Was für ein Glück ich habe eins erwischt I
 
Rolly Toys für die Kinder
Rolly Toys für die Kinder
 
 
 
 
 
Heini Luthard li als Lose-Mann
Heini Luthard li als Lose-Mann
 
Bitte schön ein Rad
Bitte schön ein Rad
 
Erst mal schauen wie gut in Schuss das Rad ist
Erst mal schauen wie gut in Schuss das Rad ist
 
Im neuen Buggy sitzt es sich gut.
Im neuen Buggy sitzt es sich gut.
 
Rolly Toys für die Kinder
Rolly Toys für die Kinder
 

Mehr Mobilität brachte eine Spende den Flüchtlinge in Fürth am Berg. Die Menschen im ehemaligen Gasthof bekamen Fahrräder.

Ein bisschen Mobilität bekamen am Wochenende die Menschen in Fürth am Berg geschenkt, die im ehemaligen Hotelgrenzgasthof ein Zuhause auf Zeit gefunden haben: Sie erhielten Fahrräder, die Menschen aus Neustadt, dem Coburger Landkreis und aus Sonneberg spendeten.

Drahtesel funktionstüchtig oder mit Macken, neu oder alt: Die Mitglieder des Arbeitskreises "Flüchtlingspate" sammelten alle ein. Sie verstauten die Drahtesel in einen Lkw und luden dieFracht vor der Fürther Unterkunft wieder aus.

Mit Ines Förster, Leiterin des Neustadter Familienzentrums, organisierte der Arbeitskreis mit Xaver Herr und Freiwilligen diese Fahrrad-Sammelaktion. Es bedurfte keiner Worte, auch keiner Dolmetscher, um zu sehen, wie die heimatlos gewordenen Menschen wie angewurzelt am Transporter standen, staunten und strahlten. Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan nahm das schweigend und gerührt, mit Sonnenbrille "getarnt", am Rand wahr.



In Theorie und Praxis

Doch bevor der Transporter anrollte, gab es zuvor ein wenig theoretischen Unterricht zu den wichtigsten Verkehrsregeln in Deutschland. Und da war der Dolmetscher dann doch gefragt.

"Die ADAC-Stiftung ,Gelber Engel' unterstützt solche Unfallpräventionsprojekte, um den Schutz und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Um aber auch für ein rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr zu plädieren", erläuterte Xaver Herr, der als Moderator im Programm "Kind und Verkehr" für den ADAC tätig ist.

"Deshalb beginnen wir als einer der ersten hier im Landkreis auch mit der Schulung für Flüchtlinge an den Start. Ziel ist, dass sich die Menschen bei uns sicher im Straßenverkehr bewegen können, da sie die wichtigsten Verkehrsregeln und Verkehrszeichen kennen, verstehen und auch anwenden", sagte Herr. Nach der Theorie bekamen die Erwachsenen den ADAC-Flyer, der über sicheres Verhalten von Fußgängern und Radfahrern mit deutschen Verkehrsregeln und Schildern in Bildern und Schrift (deutsch/englisch/arabisch) vertraut machte.



Verlosung

"Dieser Flyer wird über die Helferkreise in Deutschland an Flüchtlinge verteilt", informierte Herr. "Wir haben ja nicht für jeden ein Fahrrad. Deshalb müssen wir die Dinger verlosen", schmunzelte Herr. Und Heini Luthard, ehemaliger Bauhofchef, übte sich als Lose-Mann.

Als sich die Transporterklappe öffnete, stand bereits eine ganze Menschentraube voller Erwartung davor. Die Räder bekamen nach dem Los-Prinzip neue Besitzer, für die es gleich noch eine Warnweste dazu gab, um im Straßenverkehr sichtbarer zu sein. Sofort wurden die neuen Fahrzeuge von allen Seiten begutachtet und die ersten Runden gedreht.
Die Mütter mit ihren Kleinkindern auf dem Arm hatten noch etwas im Lkw-Inneren entdeckt: Buggys für die Babys. Allerdings viel zu wenige. Die größeren Knirpse reckten ihre Hälse in die Höhe, denn auch sie sahen etwas, was die Kinderherzen klopfen ließ: Rolly Toys, heiße Kinder-Schlitten. Blaue Käppis, kleine Rucksäcke und der ADAC-Glücksteddy machten das Glück perfekt.

"Nicht alle Räder sind voll funktionstüchtig. Deshalb werden wir hier noch eine kleine Fahrradwerkstatt improvisieren, damit die Männer an Mängeln basteln können, denn die Menschen brauchen hier auch eine sinnvolle Beschäftigung", ergänzte Dieter Schwämmlein vom Betreuungsdienst.