Ein Parkhaus, nicht nur für Bahnkunden

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Dort, wo laut Baureferent Hans-Heinrich Ulmann (CSB) derzeit die ehemalige Expressguthalle des Coburger Bahnhofs vor sich hingammelt, könnte ein Parkhaus gebaut werden. Foto: Ulrike Nauer
Dort, wo laut Baureferent Hans-Heinrich Ulmann (CSB) derzeit die ehemalige Expressguthalle des Coburger Bahnhofs vor sich hingammelt, könnte ein Parkhaus gebaut werden. Foto: Ulrike Nauer

Am Coburger Bahnhof wird dringend ein Parkhaus gebraucht. Eine baureife Planung konnte bisher nicht erstellt werden, weil mit der DB Service Immobilien noch nicht endgültig geklärt werden konnte, welche Fläche dafür in Frage kommt.

Wer sein Auto am Bahnhof abstellen möchte, muss lange suchen. Außer einigen Kurzzeitparkplätzen gibt es so gut wie keine Möglichkeiten. Nachfrage ist vorhanden - wie eine Befragung von 88 Praxen, Geschäften und Kanzleien im Bahnhofsviertel sowie 470 HUK-Mitarbeitern 2006 zeigte. Wenn die ICE-Neubaustrecke 2017 in Betrieb genommen und Coburg Haltepunkt wird, wird sich das Problem noch einmal deutlich vergrößern.
Als der Bahnhofsplatz vor fünf Jahren neu gestaltet wurde, sah der Rahmenplan bereits ein Parkhaus nördlich des Bahnhofsgebäudes vor. "Wir haben damals schon versucht, mit der Bahn zu verhandeln und uns Flächen zu sichern", berichtete Dritter Bürgermeister Hans-Heinrich Ulmann (CSB). Doch eine baureife Planung konnte bisher nicht erstellt werden, weil die Frage nach dem "Wo?" mit der DB Service Immobilien nicht endgültig geklärt werden konnte, und nicht zuletzt, weil der Stadt derzeit das Geld fehlt.
Um dennoch die Grundlage für das Bauprojekt zu schaffen und auch, um es in der mittelfristigen Finanzplanung unterbringen zu können, beauftragte der Senat gestern die Verwaltung, die Planungsvoraussetzungen zu schaffen.

Expressguthalle vergammelt


"Gewaltige Freiflächen" gebe es im Gebiet rund um den Bahnhof ohnehin nicht, betonte Ulmann.
Daher kommen im Endeffekt nur zwei Flächen in Frage: die alten Gleisanlagen und Lagerflächen entlang der Stadtautobahn oder - und diese Variante ist wohl die praktikablere Lösung - der Grund, auf dem derzeit die ehemalige Expressguthalle "vor sich hingammelt" (Ulmann). Verkehrstechnisch wäre ein Parkhaus an dieser Stelle deutlich besser zu erreichen, während sich die Flächen an der Stadtautobahn praktisch nur über die Abfahrt zur Callenberger Unterführung erschließen ließen. Für ein öffentliches Parkhaus ist dieser Standort nach Ulmanns Auffassung nicht geeignet, für Dauerparker - etwa Dienstleister, die im Bahnhof arbeiten - könnte er jedoch interessant sein. Allerdings hat die Bahn schon wissen lassen, dass sie diese Flächen derzeit nicht verkaufen will, das Grundstück, auf dem die Expressguthalle steht, sei dagegen entbehrlich.
SPD-Stadtrat Andreas Gehring brachte es auf den Punkt: "Wir sollen also mal wieder für die Bahn bauen und die machen es uns noch schwer!" Genau aus diesem Grund, so betonte Ulmann, werde es kein Parkhaus nur für Bahnkunden geben - "Wir müssen einen vernünftigen Mix hinbekommen!"